Ortsverband Schmidmühlen

Entwicklung

Der Gewerbepark ist begehrt

Der Spatenstich für den neuen Bauhof ist erfolgt. Die ersten Tiefbauarbeiten haben schon begonnen.

 

Nur noch drei der acht neuen Gewerbeflächen in Schmidmühlen sind zu haben. Gebaut wird auch ein neuer Bauhof.

 

Es tut sich was im Markt Schmidmühlen. Erst vor einer Woche konnte das Baugebiet “Lauterachblick” offiziell freigegeben werden, nun folgten fast zeitgleich die Freigabe des Gewerbegebietes und der Spatenstich für den neuen Bauhof. Zwei wichtige Maßnahmen konnten nun noch zeitgerecht im Herbst zu einem guten Ende gebracht und so eine Weiterentwicklung noch heuer in die Wege geleitet werden.

Seit einigen Jahren steht ein neues Gewerbegebiet auf dem Entwicklungsplan des Marktes. Gewerbeflächen sind in Schmidmühlen permanent gefragt und so ist es auch nicht verwunderlich, wie Bürgermeister Peter Braun bei der Freigabe bekanntgab, dass auch bei diesem neuen Gewerbegebiet die Nachfrage groß bzw. auch schon Reservierungen erfolgt seien. Ein erster Bauantrag liegt der Verwaltung bereits vor.

Aufwendige Entwässerung

Die Planung des Gewerbegebietes lag beim Ingenieurbüro Petter, mit der Erschließung war die Firma Stiegler Tiefbau GmbH & Co. KG beauftragt. Die Ausweisung und die Erschließung dieses neuen Gewerbeparks, wie er nach einem Marktratsbeschluss offiziell heißt, gilt als zukunftsträchtige Maßnahme.

Schon seit Jahrhunderten ist Schmidmühlen für Unternehmer und Handwerksbetriebe ein interessanter Ort. Schon allein sein Name lässt sich auf zwei Wirtschaftsbetriebe zurückführen: auf Schmieden und Mühlen. Und die urkundliche Erstnennung im Jahr 1010 verweist auf einen Hafen mit den entsprechenden Verkehrsverbindungen.

Die Behauptung, dass der Marktflecken mit seiner Lage am südlichen Ende des Landkreises Amberg-Sulzbach Nachteile hätte, lässt sich so nicht mehr aufrechthalten. Vielmehr kann man die Lage als Schnittstelle von mehreren Landkreisen und Regionen auch als Vorteil auffassen.

Bürgermeister Peter Braun stellte bei der Freigabe nochmals das Gewerbegebiet offiziell vor. Es umfasst etwa drei Hektar mit acht Parzellen, die zwischen 800 und 3000 Quadratmeter groß sind. Fünf Parzellen sind reserviert, eine bereits verkauft.

Das neue Gewerbegebiet “Gewerbepark” ist vorwiegend für “nicht erheblich lärmintensive Betriebe” vorgesehen; darunter sind Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude, Lagerhäuser, Lagerplätze oder öffentliche Betriebe zu verstehen. Interessenten können sich diesbezüglich bei der Verwaltung im Rathaus informieren, so Braun.

Kopfzerbrechen bereitete das zu erwartende Regenwasser, so der Bürgermeister weiter. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass das Regenwasser auf den einzelnen Grundstücken versickern könnte. Bodenproben und Versuche ergaben aber, dass diese Erschließungsvariante nicht umsetzbar ist. Der Grund: dichter Lehmboden. Diese Neuplanungen verzögerten das Projekt um etwa ein Jahr.

Das Problem konnte eben mit einer auf das Gewerbegebiet zugeschnittenen Entwässerung gelöst werden. Letztlich musste, wie beim Baugebiet auch, ein eigenes Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 1000 Kubikmetern gebaut werden. Die Erschließung selbst ging auch dank des guten Sommerwetters reibungslos und vor allem unfallfrei vonstatten. Im Einzelnen wurden rund 1300 Quadratmeter Straße (Asphalt) und 320 Meter Mehrzweckstreifen gebaut. Eine neue Wasserleitung mit einer Gesamtlänge von 250 Meter wurde verlegt, ebenso Abwasserkanäle im Trennsystem (Schmutzwasserkanal rund 275 Meter, Regenwasserkanal etwa 500 Meter). Dabei wurde auch gleich Glasfaser bis in die Grundstücke verlegt. Die Erschließungskosten des Gewerbegebietes beliefen sich auf rund 750 000 Euro.

Im Zusammenhang mit der Freigabe des Gewerbegebietes konnte auch ein weiteres Projekt in Angriff genommen werden: ein neuer Bauhof. Gleich im Anschluss erfolgte der Spatenstich. Dieses Projekt schlägt mit rund 1 300 000 Euro zu Buche. Damit wird Ende nächsten Jahres der bisherige Bauhof in der Bahnhofstraße der Vergangenheit angehören.

Längst sind die Zeiten vorbei, als drei Gemeindearbeiter mit Schubkarren und Privatautos die gemeindlichen Arbeiten ausführten. Noch bis Anfang der 1980er Jahre war der Bauhof im alten Feuerwehrgerätehaus untergebracht. Viel Platz brauchte man noch nicht für die kleineren Gerätschaften.

Bauhof im Herbst 2019 fertig

Unter Bürgermeister Max Michl wurde der erste Unimog gekauft. Mitte der 1980er Jahre, als das ehemalige Bahnhofsgelände zum Verlauf anstand, erwarb der Markt dieses Areal, damals unter der Verantwortung von Bürgermeister Manfred Puchta. Der Bauhof wurde in die Bahnhofstraße verlegt.

Sukzessive wurden weitere Fahrzeuge und Gerätschaften gekauft. Schon lange zeichnete es sich ab, dass dieses Areal zu klein wurde, zumal man mit dem Aufkommen der Wertstoffhöfe hier Platz abgeben musste. Derzeit arbeiten im Bauhof sechs Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte. Das Projekt selbst stellte der verantwortliche Architekt Christian Graf vor. Baumeister-, Zimmerer-, Dachdecker- und Spenglerarbeiten werden während des Winters 2018 ausgeführt. Fenster, Innenausbau und Fertigstellung sind dann bis Herbst 2019 geplant, einschließlich der Außenanlagen.


Der neue Schmidmühlener Bauhof:

  • Gebäude: Im Einzelnen sind ein Sozialraum mit Umkleiden, WC und Dusche (rund 55 Quadratmeter), eine Werkstatt für Reparaturarbeiten (rund 25 Quadratmeter) und ein Kleinteilelager (etwa 60 Quadratmeter) vorgesehen. Gebaut werden noch Garagen für den Unimog für Steuer- und Schneepflug und zwei weitere Garagen für andere Fahrzeuge inklusive Innenwaschplatz.
  • Außenanlagen: Zusätzlich wird ein Außenwaschplatz eingerichtet. Weiter sind ein überdachtes Freilager (rund 180 Quadratmeter) für Maschinen, Geräte, Schuttgut wie Sand, Splitt, Baumaterialien sowie zwei Stück Salzsilos mit je 96 Tonnen Fassungsvermögen Streusalz vorgesehen. Erstellt wird der Bauhof in Ziegelmassivbauweise, das überdachte Freilager in Holzbauweise.