Ortsverband Schmidmühlen

Marktratssitzung

Denkmal unter dem Baugebiet

Im Erweiterungsgebiet des Wohnbaugebietes „In der Zell" in Emhof (rechter Bereich) muss vor Baubeginn erst ein Bodendenkmal aus vorchristlicher Zeit untersucht werden. Dies fordert das Landesamt für Denkmalpflege.

 

Das Wohnbaugebiet „In der Zell“ soll erweitert werden. Auf der Fläche befindet sich ein Bodendenkmal. Es ist nicht das einzige.

 

Es wird spannend in Emhof, wenn mit der Erweiterung des Wohnbaugebietes „In der Zell“ begonnen wird. Auf einem Großteil dieser Fläche ist ein Bodendenkmal aus vorchristlicher Zeit ausgewiesen, dass nach Weisung des Landesamtes für Denkmalpflege im Zuge der Bauland-Erschließung untersucht werden muss.

In einschlägigem Kartenmaterial ist der Hinweis auf ein Bodendenkmal zu finden. Im Zuge der ersten Änderung des Bebauungsplanes „Emhof Nord“ muss die Fläche im Rahmen der Bürger- und Behördenbeteiligung noch eingehend nach Resten einer vorgeschichtlichen Siedlung untersucht werden, so die Stellungnahme der Denkmalschützer. Der Markt ist demnach verpflichtet, die Planungsfläche archäologisch untersuchen zu lassen. Auf dem Gebiet der Gemeinde Schmidmühlen gibt es eine ganz Reihe von Bodendenkmälern. Das Vilstal war bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt.

Kosten werden umgelegt

Der gefasste Auslegungsbeschluss des Marktgemeinderats Schmidmühlen beinhaltet, dass in Verbindung mit den Erschließungsmaßnahmen die notwendigen Bodenuntersuchungen vorgenommen werden. Dies kann durch das Abschieben des Oberbodens im Vorfeld der Erschließung erfolgen oder durch Untersuchungen während der Erschließungsarbeiten. Das Landesamt für Denkmalpflege ist in diese Untersuchungen mit einzubinden, wie der Beschlussvorlage für den Marktgemeinderat zu entnehmen ist. In der Sitzung wurde erläutert, dass sich die anfallenden Mehrkosten für die Bodenuntersuchungen im Baulandpreis wiederfinden werden.

Die Sanierungssatzung für den Ortskern in Schmidmühlen wird verlängert. Einstimmig war man im Marktgemeinderat der Meinung, die Sanierungssatzung des Marktes Schmidmühlen über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes „Marktkern“ vom 21. März 1991 bis zum 31.12. 2025 zu verlängern. Abgeschlossen hat der Finanzausschuss die Prüfung der Jahresrechnungen von 2016 bis 2020. Wie dazu Marktgemeinderat Peter Meyer als Sprecher des Finanzausschusses feststellte, hat es keine rechnerischen und formalen Feststellungen von Seiten der Prüfungsteams zu den Jahresrechnungen gegeben. Er regte aber an, dass man zeitnah daran arbeiten müsse, auftretende Wasserverluste abzustellen und auf ein vernünftiges Maß zurückführen müsse. „Zeitweilige Wasserverluste von bis zu 30 Prozent sind einfach zu viel“, sagte er.

Postfiliale öffnet am 19. Juli

Wie Bürgermeister Peter Braun informierte, wird die neue Postfiliale in Schmidmühlen in der Hauptstraße 26 am 19. Juli eröffnet. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Samstag jeweils von neun bis zwölf Uhr.

Auf Anfrage von Marktgemeinderat Georg Koller informierte Bürgermeister Braun, dass die Wasseruntersuchungen des Regenrückhaltebeckens nahe Greining noch nicht abgeschlossen sind.

In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats wurde auch thematisiert, dass aufgrund von Witterungseinflüssen eine größere Menge Silowasser aus Winbuch in die öffentliche Entwässerungsanlage gelangt sei. Das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt Weiden sind in diesen Vorfall eingeschaltet, sagte der Bürgermeister.

Verschiedene Straßenausbesserungsarbeiten im Gemeindegebiet von Schmidmühlen haben die Gemeinde knapp 20.000 Euro gekostet. Die Rechnung genehmigte der Marktgemeinderat einstimmig. Ausbesserungen wurden durchgeführt am Radweg zwischen Schmidmühlen und Pettenhof, in der Lärchenstraße, Am Herrenhölzl sowie an Teilen der Gemeindeverbindungsstraßen von Winbuch nach Scharlthal und von Eglsee Richtung Höchensee.


Zeugnisse aus der Vergangenheit:
 

  • Gräber: Es gibt viele Bodendenkmäler im Vilstal. Dass das Vilstal zwischen Schmidmühlen, Emhof und Dietldorf schon in vorchristlicher Zeit gut besiedelt war, darauf verweisen Hügelgräber auf den Höhenrücken und vorchristliche Siedlungen im Talbereich der Vils.
  • Wall: Im Denkmalatlas des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ist es einsehbar, dass es im Gemeindegebiet von Schmidmühlen eine Vielzahl an Bodendenkmälern gibt. Im Waldgebiet zwischen Archenleiten und Emhof findet man eine ganze Reihe von vorgeschichtlichen Bestattungsplätzen (Hügelgräber) und einen keltischen Ringwall verzeichnet. Auch die Geschichte des Kreuzberges in Schmidmühlen geht auf eine keltische Wallanlage zurück.
  • Siedlung: Ein weiteres Bodendenkmal findet man wenige hundert Meter südöstlich von Emhof sowie Reste eines Bestattungsplatzes bei Wölsdorf, heute im Truppenübungsplatz gelegen. Eine vorgeschichtliche Siedlung weist das Kartenmaterial des Landesamtes auch zwischen Emhof und Pettenhof aus. Dazu kommt eine der Latènezeit zuordenbare Siedlung südlich von Pettenhof.
  • Flasche: Ein besonderer Fund ist die Linsenflasche von Matzhausen (zwischen Emhof und Dietldorf im Truppenübungsplatz Hohenfels gelegen), die im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin verwahrt wird und aus einer Grabbeigabe der frühen Latènezeit um 400 bis 350 vor Christus stammt. Eine Nachbildung ist im Heimatmuseum in Parsberg zu sehen.