Ortsverband Hilpoltstein

4. Sitzung des Stadtrats am 09.07.2020

Kommunale Biodiversität und Baumaßnahmen

Im Mittelpunkt der Stadtratssitzung am 09. Juli standen Sachstandsberichte zu diversen Baumaßnahmen und die Vorstellung des Kooperationsprojekts des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) und dem Landkreis Roth "Kommunale Biodiversität", in dessen Rahmen zusammen mit den Gemeinden Allerbserg, Heideck, Hilpoltstein, Röttenbach und Thalmässing ein Flächenmanagement aufgebaut werden soll. Die Projektreferentin Patricia Danel stellte Ziele und Umsetzungsschritte des Projekts genauer vor.

Landesbund für Vogelschutz:

In den nächsten drei Jahren wird das vom bayerischen Naturschutzfonds geförderte Projekt beteiligten Gemeinden eine Hilfestellung bieten, ihre kommunalen Flächen im Sinne der Biodiversität zu entwickeln. Das Projekt hat somit einen bayernweiten Vorbildcharakter für alle anderen Kommunen, die auch etwas zur Verbesserung der biologischen Vielfalt im Freistaat beitragen möchten. Ziel des gemeinsamen Projektes ist die Erstellung einer Handlungsanleitung, die die Kommunen in die Lage versetzen soll, durch ein gezieltes Management dem Schwund der Biodiversität auf kommunalen Flächen entgegenzuwirken.

Quelle: aus der Meldung des LBV vom 18.06.2020

"Wir freuen uns, dass mit dem Projekt ein wichtiger Bestandteil zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Flächen erfolgt!" bestätigt unserer Fraktionsvorsitzender Christoph Raithel, dass unsere Stadtratsfraktion voll hinter dem Projekt steht. Bereits vor einem Jahr hatte die Fraktion dazu einen Antrag gestellt, zu prüfen, inwieweit städtische Flächen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung einen positiven Beitrag zur Biodiversität leisten können. Dass dieses wichtige Anliegen nun im breiteren Kontext und in Zusammenarbeit mit dem renomierten und in Hilpoltstein ansässigen Naturschutzverband erfolgt, lässt auf eine gute Umsetzung hoffen. Ebenso ist es erfreulich, dass im Rahmen des Projekts nicht nur das Flächenkataster und Handlungsempfehlungen erstellt werden, sondern auch erste Umsetzungen bereits erfolgen sollen.

Baumaßnahmen des Staatlichen Bauamts Nürnberg

In der Sitzung wurde auch über die beiden geplanten Maßnahmen des Staatlichen Bauamts Nürnberg im Gemeindegebiet von Hilpoltstein berichtet. Die Kuppenabflachung am Kränzleinsberg soll im kommenden Jahr nach dem Challenge Roth Triathlon erfolgen, zuvor müssen dazu zwei Wasserleitungen der Stadt tiefer unter die Erde gelegt werden, hier sind Kosten in Höhe von bis zu 500.000 Euro zu erwarten. Die Maßnahmen müssen im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein, bevor mit der Maßnahme des Staatlichen Bauamts begonnen werden kann. In diesem Zug soll auch ein durchgängiger Rad-/Fußweg über den Kränzleinsberg vom Ortsausgang Hilpoltstein bis zum Abzweig nach Pyras gebaut werden.

Die zweite Maßnahme ist die verkehrsberuhigte Umgestaltung der Ortsdurchfahrt von Unterrödel. Die Staatsstraße von der Ortsmitte Richtung Oberrödel soll dabei im kommenden Jahr, ebenfalls nach dem Challenge, umgesetzt werden. Erst ein Jahr später soll auch die Durchfahrt von Hilpoltstein Richtung Heideck erneuert werden. Verbunden mit den Straßenarbeiten erfolgt die Sanierung der Wasser- und Abwasserleitungen durch die Stadt Hilpoltstein.

Etwas unverständlich ist die Reihenfolge der Maßnahmen, sollte die Verkehrsberuhigung im Bereich von Unterrödel und damit die Entlastung der Anwohnerinnen und Anwohner doch oberste Priorität haben. Grundsätzlich hinterfragt auch der gesamte Stadtrat die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des massiven Eingriffs in die Natur, der bei der Kuppenabflachung des Kränzleinsbergs erfolgt. Einstimmig hat der Stadtrat den Bürgermeister beauftragt, sich ans zuständige Ministerium zu wenden. Auch wir, seitens der Stadtratsfraktion, werden uns an die zuständige Ministerin im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr Kerstin Schreyer wenden, um die Kuppenabflachung generell und die Reihung der Maßnahmen nochmals genau zu hinterfragen.