Kreisverband Straubing-Stadt

Die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt zu Gast bei der CSU Ittling

Jahresempfang der CSU Ittling

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt (r.) zu Gast beim CSU-Jahresempfang in Ittling. Hier mit (v.l.) MdB Alois Rainer, Bürgermeisterin Maria Stelzl, (r. Seite) MdL Hans Ritt, MdB a.D. Ernst Hinsken und Gastgeberin Hannelore Christ, Ittlinger CSU-Ortsvorsitzende.

Die Böllerschützen haben geböllert, die Blasmusik hat schneidig aufgespielt, und unter den Klängen des Ruetz-Marsches hat die wichtigste Frau der CSU Ittling die wichtigste Frau der Gesamt-CSU hinein in das voll besetzte Ittlinger Schützenhaus geleitet. Und dort, beim Jahresempfang der Ittlinger CSU, hat die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt praktisch ein Heimspiel.

"Es ist Tradition", sagt Ittlings CSU-Chefin Hannelore Christ zur Begrüßung, "dass zu unserem Empfang besondere Politiker und Politikerinnen kommen. Aber diesmal begrüßen wir eine ganz Besondere." Gerda Hasselfeldt, Ex-Bundesministerin, Ex-Vizepräsidentin des Bundestags, erste Spitzenkandidatin einer CSU-Bundestagsliste überhaupt und Chefin der CSU-Landesgruppe, inzwischen enge Vertraute der Kanzlerin und außerdem: aus Haibach stammend, Schülerin der Straubinger Ursulinen. Und dann noch: Schwester des hiesigen CSU-MdB Alois Rainer. Noch besonderer kann ein Gast auf diesem selbst schon besonderen Jahresempfang wohl kaum sein.
Normalerweise wird Alois Rainer, der jüngere Bruder und vergleichsweise Newcomer in der Bundespolitik, als "Bruder von Gerda Hasselfeldt" gesehen, aber an diesem Abend war es umgekehrt: Da war sie "die Schwester von Alois Rainer", und der hat in seinem Grußwort mit dieser Rolle heiter kokettiert: "I brauch heut ned viel zur Bundespolitik sagen. I hab mei Chefin dabei. Sie wird das alles hoffentlich so sagen...", ganz kurze Pause, "... wie i mir des vorstell´. "

"In Straubing daheim"
Kurze Grußworte auch von MdL Hans Ritt, der nur ein paar Zahlen zu Bayern als dem erfolgreichsten Land überhaupt in den Saal wirft, und von OB Markus Pannermayr der erneut den "Riesenerfolg von Alois Rainer" mit der Eisstadion-Förderung hervorhob, den B20-Bau anspricht und dann schon zur "Chance, in die Spitze der Bundespolitik Einblick zu gewinnen", kam. Und dann steht schon der Stargast des Abends am Pult.
Zunächst ein Lob der Heimat, in die sie nach der Karriere zurückkehren will, Haibach und auch Straubing und die Ursulinen. "Ich wäre heute nicht hier, wenn ich nicht bei den Ursulinen die Chance gehabt hätte, mich auszutesten. Hier in Straubing bin ich daheim." Danach der politische Teil, und der war für Wahlkampfzeiten weitgehend sachlich, ohne große Polemik, aber dennoch klar. Zwei Mal gibt es spontanen Applaus. Das erste Mal beim Thema Türkei. "Ich bin der Meinung, dass die EU-Beitrittsgespräche abgebrochen werden sollten, es ist besser, ehrlich miteinander umzugehen", macht sie klar. "an einer Eskalation kann niemand Interesse haben. Trotzdem muss man seinen Standpunkt deutlich zum Ausdruck bringen." Klar auch der Standpunkt zum Streitpunkt Datenschutz beim Thema Sicherheit: "Wenn es um die Sicherheit der Bürger geht, hat die Sicherheit Vorrang. Datenschutz darf nicht zum Täterschutz werden."

"Sicherheit wird das Thema"
Wer Punkte wie Video-Überwachung, Schleierfahndung, Registrierung an den Grenzen und europaweiten Datenaustausch auf den Weg gebracht oder umgesetzt hat, sei die CSU: "Wir sind auf einem Weg, der noch vor einem Jahr so mit dem Koalitionspartner nicht möglich gewesen wäre", sagt Gerda Hasselfeldt, "und mit dem Ein- und Ausreiseregister sind wir auf einem guten Weg."
Sicherheit wird ein großes Thema werden in diesem Jahr, sagt sie voraus, und natürlich platziert sie hier ein paar Spitzen gegen SPD und Grüne, die in Niedersachsen darüber diskutieren, ob Polizisten nach Pfefferspray-Einsätzen Rechenschaft ablegen sollen darüber, wofür und wie viel Pfefferspray im Einsatz verbraucht worden ist. Da schütteln die Leute im Saal ungläubig die Köpfe - aber es war eine Diskussion im niedersächsischen Landtag.
Nach knapp einer Stunde dann noch die Warnung vor Populisten und die Warnung vor Rot-Rot-Grün: "Machen wir uns nix vor: Wenn die Sozialdemokraten auch nur den Hauch einer Chance auf den Kanzler sehen, dann machen sie das auch mit Rot-Rot-Grün. Das ist die bittere Realität." CDU und CSU müssen zusammenhalten, sagt sie zum Schluss, "weil wir eine Familie sind."

Es wird eine Richtungsentscheidung im September, sagt Gerda Hasselfeldt, "eine ganz wesentliche Weichenstellung. Wir brauchen Gemeinsamkeit, wir dürfen das nicht auf Spiel setzen".
Langer Applaus, und dann kommt die Bayernhymne, und alle im Saal singen mit. Und dann kommt das Rehragout, erst musikalisch, und dann mit Semmelknödeln.