CSU plädiert für durchdachtes Konzept bei Expressbussen

Wer mit dem MVV unterwegs ist, kennt das Problem. Viele Ziele sind nicht auf direktem Weg erreichbar, Pendler müssen umsteigen. Zum Flughafen muss man z.B. erst bis nach München, um dann mit der S8 wieder stadtauswärts zu fahren. Expressbusse sind aktuell als Lösungsmöglichkeiten in der Diskussion.

Eine direkte Busverbindung nach Ebersberg sowie eine Anbindung zum Flughafen sind Wünsche von Poingern. Die Grünen haben auf die Notwendigkeit einer Linie nach Unterföhring und nach Garching hingewiesen. Einen Expressbus zur Messestadt Ost hat die SPD bereits zum 2. Mal beantragt, nachdem Bürgermeister Albert Hingerl im Jahr 2015 kein positives Ergebnis erreichen konnte.

In der letzten Sitzung wurden den Gemeinderäten sechs detaillierte Varianten vorgestellt. Favorisiert wird die Linienführung von Poing über Angelbrechting, Neufarn, Parsdorf, Weißenfeld bis zur Messestadt. Die Fahrtzeit beträgt 22 Minuten. Es fallen Kosten zwischen 560.000 € - 685.00 € an.
Der Vertreter des MVV hat einige unserer offenen Fragen beantwortet. Ungeklärt ist jedoch nach wie vor die Kostenfrage. Der Gemeinde Poing stehen Fahrgasteinnahmen zu, über die Höhe kann jedoch keine genaue Aussage getroffen werden. Eine Bedarfsanalyse liegt auch nicht vor.
Bestätigt hat er die Anmerkungen der CSU vom September, dass der Bus keine Alternative zur S-Bahn ist. Die SPD hat in Begründungen angeführt, dass die S-Bahn entlastet werden müsse und es einer Alternative bei Zugausfällen bedarf. Während der Bus lediglich 35 Sitzplätze hat (zzgl. wackeliger Stehplätze), passen in die derzeit zwei Waggons einer S-Bahn im Berufsverkehr ca. 1200 Leute. Kritisch betrachtet haben wir bereits im Oktober die Fahrtzeit von 20 Minuten. Auch hier hat der Fachmann zugegeben, dass dies oft nicht eingehalten werden kann.
Fazit ist, dass eine Expressbusverbindung zur Messestadt für die BürgerInnen interessant ist, die direkt dorthin müssen. Es ist aufgrund der Fahrtzeit (ca. 40 Minuten zzgl. Umsteigezeit) keine Alternative zur S-Bahnverbindung nach München, auch nicht im Störungsfall.

Die CSU ist der Ansicht, dass eine Entscheidung über die Einrichtung von Expressbusverbindungen nur in einer Gesamtbetrachtung erfolgen kann. Solche Buslinien sind für die Gemeinde jährlich mit erheblichen Kosten verbunden. Da muss genau überlegt werden welche Verbindungen am wichtigsten sind und deshalb finanziert werden. Hinzu kommt, dass mit dem Wachstum unserer Gemeinde auch der Ausbau des innerörtlichen PPAs Busfahrplans notwendig wird. Außerdem wünschen wir uns eine Verbesserung der Taktung insbesondere in den Abendstunden.

Für die Gemeinderatsfraktion CSU Aktive Bürger
Eva-Maria Lawes & Michael Lanzl, Gemeinderäte