Kreisverband Weilheim-Schongau

Ortsverbände Bernried, Pähl, Raisting, Wielenbach

Spitzenmedizin statt Minimalversorgung

Zum Infoabend begrüßte der CSU-Ortsvorsitzende von Pähl, Johann Weber, gut 40 Interessierte im Pfarr- und Gemeindezentrum Pähl. Für Informationen und Argumente zum anstehenden Bürgerentscheid standen Rede und Antwort: Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Klinik-Geschäftsführer Thomas Lippmann und (in Vertretung für die verhinderte Pflegedirektorin Anne Ertel) der Mitarbeiter-Vertreter im Aufsichtsrat Dr. Norbert Trapp sowie Aufsichtsratsmitglied Peter Ostenrieder, zugleich Bürgermeister des Marktes Peiting.

Andrea Jochner-Weiß: Die Kliniken in Schongau und Weilheim wurden in den letzten 40 Jahren immer wieder teilsaniert; zum Teil sind neue Investitionen schon wieder absehbar. Vor diesem Hintergrund sind Überlegungen anzustellen über die Zukunft; neue Wege scheinen hier geboten: Ein gemeinsamer Standort hätte den Vorteil, dass die geballte Kompetenz unter einem Dach vereint würde: Ganzheitlichere Versorgung für Patienten, effizientere Betriebsabläufe und höhere Attraktivität fürs Personal. Ob ein kompletter Neubau möglich sein wird, hängt von der Höhe des staatlichen Zuschusses ab. Dies müsse geprüft werden; Deshalb die Bitte um ein NEIN beim Bürgerentscheid, damit die Prüfung fortgesetzt werden kann.

Thomas Lippmann: Das aktuell gebotene Leistungsspektrum in Weilheim und Schongau geht über eine Grundversorgung weit hinaus. Wir sind gut, aber wir wollen auf die Zukunft vorbereitet sein. Das Klinik-Gutachten hat klar ergeben, dass die beiden Standorte auf Dauer jeweils zu klein sind. Eine Aufteilung der Leistungen auf die Standorte – „z.B. in Schongau Innere Medizin, in Weilheim Bauchchirurgie“ ist keine Lösung, weil Patienten eine Vollversorgung erwarten und die Ärzte das interdisziplinäre Gespräch brauchen. Gebraucht werde ein breites Spektrum größerer Fachabteilungen unter einem Dach.

Norbert Trapp: Eine strikte Trennung medizinischer Angebote ist nicht durchführbar: Wenn jemand z.B. Bauchschmerzen hat, müssen verschiedene Fachleute draufschauen; den Patienten dann von einem Standort zum anderen zu verlegen sei ebenso wenig zielführend wie das Hin- und Herpendeln der behandelnden Ärzte. Für die Gewinnung von ärztlichen Mitarbeitern sei die Frage entscheidend: Wo kann ich etwas dazu lernen? Dies hängt vom medizinischen Angebot eines Klinikums ab. Und die Zahl der Nacht- und Wochenenddienste hängt natürlich von der Größe der Teams ab.

Peter Ostenrieder: Das Gutachten hat ergeben, dass die Zukunft der Krankenhaus GmbH AM BESTEN durch einen Neubau gesichert werde. Dies ist also der Plan A, über den die Kreispolitik nachdenken müsse. Dass im Rahmen dieses Plans A in Schongau ein Ambulanzzentrum betrieben werden soll, komme in der ganzen Diskussion viel zu kurz. Ein wochentags geöffnetes Fachärztezentrum für planbare ambulante Eingriffe wäre ein hochwertiges Element der Gesundheitsversorgung und auch für den Standort Schongau ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Alle Redner warben eindringlich für ein Nein beim Bürgerentscheid.