Ortsverband Neufahrn b. Freising

Bürgerdialog mit Erich Irlstorfer MdB

Zusammen mit dem Freisinger Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer veranstaltete der CSU-Ortsverband Neufahrn bei Freising am vergangenen Mittwoch einen offenen Bürgerdialog. Rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung zum Gasthof Maisberger.

Nach einer Begrüßung der Neufahrner Gemeinderätin Silke Rößler eröffnete Erich Irlstorfer die Veranstaltung mit Gedanken zu aktuellen Bundespolitischen Themen sowie zur anstehenden Europawahl. Einen ersten inhaltlichen Fokus legte der langjährige Gesundheitspolitiker auf die brandaktuelle Cannabis-Legalisierung, vor deren schädlichem Potenzial gerade gegenüber Jugendlichen Irlstorfer aus seiner vorparlamentarischen beruflichen Erfahrung zu warnen wusste.

Dem pflegepolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion blieb naturgemäß auch der Pflegenotstand, der nicht erst akut droht, als Schwerpunktthema ein Anliegen. In Zeiten einer alternden Gesellschaft, verbesserten medizinischen Möglichkeiten, aber andererseits schwindenden Personalzahlen droht in der Pflege eine Knappheit, einhergehend mit bereits heute für Normalverdiener kaum mehr leistbaren Eigenanteilen. Das unter seiner Federführung verfasste und von der Unionsfraktion im vergangenen Jahr einstimmig beschlossene Positionspapier Pflege, könne über Parteigrenzen hinweg der aktuellen, aber auch einer kommenden Bundesregierung als Anregung dienen, Notstände zu beheben, bot Irlstorfer seine oppositionelle Unterstützung an.

Ein Thema, das derzeit nahezu alle Bürgerinnen und Bürger betrifft, sind die Preissteigerungen und Lebenshaltungskosten der vergangenen Monate. Gerade der für Deutschland wirtschaftlich so entscheidende Mittelstand habe darunter zu leiden. Langfristig gesehen sei deshalb eine nachhaltige Ausrichtung vieler Branchen, aber auch beispielsweise die Wärmeversorgung im häuslichen Bereich sinnvolle Ziele, um von kostentreibenden Ressourcen unabhängig zu werden. Dies alles, betonte Irlstorfer, dürfe aber keinesfalls ohne durchdachte Übergangsfristen und zulasten einzelner Berufsstände wie zuletzt der Landwirte geschehen.

Auch im Lichte dieser Thematik müsse man in heutigen Zeiten die Gefahren von Populismus und damit einhergehender Polarisierung im Blick behalten. Andere Parteien geben sich als Kümmerer aus, verfolgen mit einer „dagegen-Politik“ aber kaum konstruktive Ziele zum Wohl der Gesellschaft. Während man sich zwar dem Dialog und auch dem geäußerten Wählerwillen nicht verschließen dürfe, so wäre doch eine Abgrenzung durch eigene, inhaltsorientierte und sinnvolle Vorschläge der von Irlstorfer bevorzugte Weg, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in wertegeleitete Politik wieder zu stärken.

Ähnliches gelte auch für die am 9. Juni anstehende Wahl zum Europäischen Parlament. Irlstorfer erwähnte die klaren Vorzüge der EU, von denen selbst Deutschland als stärkster Nettozahler massiv profitiere. Neben den Agrarsubventionen und der Freizügigkeit sei dies vor allem der dauerhafte Frieden, den das Projekt EU seit Jahrzehnten sichert. Entsprechend wichtig sei es für jeden Einzelnen, die Wahl ernst zu nehmen und nicht als Protestwahl anzusehen oder den Frust der 2019 verpassten Wahl Manfred Webers nachzutragen.

Im Anschluss an das Referat des Bundestagsabgeordneten ergänzte die Sachgebietsleiterin Asyl im Landratsamt Freising, Sandra Schulenberg, die Veranstaltung mit einem wissenswerten Überblick über Zahlen und Fakten zur Asylsituation im Landkreis. Für viele Anwesenden konnten durch diesen optimistischen Ausblick so manche Bedenken und hartnäckige Gerüchte abgeschwächt werden.Nach einer offenen Diskussionsrunde, bei der verschiedene Themen von Pflege über Migration bis hin zu Irlstorfers nochmals angestrebter Kandidatur als Bundestagsabgeordneten angesprochen wurden, fand die Veranstaltung ihr für die Anwesenden zufriedenstellendes Ende. Gemeinderätin und Gastgeberin Silke Rößler bedankte sich bei den beiden Referenten für Ihre Beiträge und die Dialogbereitschaft. Mit den Wünschen für ein ruhiges und schönes Osterfest verabschiedete Rößler die Gäste im Namen des CSU-Ortsverbandes Neufahrn.