Ortsverband Ergolding

Politischer Aschermittwoch

Handwerk neu denken

Am Politischen Aschermittwoch der CSU Ergolding mit dem Thema „Handwerk ist Zukunft - Handwerk neu denken" sprach Kreishandwerksmeister Alfred Kuttenlochen über die Herausforderungen der Branche. Fachkräftemangel sowie steigende Bau- und Energiekosten belasten die Betriebe enorm. Zudem sind hohe bürokratische Anforderungen nicht nur zeitintensiv, sondern beanspruchen wiederum einen hohen personellen Aufwand, so Kuttenlochner. Ein Beispiel dafür ist die Datenschutzgrunderklärung. Das geplante Lieferkettengesetz wird zusätzlich einen hohen Aufwand verursachen. Apelle an die Politik würden verhallen und es werden keine Gesetze zurückgenommen oder vereinfacht.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken sind die Handwerksbetriebe sehr engagiert, dies geschehe auch ehrenamtlich, da die finanziellen Mitteln für Werbung, wie in der Industriebranche, nicht vorhanden sind. So habe man seit Jahren eine MINT-Werkstatt eingeführt, wo Kinder und Jugendliche spielerisch handwerkliche Aufgaben ausführen können. Das Handwerk soll so den Jugendlichen als attraktiver Ausbildungsort vorgestellt werden. Es gebe Aufstiegschancen über das duale System bis hin zur Meisterausbildung und zum Studium. Das Handwerk ist die verlässliche Basis des Mittelstandes und  sichere hoch qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort. 

Eine Forderung von Kuttenlochner war zudem, dass sich Fachleute des Handwerks auch in der Kommunalpolitik engagieren sollen. Das Fachwissen solle in den kommunalpolitischen Entscheidungen mit einfließen. Der enge Kontakt zur Politik sei besonders wichtig, denn die Praxiserfahrung darf in politischen Entscheidungen nicht fehlen. 
CSU- Ortsvorsitzende Martina Hammerl betonte, dass die Förderung für das Handwerk unverzichtbar sei. Dies alleine belegen schon die Zahlen: Zwanzig Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen und ein Drittel der Auszubildenden werden dem Handwerk zugeordnet. Die Energiewende gelinge zudem nur, wenn wir Handwerksbetriebe haben, die energetische Maßnahmen umsetzen können, so Martina Hammerl. Die Diskussion zeigte, dass das Interesse der Teilnehmer sehr groß war.