Ortsverband Kaufbeuren

Europaminister Beißwenger begeistert

Bockbierfest 2024

Bockbierfest 2024
Mit dem "Buronator" angestoßen haben 1. Vorsitzende Julia von Stillfried, OB Stefan Bosse, MdL Peter Wachler, MdB Stephan Stracke und Staatsminister Eric Beißwenger

Europaminister begeistert Kaufbeurer CSU

Eric Beißwenger zu Gast beim Bockbierfest

Rund 85 Gäste folgten am Sonntag, 03. März 2024, der Einladung des CSU Ortsverbandes ins Neugablonzer „Kaufburger“, um dort im gemütlichen Ambiente den jährlichen Starkbieranstich zu feiern. Auch in diesem Jahr hatte die Aktienbrauerei Kaufbeuren ein Faß „Buronator“ gebraut und der Verkaufsleiter Tobias Wachter war zugegen, um den Anstich fachmännisch zu begleiten.

Doch war in diesen politisch aufgewühlten Zeiten auch so einiges neu und dies tat der Kaufbeurer CSU sichtlich gut. Man verzichtete auf einen klassischen „Fastenprediger“ und lud sich auf Grund der anstehenden Europawahl im Juni 2024 Münchner Politikprominenz ein, um die Hörerschaft mit einer Mischung aus Humor, aber eben auch ernsthafter Politik, zu begeistern. Und Staatsminister Beißwenger fand genau die richtige Tonlage. Sein Einstieg humorvoll: „Erst der Nockherberg, dann Blonhofen, nun Kaufbeuren – die Stimmung bei den Starkbieranstichen wird für mich immer besser; ich bin dankbar zu Euch kommen zu dürfen!“

Danach folgte eine großartige Ansprache zu Europa und den derzeitigen Krisen in der Welt. Der Minister erklärte den Anwesenden, dass Deutschland in einer globalisierten Welt nicht mehr alleine funktionieren und wirken kann. Nur als europäische Gemeinschaft ist man stark und hat weltpolitisches Gewicht. Versprechungen von angeblichen Alternativen, die zwar populistisch das Volk erreichen, aber Deutschland in ein wirtschaftliches Chaos führen würden, seien keine Lösung. Eric Beißwenger erklärte dies am Beispiel Afrika. Dort würden Russland und China aktuell unglaublich viel in Infrastrukturprojekte investieren, aber vorwiegend, um später selbst auch davon zu profitieren. Er forderte einen Wandel in der deutschen und europäischen Entwicklungspolitik. Hierbei verwies er eindringlich auf die Ursachen von Flucht und Immigration nach Europa. „Diese werden wir nur stoppen, wenn die Flüchtlinge in ihrer Heimat einen wirtschaftlichen Aufschwung spüren und von diesem profitieren!“

Aus aktuellem Anlass ging der „Bayerische Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales“ dann auch auf den Rußland-Ukraine-Konflikt ein und verwies dabei auch auf die Destabilisierung des Balkans durch Putin und seine Regierung. Der CSU-Politiker stellte klar, ein friedliebender Mensch zu sein, der keinen Krieg heraufbeschwören möchte; doch sei es wichtig, dass Europa sich selbst verteidigen könne und hierzu sei auch eine Aufrüstung notwendig, dies aber vorwiegend, um abzuschrecken. „Si vis pacem para bellum“ – das alte lateinische Zitat übersetzte Beißwenger frei: „Wenn Du Frieden willst, rüste zur Abschreckung auf!“ Am Pult bemängelte der Redner, dass Waffensysteme innerhalb der EU noch immer nicht kompatibel seien und auch die aktuellen Regierungen leider nicht mit einer Stimme sprechen würden.

Kritik an der Ampel-Regierung in Berlin und Kanzler Scholz durfte also beim Bockbierfest der CSU nicht fehlen. Hier wurde auch Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke deutlich. „Wir brauchen eine Politik, die unsere Freiheit verteidigt und unseren Wohlstand erhält“, betonte Stracke. Wichtig sei, dass die EU weiterhin mit Entschlossenheit und Stärke auf den Krieg Putins in der Ukraine reagiert. „Wir brauchen jetzt einen Bundeskanzler, der Führung in Europa übernimmt. Scholz ist hier ein Totalausfall“, erklärte Stracke. Zugleich forderte er eine Politik, die Leistung und Fleiß wieder belohne. Mehrarbeit lohne sich derzeit kaum noch. „Dies müssen wir ändern. Das Bürgergeld wollen wir abschaffen und stattdessen wieder auf das erfolgreiche Prinzip des Fördern und Fordern setzen!“ so der Bundestags-abgeordnete.

Ganz generell spürte man am Sonntag bei der CSU einen „frischen Wind“. Die Reden waren kurz, inhaltlich stark und prägnant, die Stimmung im Ortsverband war ausgezeichnet. Nach knapp einem Jahr an der Spitze der CSU Kaufbeuren scheint es der neuen Vorsitzenden Julia von Stillfried gelungen zu sein, der Partei neuen Schwung zu geben. So wurde die Neuausrichtung des klassischen Bockbierfestes von allen Anwesenden positiv bewertet, aber auch die inhaltlich sehr starke Rede der Ortsvorsitzenden zur Begrüßung zeigte, dass eine Frau an der Spitze der örtlichen CSU gut tut. Für ihre Arbeit erhält sie starke Unterstützung und so freute sich von Stillfried gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen nicht nur den Landtagsabgeordneten Peter Wachler, Oberbürgermeister Stefan Bosse sowie Bürgermeister aus den Umlandgemeinden und Vertreter der Kaufbeurer Verwaltung begrüßen zu können, sondern vor allem auch zahlreiche Neumitglieder im Ortsverband. Die CSU wächst aktuell und verjüngt sich dadurch. Ein Zeichen dafür, dass sich die Bevölkerung aktiv in die Politik einbringen will.

Das Bockbierfest der CSU hielt aber auch noch einige Überraschungen parat. So verzichtete Oberbürgermeister Stefan Bosse kurzfristig auf die Ehre, das Starkbierfass anschlagen zu dürfen. Eric Beißwenger sollte unter Beweis stellen, „dass die neue bayrische Landesregierung Schlagkraft besitzt“. Und dies gelang ihm eindrücklich, denn mit nur 2 Schlägen wurde das Fass angezapft. Und da sich Minister Beißwenger unter den Kaufbeurer CSU-Mitgliedern sichtlich wohl fühlte, lud er die Anwesenden gemeinsam mit Peter Wachler ein, nach München zu kommen. Dort wird er persönlich dafür sorgen, dass man eine exklusive Führung in der Staatskanzlei erhält. Das Fest endete bei Bier, Weißwürsten und Brezen, aber vor allem vielen persönlichen Gesprächen. Musikalisch wurde der Sonntag-Vormittag von den Hühnerbachmusikanten stilecht begleitet.