Ortsverband Emmering

Bericht Schule im Gemeinderat

„Viele Herausforderungen in einer schwierigen Zeit“

Emmerings Rektorin Eva Gruber zu Gast im Gemeinderat

Frau Eva-Maria Gruber, die Rektorin der Emmeringer Grund- und Mittelschule, war bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates zu Gast und informierte das Gremium über aktuelle Themen.

Zunächst ging es um die Schülerzahlen, die in der Grundschule seit Jahren eine stabile Dreizügigkeit ausweisen. 57 Schülerinnen und Schüler sind in diesem September eingeschult worden. Im kommenden Schuljahr erfolgt ein hoher Anstieg – prognostiziert sind 86 Schüler/innen, dem dann wieder ein Rückgang auf voraussichtlich 60 und im Jahr 2023 sogar ein vorübergehender „Einbruch“ auf geschätzte 43 ABC-Schützlinge folgen wird. Eine deutlich geringere Nachfrage war im laufenden Schuljahr bezüglich der gebundenen Ganztagsschule feststellbar, in der letztlich 17 Schüler/innen angemeldet wurden. Dagegen konnte Frau Gruber über ein enormes Interesse an der Mittagsbetreuung berichten, bei der zunächst nicht einmal alle Interessierten berücksichtigt werden konnten.

An der Emmeringer Mittelschule sind bis auf eine fehlende achte Klasse derzeit alle weiteren Jahrgangsstufen besetzt, die 5. Klasse mit 22 Schüler/innen sogar recht stabil. Dazu kommt noch die sogenannte Deutschklasse mit 20 Schüler/innen. In die höheren Regelklassen gehen derzeit 15 (6. Klasse), 16 (7. Klasse) und 17 (9. Klasse) Schüler/innen, wobei ein durchaus nennenswerter Anteil auch aus Fürstenfeldbruck oder anderen Gemeinden kommt. Allein deshalb, aber auch im Hinblick auf die Übertrittszahlen, sind Prognosen, wie sich die Emmeringer Mittelschule in den kommenden Jahren entwickeln wird, schwierig.

Ebenfalls schwierig, aber in anderer Hinsicht, so Frau Gruber weiter, sei die Bewältigung der vielfältigen Anforderungen durch die Corona-Krise. Als Beispiele nannte sie Abstand halten, Masken tragen, Präsenzunterricht mit zum Teil unvollständigen Klassen, häusliche Beschulung von Klassen oder einzelnen Schüler(inne)n, die sich in Quarantäne befänden, Pausengestaltung und Ganztagsbetreuung. Insgesamt zeigte sie sich jedoch sehr zufrieden darüber, wie der Hygieneplan der Schule umgesetzt wird und sprach sowohl ihren Schülerinnen und Schülern als auch dem gesamten Lehrerkollegium sowie den Eltern großen Dank und hohe Anerkennung für ihr verantwortungsvolles und solidarisches Verhalten aus. Bürgermeister Stefan Floerecke konnte in diesem Zusammenhang darauf verweisen, dass die Schule wie auch andere öffentliche Gebäude in Emmering über „sehr gute Lüftungsanlagen“ verfügen, die einen kontinuierlichen und optimalen Luftaustausch ermöglichen.  

Neue Herausforderungen, so fuhr Eva-Maria Gruber fort, seien für die Schule auch durch den Rückzug des bisherigen Caterers für die Mittagsverpflegung entstanden. Die Leitung des Nachfolgebetriebs sei zwar äußerst kooperationswillig und stets gesprächsbereit, aber an der einen oder anderen Stelle des täglichen Versorgungsbetriebs müsse noch nachgebessert werden. Doch Gruber zeigte sich sehr optimistisch, dass dies „mit ein wenig Geduld“ gelingen werde.

Mit Geduld allein wohl nicht zu bewältigen ist ein ernsthaftes Problem, das die Rektorin abschließend beim Thema „Digitalisierung“ darstellte. Und das liege nicht an der durchaus guten Ausstattung der Emmeringer Schule, die mittlerweile in fast allen Räumen die Vorgaben des „digitalen Klassenzimmers“ erfülle. Vielmehr würden Betreuung und Wartung der Geräte und Anlagen immer komplexer. Dies könne vom Systembetreuer der Schule trotz herausragender Arbeit, eines weit über die Dienstzeit hinausgehenden Einsatzes und mit großer Unterstützung durch den IT-Fachmann des Rathauses nicht mehr bewältigt werden. Hier bestehe auf „höhere politischer Ebene“ dringender Handlungsbedarf, so sagte Gruber, und sie bekam dabei auch Unterstützung von Bürgermeister Stefan Floerecke. Zudem habe der durch Corona massiv verstärkte Handlungsdruck zwar eine wahre Fortbildungs-Lawine für die Lehrkräfte in Gang gesetzt, berichtete die Schulleiterin weiter. Aber die Umsetzung brauche ganz einfach Zeit und die habe man gerade jetzt eigentlich nicht, wo die Notwendigkeit zur digitalen Beschulung immer wieder akut entstehe.

Am Ende ihres fast einstündigen Besuchs im Gemeinderat zog Eva-Maria Gruber dennoch ein positives Fazit. Trotz aller Sorgen und Probleme herrsche ein überaus positives Klima an der Schule, zu dem die gesamte Schulfamilie jeden Tag aufs Neue beitrage. Das sei vor allem für die Lehrkräfte und die Schulleitung auch immer wieder der Antrieb, sich mit Freude und Engagement der Bewältigung aller Aufgaben zu stellen und diese zum Wohle der Kinder zu meistern.

Dementsprechend dankbar und lobend äußerte sich am Ende auch Bürgermeister Floerecke und wünschte Frau Gruber und der Emmeringer Volksschule im Namen des gesamten Gemeinderats alles Gute und viel Kraft in diesen schwierigen Zeiten.