Ortsverband Haßfurt

Volker Ortloff:

„Ehrenamt und Kultur darf auch Geld kosten"

Was wäre Haßfurt ohne das Engagement seiner über 200 Vereine. CSU-Bürgermeisterkandidat Volker Ortloff mag sich das gar nicht vorstellen: „Unsere Stadt lebt von der Mitgestaltung durch die Bürger“, von A wie ADAC Haßfurt bis zum Windsurfclub Haßgau. Deshalb möchte Volker Ortloff die Arbeit der Ehrenamtlichen auch mehr in den Mittelpunkt stellen. „Ehrenamt und Kultur darf auch Geld kosten.“

Für Ortloff sind die Vereine die Lebensader einer Kommune. Dort kommen Menschen zusammen. Es wird gesungen, getanzt, gespielt, Politik gemacht und Informationen ausgetauscht, man sieht sich und gestaltet seine Umgebung. Jugendliche finden in Vereinen Anschluss, entwickeln sich und knüpfen Kontakte für die Zukunft, vielleicht auch für eine Berufswahl.

Deshalb kann sich Ortloff vorstellen, die Vereinsförderung anzupassen. Diese basiere zumeist auf einem Pauschalbetrag. „Wenn man die Förderung auf die Mitgliederzahl abstimmt und vor allem auch den Anteil der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt, dann profitieren diejenigen, die aktive Nachwuchsarbeit betreiben und wo unsere jungen Bürger engagiert sind“, sagt Ortloff. Das sei eine etwas andere Denke und unterstütze die Jugendarbeit.

Vereine bräuchten aber nicht nur Geld, sondern auch in ihrer ehrenamtlichen Arbeit Unterstützung und Förderung, sagt Volker Ortloff, der selbst in einem halben Dutzend Vereinen aktiv ist, etwa als Klarinettist in der Musikkapelle Buch, bei den Kreuzberg-Musikern und sogar im Kreismusikorchester. Bei der KAB Sailershausen ist er Vorsitzender, beim Obst- und Gartenbauverein Stellvertreter und Mitglied im Bayerischen Jagdverband, im Förderverein des TV Haßfurt oder bei Haßfurt-hilft.

Aus eigener Erfahrung und zahlreichen Gesprächen weiß der Berufssoldat, dass es immer wieder hakt. Erst kürzlich war er mit Wilhelm Wolpert, dem Vorsitzenden von Haßfurt-hilft im Gespräch, der für eine Gymnastikgruppe auf der Suche nach einem kleinen Übungsraum war. „Das ist mittlerweile in Haßfurt schwierig geworden“, sagt Ortloff.

Und hier sieht er die Stadt in der Pflicht, zuerst einmal als koordinierende Ebene, um etwa die Vereine untereinander zu vernetzen und Informationen zu geben. „Da ist in den letzten Jahren zu wenig passiert.“ So hätte etwa eine Initiative von kirchlichen Vertretern beim Bürgermeister vorgesprochen, um mit Stadt, interessierte Vereinen und Künstlern ein gemeinsames Arbeiten zu etablieren. Leider ohne Erfolg. Und auch Renate Ortloff, die Kulturbeauftragte im Landkreis Hassberge, vermisst nach Aussage des CSU-Bürgermeisterkandidaten in den letzten Jahren die gemeinsame Gestaltung und Förderung von kulturellem Leben in Haßfurt. „Da müssen wir dringend ran.“

Als Bürgermeister würde er allen Vereinen und Verbänden einen Besuch abstatten und auch einen regelmäßigen Runden Tisch für Ehrenamt & Kultur etablieren. „Ich möchte wissen, wo der Schuh drückt. Und zwar systematisch und nachhaltig.“

Er und die Stadtratskandidaten wollen aber nicht erst die Wahl abwarten, um die Vereine zu unterstützen. Deshalb lädt die CSU für den 14. Januar zu einem Vortrag ein, in dem erklärt wird, auf was es heute bei einer modernen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ankommt. „Wir wollen nicht nur reden, sondern konkrete Hilfestellung leisten.“

Vereine bräuchten für ihr jeweiliges Interesse auch die richtige Infrastruktur, Räume und Gerätschaften, damit sie ihre Tätigkeiten ausüben könnten. „Außer dem etablierten Straßenfest haben wir zudem kein „Aushängeschild“, zu dem kreisweit die Menschen kommen, um ein Fest zu genießen.“ Einzelne Vereine seien dafür vielleicht zu schwach, aber gemeinsam könne man vielleicht etwas aufziehen. Und auch hier sieht Volker Ortloff die Stadt in der Pflicht.

Das Ehrenamt umfasse natürlich auch das Engagement der Kulturschaffenden. Kultur sei mehr als nur Konzerte und Events. Und Kultur gebe es auch in den Stadtteilen. Diese will Volker Ortloff mit der CSU stärken. Bei acht Stadtteilen mit unterschiedlicher Infrastruktur besteht die Möglichkeit Veranstaltungen auch einmal „kreisen“ zu lassen. Das werte die Stadtteile auf und schaffe gegenseitige Kennenlernen. „Wir setzen uns dafür ein, dass jede zehnte Veranstaltung des Kulturamts in einem Stadtteil stattfindet.“

Kostenloser Vortrag für Vereine: „GEFÄLLT MIR!“ - PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT IM VEREIN. Wie eine moderne Medien- und Pressearbeit für Vereine und Verbände gelingt

Es gibt Vereine, die leisten gute Arbeit, und jeder in der Region weiß es. Und dann gibt es Vereine, die leisten gute Arbeit, und keiner nimmt Notiz davon. „Der Unterschied liegt meistens darin, dass nur die einen verstanden haben, wie man richtig Presse- und Öffentlichkeitsarbeit macht“, sagt Torsten Geiling.

Wie man diese nötige Außenwirkung als Verein erzielt, erklärt der ehemalige Chefredakteur und jetzige Geschäftsführer der Strategieberatung jageba auf Einladung der CSU Haßfurt und in einem Seminar der Hanns-Seidel-Stiftung Interessierten am Dienstag, 14. Januar, um 19 Uhr im Siedlerheim Augsfeld. Wie schreibe ich eine Pressemitteilung? Für was brauche ich ein Social-Media-Profil als Verein? Und wer sind meine Zielgruppen und wo erreiche ich sie, das sind nur einige Fragen, mit denen sich der Vortrag beschäftigt. Der Eintritt ist kostenlos.

Wann? Dienstag, 14. Januar 2020, 19 Uhr 
Wo? Siedlerheim, Hellerweg 9, 97437 Haßfurt-Augsfeld