Ortsverband Buchloe

CSU Buchloe setzt auf Robert Pöschl

Kreiskämmerer einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert

Auf breite Unterstützung innerhalb seiner Partei baut CSU-Bürgermeisterkandidat Robert Pöschl (Dritter von rechts). Unser Foto zeigt ihn umringt von Angelika Schorer (Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende), Regina Nanos (FU-Vorsitzende) und Franz Nusser (Ortsvorsitzender).

Die Buchloer CSU setzt auf Robert Pöschl. Am Montagabend nominierte die Partei den 48-Jährigen aus dem Stadtteil Lindenberg als Bürgermeisterkandidat. Das Votum für den Kreiskämmerer des Landkreises Ostallgäu fiel mit 29: 0 einstimmig aus – „ein starkes Signal und ein guter Rückenwind“, wie CSU-Ortsvorsitzender Franz Nusser am Ende der Nominierungsversammlung urteilte.

Zuvor hatte Pöschl in seiner gut 30-minütigen Vorstellungsrede Werbung in eigener Sache betrieben. Selbstbewusst, locker und eloquent präsentierte er sich und seine Vorstellungen für Buchloe. „Eine große emotionale Verbundenheit“ sei es, die er für seine Heimatstadt empfinde, betonte Pöschl: „Ich bin hier geboren, ging hier in den Kindergarten und in die Grundschule, durfte mich über die Angebote der Ferienfreizeit freuen und ich bin dankbar, wenn ich wieder etwas zurückgeben darf.“

Im Fall einer Wahl wolle er „nah bei den Menschen sein“, versprach Pöschl. Dabei setze er auf Interaktion, plane Bürgerdialoge zu verschiedenen Themen. „Ich werde kein Bürgermeister sein, der nur im Rathaus sitzt, sondern ich will raus zu den Menschen“, Kommunikation sei ihm wichtig. Dabei gelte es auch, „auf die Leisen zu hören und sie mitzunehmen“. Pöschl: „Ich will integrieren und nicht spalten.“

Schlaglichtartig benannte der Kandidat einige Punkte, die ihm für die Zukunft Buchloes wichtig erscheinen: So wolle er sich für den weiteren Ausbau des Krankenhauses einsetzen, aber auch das gesamte Gesundheits- und Sozialwesen in der Gennachstadt stärken. „Am Beispiel Kinderarzt hat man gesehen, wie schnell sich hier etwas massiv ändern kann“, sagte er.

Wichtig ist ihm auch der Bereich der Bildung mit allen Schulen und Kindergärten sowie das Wohnen Arbeiten am Ort. Dabei setzt Pöschl vor allem auf die Digitalisierung. Dem 48-Jährigen schwebt vor, Buchloe zu einem „digitalen Knotenpunkt“ auszubauen. „Wir müssen das Know-How der Menschen hier binden und mit entsprechender Infrastruktur mehr Homeoffice-Arbeit ermöglichen. Damit kann man das stressige Pendeln reduzieren. Ich hätte auch gerne mehr Start-ups hier in Buchloe.“

Das Rathaus soll durch den Ausbau des Online-Angebots bürgerfreundlicher und zukunftsfähig werden. Im Bereich der Verwaltung fordert Pöschl Innovationen ein, denn: „Es ist gut, wenn sich die Mitarbeiter noch mehr einbringen können und mitdenken.“

Bei alledem möchte der Kandidat Buchloe als „liebens- und lebenswerte Stadt erhalten“ und dabei auch „die Ortsteile als eigene Dörfer mit eigener Identität sehen“.

Als „spannendes Aufgabenfeld“ hatte er zuvor seinen derzeitigen Beruf als Kreiskämmerer des Landkreises Ostallgäu bezeichnet. Dort ist er seit 2013 unter anderem für den Haushalt mit einem Volumen von rund 150 Millionen Euro verantwortlich. In den vergangenen sechs Jahren sei es gelungen, die Schulden von 50 Millionen Euro zu halbieren. „Finanzen sind die Grundlagen für vieles und dabei habe ich Erfahrung“, unterstrich Pöschl und erwähnte unter anderem seine Zuständigkeit für die Schulen, Senioren- und Pflegeheime sowie für die Krankenhäuser. Die Entscheidung, diesen Beruf im Fall einer Wahl zum Bürgermeister aufzugeben, sei eine emotionale, „eine Herzensangelegenheit“, betonte Pöschl.

CSU-Ortschef, Franz Nusser, hatte ihn zuvor als „idealen Bürgermeisterkandidat“ bezeichnet: „Kommunalpolitik ist sein Geschäft.“ Pöschl sitzt seit 17 Jahren im Buchloer Stadtrat und ist seit zwei Jahren Fraktionssprecher der CSU. Auch als Organisator großer Veranstaltungen habe er sich einen Namen gemacht, sei es beim Bezirksmusikfest in Lindenberg im Jahr 2010 oder zuletzt als Festausschussleiter bei den beiden Buchloer Stadtfesten 2017 und 2018. Mit Pöschl, gab sich Nusser überzeugt, kommen frischer Wind und neuer Schwung ins Buchloer Rathaus.

Möglicherweise – ließ der Vorsitzende durchblicken – unterstützen auch die Freien Wähler den Wahlvorschlag der CSU. Daher stimmte die Versammlung „sicherheitshalber“ einer entsprechenden Vereinbarung zu. Die Gespräche mit den Freien Wählen laufen derzeit, sagte Nusser. Ein Ergebnis stehe jedoch noch aus. (Buchloer Zeitung/Karin Hehl)