Ortsverband Schmidmühlen

Sanierung

Hopfengarten: Fertigstellung ist absehbar

Bei einer Stippvisite informierte Bürgermeister Peter Braun (2. v. l.) gemeinsam mit 2. Bürgermeister Martin Bauer (l.) und 3. Bürgermeister Mathias Huger (r.) die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl über den Fortschritt der Arbeiten.

 

Letzter Bauabschnitt für die Sanierung des Areals am Hammerschloss steht bevor

 

Noch in den letzten Wochen des vergangenen Jahres wurde ein erster Bauabschnitt des geplanten Hopfengartens im Bereich des Hammerschlosses abgeschlossen. Nun steht einer letzten Bauphase, nämlich der Fertigstellung, nichts mehr im Wege. Ob die Bauarbeiten noch heuer oder erst im nächsten Jahr beginnen werden, hänge von der Auftragslage der beteiligen Firmen ab, so Schmidmühlens Bürgermeister Peter Braun bei einer Stippvisite der Bundestagsabgeordneten Susanne Hierl (CSU). Bis Juni nächsten Jahres müssen die Arbeiten aber abgeschlossen sein.

Begonnen wurden sie im vergangenen Sommer. Die Maßnahme könnte in drei Abschnitte untergliedert werden, so Braun bei einem Ortstermin. Zunächst wurde die Sanierung der bestehenden Mauer der ehemaligen Hammerschlosskapelle, hier ist die Fertigstellung bereits erfolgt, die Herstellung des Hopfengartens und die Neugestaltung des Parkplatzes vor dem Musikerheim vollzogen.

Neue Nutzung ausweisen

Hier gelte es insbesondere die Rettungswege und die Anleiterbereiche für die Feuerwehren zu berücksichtigen. Die Sanierung dieses Areals und die Ausweisung einer neuen Nutzung dürfte wohl die letzte größere Aktion im Hammerschlossareal bedeuten. Insgesamt weist der Haushalt 250 000 Euro aus. Darin aber auch inbegriffen ist der Parkplatz vor dem Musikerheim. Erfreulich sei, so die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl, dass diese Maßnahme auch mit insgesamt 80 Prozent gefördert werde. Und ebenso erfreulich sei, dass der Markt Schmidmühlen die finanziellen Kapazitäten habe, derartige Projekt zu verwirklichen. Ursprünglich war auf dem ehemaligen Pflanzgarten ein Parkplatz geplant. Diese Planung wurde aber fallen gelassen.

Letztlich entschied sich der Marktrat für eine Anlage, die an die lange Geschichte des Hopfenanbaus erinnern soll. So wird auf diesem ehemaligen Pflanzgarten im Hammerschlossareal ein Hopfengarten entstehen mit Brunnen und Sitzmöglichkeiten. Einen quasi Steinwurf weit entfernt, ist das Gebäude eines der letzten Hopfenbauern des Ortes.

Historisch gesehen ist dieser Platz höchst interessant, denn auf diesem Areal hat früher eine Kapelle gestanden, eine Schlosskapelle, die zum Hammerschloss gehörte. Einziges Relikt: Eine Mauer, die in den letzten Monaten saniert wurde. Heimatpfleger Franz Xaver Eichenseer war einer der ersten, der auf diese Kapelle verwies. Diese Schlosskapelle, so seine Forschungsergebnisse, soll dem Hl. Leonhard gewidmet gewesen sein. Ein Ölbild existiert zwar, gibt aber wenig Aufschluss. Eher schon eine alte Zeichnung – nicht exakt zu datieren – zeigt die Kapelle. Wer sie aber wann gebaut hat, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungeklärt.

Nur wenige Hinweise

Ein archäologisches Gutachten, das im Zuge der Baumaßnahmen erstellt wurde, gibt wenig Hinweise. Im Gutachten wird eine mögliche Erbauungszeit auf das „fortgeschrittene 16. Jahrhundert oder frühe 17. Jahrhundert“ formuliert und bezieht sich unter anderem auf die Gestaltung des Mauerwerks und der Fensternischen. In einer dieser Nischen stand die Madonna, die am Kirchturm aufgestellt wurde. Auch über diese Steinfigur weiß man aktuell so gut wie nichts, vor allem nicht darüber, wer sie nach Schmidmühlen in die Kapelle gebracht hat.

Laut Ausführungen von Franz Xaver Eichenseer wurde die Kapelle im Jahr 1803 während der Säkularisation abgerissen. Fortan wurde das Grundstück als Pflanzgarten genutzt. Fundstücke seien laut Gutachten lediglich der Zeit nach dem Abbruch zuzuordnen. Draht, Glasscherben und minderwertig gebrannte Tonscherben traten während der Arbeiten zutage.


Das Staatsarchiv hilft weiter:
 

  • Urkataster: Im Staatsarchiv kann man nachlesen: „Die Flurnummer 52 „Garten; Pflanz-, Gras- und Baumgarten mit Schweineställen“ gehörte laut sogenanntem Urkataster von 1841 zur Hausnummer 45 in Schmidmühlen. Dieses Anwesen „beim Hammerschuster“ hat Joseph Eckmeder durch die Verehelichung mit der Witwe Katharina Fleischmann mit Vertrag vom 7. Februar 1824 erworben.
  • Schlosskapelle: Im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1812 wird die Schlosskapelle mit Besitznummer 390 beim Anwesen Nummer 37 des Hammergutsbesitzers Wilhelm von Frank genannt. Die nachfolgenden Besitzerwechsel der Grundstücke des Hammergutanwesens ab 1815 werden im Umschreibbuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster aufgelistet. Nur für die Schlosskapelle konnten keine weiteren Einträge ermittelt werden.