Kreisverband Würzburg-Land

Die CSU Kreistagsfraktion informiert

CSU Kreistagsfraktion besichtigt Fa. Knauf

Bild © - Besichtigung der Fa. Knauf in Hüttenheim

Wie funktioniert der Gipsabbau bei der Firma Knauf? - CSU-Kreistagsfraktion informierte
sich aus erster Hand im Werk Hüttenheim

Hüttenheim/ Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Würzburger Kreistag, Björn Jungbauer, dankte am Ende des Besuchs der Kreistagsfraktion im Gipsabbauwerk der Firma Knauf in Hüttenheim (Landkreis Kitzingen) dem geschäftsführenden Gesellschafter Jörg Kampmeyer und dem Projektleiter für das geplante Bergwerk in der Altertheimer Mulde (Landkreis Würzburg),
Bergbauingenieur Jakob Hermann, für die offenen, faktenbasierten und vor allem
informativen Ausführungen sowohl über- als auch unter Tage.


„Mit diesen Daten und Eindrücken aus erster Hand können wir die vielfältigen Diskussionen
um das geplante Bergwerk bei Oberaltertheim besser einschätzen und begleiten“ so der CSU
Fraktionsvorsitzende Jungbauer. Viel sei in den letzten Jahren veröffentlicht oder auch nur als
Gerücht in die Welt gesetzt worden, was sich nachträglich als nicht zielführend gezeigt hatte.

„Vor allem der Zwiespalt zwischen Gipsabbau und geplantem Trinkwasserschutzgebiet für die
Zeller Quellen beschäftige die Menschen derzeit stark“,

attestierte Landrat Thomas Eberth.

Von daher sei es für die CSU Kreistagsfraktion unersetzlich gewesen, sich vor Ort über den
Gipsabbau in Hüttenheim zu informieren, wo der Weltkonzern bereits seit 1957 Anhydrit in
einem Bergwerk abbaut. Begleitet wurden die Mitglieder der Fraktion von Landrat Thomas
Eberth, sowie den beiden vom Vorhaben betroffenen Bürgermeistern Markus Haberstumpf
(Waldbrunn) und Tobias Klembt (Helmstadt)

Anhydrit ist Gips ohne Wasseranteil, jegliches Wasser wäre also schädlich für den Abbau. Die
Vertreter der Firma Knauf machten klar, das man keine wasserführenden Schichten
durchstößt, ohne für den Schutz des Grundwassers zu sorgen.

„Der untertägige Abbau werde die Gesteinsschichten, durch die das Grundwasser fließt, nicht berühren“

so Hermann. Der Zugangstunnel, angelegt als Transportrampe, und ein Schacht zur Belüftung führen mit wenigen Metern Durchmesser als einzige Verbindungen zur Tagesoberfläche – zwei
Nadelstiche im Vergleich zum gesamten Abbaugebiet, so Hermann. Die Errichtung erfolge
nach dem Stand der Technik, ohne dabei wasserführende Schichten mit anderen Schichten
zu verbinden. Selbstverständliche nehme man die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger
hinsichtlich des Grundwasserschutzes sehr ernst so Herrmann.

Um Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung der Region auszuschließen, habe die Firma umfangreiche - Untersuchungen beauftragt. So sind zum Beispiel an 18 Stellen Versuchslöcher in den Untergrund gebohrt worden. Die Bohrungen geben Aufschluss, wie dicht die
Gesteinsschichten sind, die das Grundwasser umgeben – und ob Auswirkungen auf den
Wasserfluss zu erwarten sind.

Alle bisherigen Ergebnisse bestätigen die unabhängigen Gutachter in der Annahme, dass man hier optimale und sichere Verhältnisse vorfinde. Unter den wasserführenden Schichten liegen Tonschichten. Ton sei besonders undurchlässig und bedecke die geplanten Abbauflächen großflächig.

Der Gipsabbau erfolge in einer Tiefe von 70 bis 130 Metern, es werden dabei massive Pfeiler im Abbaugebiet stehengelassen, sodass ein Einstürzen von Decken verhindert wird. Zudem werden nur sieben bis acht Meter der etwa 12-13 Meter dicken Gipsschicht abgebaut.
Lärm und Staub, wie vielfach befürchtet, würden nicht an die Oberfläche gelangen, da alle
Arbeiten, inklusive der Zerkleinerung des Materials unter Tage erfolgt. Anfangs rechnet man in der Altertheimer Mulde mit etwa 300.000 Tonnen Gestein, das nach Iphofen zur
Weiterverarbeitung transportiert wird. Der Transport erfolgt außerhalb von Oberaltertheim
und dann über die A81 und A3 zur Weiterverarbeitung. „Einen Transport durch Kist wollen
wir weder ihnen noch uns antun“, stellte Projektleiter Hermann fest.

Jörg Kampmeyer machte klar, dass es keine Alternative zum Naturgips gebe. Deshalb plant
das Unternehmen langfristig regional und lokal neue Vorkommen zu erschließen. Das sei
wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller als den Rohstoff quer durch die Welt zur Verarbeitung
nach Deutschland zu bringen. Man wolle als regional verankertes Unternehmen weiter vor
Ort abbauen und produzieren.

Wie der Gipsabbau tatsächlich funktioniert, erfuhren die Kreisrätinnen und Kreisräte unter
Tage. Dort wurde im laufenden Betrieb gezeigt, welche Arbeiten und Maschinen notwendig
sind, um Gips im Zweischicht-Betrieb abzubauen. Die Sprengungen am Ende der Schichten
sorgen dafür, dass am Folgetag das Gestein zum großen Brecher abtransportiert werden
kann, bevor es zerkleinert über Tage weiterverarbeitet wird.

„Auch wenn die Kreispolitik nicht für die Genehmigungsverfahren des Wasserschutzgebiets,
wie auch des Gipsabbaus zuständig ist waren die Information für uns sehr wichtig“ so
Fraktionschef Björn Jungbauer. „Wir als verantwortungsvolle Kommunalpolitiker können
diese nun in die Diskussionen vor Ort mit einbringen und uns an einer sachlichen Befassung
mit den Projekten beteiligen“ so Fraktionsgeschäftsführer Thomas Haaf.

Grundwasserschutz und Versorgung mit regionalen Baustoffen geht sehr gut zusammen, wie
man sieht, waren sich die Teilnehmer am Ende der Besichtigungstour Untertage einig.

Björn Jungbauer, Fraktionsvorsitzender
0171/7840640
kreistag@bjoern-jungbauer.de