Ortsverband Schmidmühlen

Jahresabschlusssitzung

Rückblick auf bewegtes Jahr

Abverkauft ist bereits das neue Wohnbaugebiet am Ledererhang. Baukräne und Bagger beherrschen das Bild noch in den letzten Wochen des alten Jahres.

 

Themen und Aufgaben werden auch im nächsten Jahr im Markt Schmidmühlen wieder fordernd werden.

 

Ein arbeitsreiches Jahr geht zu Ende. Dies wurde bei der Jahresschlusssitzung des Marktgemeinderates in Schmidmühlen mit Mundschutz und Sicherheitsabständen im Schlossstadel deutlich. “Es sind bewegte Zeiten gewesen, mit denen man sich in den vergangenen Monaten anfreunden und auskommen musste”, sagte Bürgermeister Peter Braun mit Blick auf die herrschende Corona-Pandemie. “Aber trotzdem, das öffentliche und gesellschaftliche Leben muss weitergehen und dazu gilt es neue Wege zu finden, um mit den derzeitigen Einschränkungen zurechtzukommen”.

Gewidmet hat der Marktgemeinderat die neue Straße “Gewerbepark” in Schmidmühlen- Brunnlettberg. Damit ist dieses neue Straßenstück jetzt als Ortsstraße eingestuft. Einstimmig war auch der Beschluss zur Ernennung der Verwaltungsfachangestellten Birgit Winkler zur Standesbeamtin im Markt Schmidmühlen.

Erster Schritt zur Sanierung

Um die Sanierung des “Goldenen Anker” angehen zu können, hat der Marktgemeinderat eine Bauuntersuchung, eine Befunduntersuchung sowie eine Untersuchung der Bausubstanz und der Statik vergeben. Der Pachtvertrag für das Sportplatzgelände wurde um weitere 15 Jahre verlängert. Der Hintergrund der Verlängerungsdauer sind etwaige Zuschussanträge des Sportverein SV Eintracht Schmidmühen beim Bayerischen Landessportverband für Investitionen in den kommenden Jahren.

Die Reparaturarbeiten an der Eisernen Brücke werden in den beiden ersten Monaten des nächsten Jahres durchgeführt, informierte Bürgermeister Peter Braun die Mitglieder des Marktgemeinderates. Wie in der Sitzung zu hören war, ist in den vergangenen Tagen der Fußweg beim Spielplatz vom Wohnbaugebiet “Bergheimer Straße” zum Wohnbaugebiet “Ledererhang” schon öfter mit Pkw und anderen Fahrzeugen befahren worden, was nicht zulässig ist.

An Baugesuchen genehmigte der Marktgemeinderat den Neubau einer landwirtschaftlichen Halle in Pirkenhof und einen weiteren Wohnhausbau im neuen Wohnbaugebiet “Ledererhang”. Dazu erteilte das Gremium die erforderlichen Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplanes für die Dachneigung und die Farbe der Eindeckung. Für den gemeindlichen Steinstadel, dem Salzstadel, gab der Marktgemeinderat seine Zustimmung für eine Nutzungsänderung. Damit können nach einer Sanierung und mit zusätzlichen Parkplätzen kulturelle Veranstaltungen abgehalten werden. Der Stadel soll dann für die Nutzung durch Vereine möglich sein, hörte man in der Sitzung.

Viele Projekte konnten im auslaufenden Jahr abgeschlossen werden, resümierte Bürgermeister Braun. Dazu gehörte vor allem der Abschluss des Komplettausbaues der Harschhofer Straße mit Kosten von etwa 2,2 Millionen Euro und die Fortführung der neuen Wohnbaugebiete Ledererhang und Lauterachblick. Kinderspielplätze wurden gebaut und für die Sanierung des Ackerbürgerhauses “Goldener Anker” sind die ersten Bestandsaufnahmen an Fachleute vergeben worden.

Der Lauterachsteg zum Hammerschlossareal wurde gebaut und die Revitalisierung des Salzstadels kann jetzt angegangen werden. Ein eigener Bebauungsplan “Sondergebiet Bahnhofstraße” wurde auf den Weg gebracht, um die Belange des Marktes zu schützen. Mit der Bedarfsanmeldung an die Regierung der Oberpfalz mit Mitteln aus dem Bereich der Städtebauförderung hat die Gemeinde die Weiterführung der Ortskernsanierung gesichert.

“Bewegte Zeiten” zum Jahresende 2020: Wie Bürgermeister Peter Braun in seiner Dankadresse an die Mitglieder des Marktgemeinderates anmerkte, hätten diese Worte zum 500. Todestag Erasmus Grassers nicht treffender sein können. Braun nannte einige Stichpunkte: angefangen im Januar bis Mitte März Kommunalwahl, dann Lockdown wegen Corona ab Mitte März, einhergehend mit der Absage sämtlicher Feste der Vereine. Hoffnung im Sommer. Ernüchterung im Herbst. Steigende Infektions- und Todeszahlen, Lockdown-Light ab November inmitten der zweiten Welle. “Jetzt stehen wir wieder an der Schwelle zu einem kompletten Lock-Down”, sagte Peter Braun.

“Ich kann mich mit meinen 59 Jahren Lebenserfahrung nicht erinnern, jemals so bewegte Zeiten erlebt zu haben”, ergänzte er. Im November 1973 war der Ölschock, gefolgt von Sonntagsfahrverboten für die Bürger. Doch mit der jetzigen Lage sei dies alles jedoch kaum vergleichbar.

Dank an alle Bürger

Eher beruhigend sei für ihn die große Geduld und Vernunft der Bürgerinnen und Bürger. Der größte Teil von ihnen halte sich an die Vorgaben. An dieser Stelle richtete er seinen ganz besonderen Dank an alle Mitbürger. “Die verschärften Maßnahmen in diesen Tagen treffen besonders ältere Mitbürger mit weiteren Kontaktbeschränkungen und Besuchsverboten.

Junge Menschen erleben erstmals in ihrem Leben Regelungen, die nicht verhandelbar oder mit Geld zu umgehen seien. “Sport, Urlaub, Partys, alles ist nicht erlaubt.” Trotzdem geht das Leben weiter. Die Bundesrepublik Deutschland sei erstaunlicherweise sehr gut in der Lage, die Krise zumindest wirtschaftlich einigermaßen zu meistern, stellte Braun erfreut fest und betonte zum Abschluss der Sitzung: “Lassen sich mich an alle ehrenamtlich engagierten Helfer aus den Feuerwehren, der Seniorenarbeit, den First Respondern, der Nachbarschaftshilfe, den Vereinen und vielen, vielen anderen Danke sagen.”