Ortsverband Eching-Oberbayern

Forumsbericht 07-2022 Schutzpatron leider männlich

Politposse aus dem Gemeinderat

Liebe Echingerinnen, liebe Echinger,

grundsätzlich sei gesagt, jeder der mal wissen möchte, welches Klima im Gemeinderat herrscht, ist herzlich eingeladen, einer Sitzung beizuwohnen. In der Gemeinderatssitzung im Juni war ein Theaterspiel sondergleichen zu sehen. Der Antrag der CSU-Fraktion, dem Feuerwehrhaus Günzenhausen einen angemessenen Straßennamen zu widmen, wurde aus diversen Gründen vertagt.

Aber alles von Beginn an.
Im CSU- Antrag war lediglich gewünscht, dass das zukünftige Feuerwehrgerätehaus in der „St.-Florian-Straße“ ansässig sein soll. Der Schutzpatron der Feuerwehr war ursprünglich der Patron der Krieger, Helfer bei Feuer und Wassergefahr. Die Darstellung zeigt einen Krieger mit Wassereimer und Lanze, der einen Hausbrand löscht. So gut wie jede Feuerwehr in Deutschland hat eine Darstellung des heiligen Florian als Schutzpatron am oder in ihren Gebäuden.

Selbst die Beschlussvorlage wurde seitens der Gemeindeverwaltung positiv für die St.-Florian-Straße formuliert. Man hätte dieses Thema in 3 Minuten abarbeiten können.

Doch die Rechnung wurde ohne die Wirtin gemacht!

Nach kurzer Erklärung vom Antragsteller, Gemeinderat und 1. Vorstand der FFW Günzenhausen, Bernhard Wallner, kam ein feministisches Plädoyer von Lena Haussmann und der Grünen-Fraktion postwendend zurück. Es wurde damals von den Bunten beschlossen, künftig sämtliche Straßennamen Frauen zu widmen, da diese in der Gemeinde unterrepräsentiert sind. Einige Wochen zuvor bekam der ehem. Echinger SPD-Bürgermeister Herr Dr. Enßlin verdientermaßen eine Straße (Straße am Dr. Enßlin Park) und einen Park (Dr. Enßlin Park) mit Stimmen der weiblichen Grünen zugesprochen. Leon Eckert begann seinen Wortbeitrag leicht verärgert über die eine Gegenstimme zu seinem Antrag (Feuerwehrfahrzeug an die Ukraine verschenken) und konnte schon allein wegen dieser einen Gegenstimme nicht für die neue Straßennennung sein.

Weitere bunte Gegenargumente waren z. B. von Herbert Hahner SPD die mögliche religiöse Anstößigkeit. Manfred Wutz BfE schlug vor, eine Feuerwehrfrau aus dem Landkreis den Straßennamen zu widmen. Andere sahen keinen Zusammenhang zwischen Feuerwehr und diesem Schutzpatron oder wollten eine Bürgerbefragung ins Leben rufen.

Die Feuerwehrler im Gemeinderat verstanden diese Gegenvorträge nicht. Tobias Exner CSU und Kommandant der Feuerwehr Günzenhausen fand die Diskussion eher peinlich, da es sich einzig um ein überregionales Symbol handele.
Christoph Gürtner von den Freien Wählern erwiderte der SPD, wenn man einer Feuerwehr religiöse Anstößigkeit unterstelle, dann sollte man diese in ganz Eching verbieten. Auch er verstehe diese Diskussion nicht.

Als Zuhörer zu diesem Tagesordnungspunkt des Echinger Gemeinderats hatte man das Gefühl man säße im Bundestag in Berlin. Die Opposition stellt einen Antrag und die Regierung versucht händeringend irgendwelche haarsträubenden Argumente vorzutragen, um diesen Antrag ablehnen zu können, natürlich nur mit dem Hintergrund das Klima im Rat zu verbessern. Abgelehnt wurde der Vorschlag der CSU-Eching nicht, sondern wie so häufig die letzten Jahre wurde der Antrag mit elf zu neun Stimmen vertagt. Selbst Herr Thaler SPD, welcher den positiven Beschlussvorschlag mit in die Sitzung brachte, war plötzlich dagegen.

Warum im Gemeinderat die Günzenhausener Feuerwehr permanent drangsaliert wird und selbst die einfachsten Vorschläge und Anträge nicht genehmigt werden können, bleibt ein Rätsel. Der geäußerte Unmut der Kameraden ist nicht zu verdenken. So äußerte ein Kamerad: „Wir hätten eine Tennishalle mit drei Toren bauen sollen, dann wäre das Gebäude schon fertig“. Im Internet sind über 80 % der Meinung, der Straßenname passt zur Feuerwehr und auf Facebook wurde von vielen die Frage unterstützt, „…haben wir keine anderen Probleme?“.

Deshalb sollte der neue Vorschlag von der CSU lauten: „Straße an der bunten langen Leitung“. Vielleicht würde dieser Vorschlag genehmigt werden.

Die CSU-Eching wünscht Ihnen eine wunderschöne Sommerpause, bleiben Sie gesund und lassen Sie sich nicht ärgern!

Mit freundlichen Grüßen
Julian J. Heike
Stv. OV CSU-Eching