Ortsverband Fridolfing

Der Idealtyp eines bayerischen Kommunalpolitikers

Altlandrat Hermann Steinmaßl für 50 Jahre Mitgliedschaft in der CSU geehrt

„Du bist der Idealtyp eines bayerischen Kommunalpolitikers!“ Mit diesen Worten brachte die heimische CSU-Landtagsabgeordnete, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, das Wesen von Altlandrat Hermann Steinmaßl auf den Punkt. Sie ehrte Steinmaßl im Namen der Partei für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Christlich-Sozialen Union und stellte in einer Laudatio in der Fridolfinger Rupertihalle dessen zahlreiche Verdienste während des vergangenen halben Jahrhunderts heraus.

Kaniber betonte, sie habe Steinmaßl als einen überaus fairen Menschen kennengelernt, der zu einem unglaublich großen Vorbild für sie und ihre eigene politische Tätigkeit geworden sei. Mit Leidenschaft und Herzblut habe sich Steinmaßl für seine Heimat und die Menschen, die hier leben, eingesetzt. Immer wieder habe sich im Laufe der Jahrzehnte gezeigt, dass er mit seinen Ideen und Gedanken seiner Zeit oft weit voraus war. Als langjähriger Gemeinderat, Kreisrat und Bezirksrat und später als Landtagsabgeordneter (1998 bis 2002) und Landrat (2002 bis 2014) habe er auf allen politischen Ebenen mitgearbeitet und Verantwortung übernommen.

Als Beispiel für ein zukunftsweisendes Konzept nannte die Ministerin, dass Steinmaßl bereits 2003 ein landkreisweites Konzept für die Erzeugung von 100 Prozent erneuerbaren Energien entwickelt habe, das dann – weil es so gut und praktikabel war – zum Vorbild für die Planungsregionen Südostoberbayern und Landshut als Modellregionen für Bayern wurde. In Steinmaßls Zeit als Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Südostoberbayern wurde auch ein Windatlas mit TÜV-Gutachten für die Region entwickelt. Darüber hinaus hat er sich als Landrat für die Verbesserung der Mobilität eingesetzt und den Planungsdialog für den Ausbau der Autobahn A8 initiiert und für den Abschnitt im Landkreis Traunstein moderiert.

Michaela Kaniber berichtete weiter, dass sich Hermann Steinmaßl als Leiter der Arbeitsgruppe „Ländlicher Raum in der Europäischen Metropolregion München“ für eine gute Infrastruktur eingesetzt habe und auch Mitglied der Expertenkommission „Bayern Mobilität 2030“ war. Weil die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landkreises von besonderer Bedeutung ist, habe sich der frühere Landrat stets unermüdlich für die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Traunstein eingesetzt und tue das noch immer, etwa als Vorsitzender des „Arbeitskreises Regionale Wirtschaft“ beim Wirtschaftsbeirat Bayern. Dabei habe Steinmaßl, so die Ministerin, nie einen Zweifel daran gelassen, dass Ökonomie und Ökologie im Einklang stehen müssen. Als Beispiel nannte Kaniber hier die Renaturierung der Götzinger Ache.

Die Ministerin warf auch einen Blick zurück auf das „Olympia-Jahr“ 1972 und die damaligen politischen Konstellationen mit Alfons Goppel als bayerischen Ministerpräsidenten und Willy Brandt als ersten SPD-Kanzler. Die CSU als Partei sei immer dann sehr erfolgreich gewesen, wenn sie über Mitglieder verfügte, die für die Partei kämpften und für die Heimat einstanden. „Die CSU kann immer noch anpacken und zukunftsweisende Lösungen präsentieren, aber dafür brauchen wir insbesondere auch ‚Hermann-Mut‘. Wir sind stolz, dass wir Dich haben“, fasste Michaela Kaniber unter dem Beifall der Anwesenden zusammen.

Der sichtlich gerührte Altlandrat bedankte sich für die lobenden Worte. Als „Kind der 68er-Generation“ sei es nicht selbstverständlich gewesen, dass er in die Christlich-Soziale Union eintrat und nannte hier Robert Aigner und Sebastian Röckenwagner als Freunde und politische Wegbegleiter. „Ich habe 20mal auf einem Stimmzettel gestanden“, sagte Steinmaßl, dem insbesondere auch der Einsatz als Gemeinderat und Kreisrat wichtig war. Er zählte die Salzachklinik, die heimischen Betriebe, die Verkehrswege, den Umbau des Alten Pfarrhofs zum Rathaus und den Turnhallenbau auf. Als Landrat lagen ihm ebenfalls die Gesundheitsversorgung und das Projekt „Bildung und Infrastruktur“ am Herzen. „Ich habe das Erhalten und Gestalten unserer Heimat immer als Auftrag verstanden“, schloss Hermann Steinmaßl.