Ortsverband Schmidmühlen

Bürgerversammlung

Stopp beim Goldenen Anker

Der Markt Schmidmühlen will den Goldenen Anker am Marktplatz sanieren.

 

Schmidmühlen hat große Pläne für den Komplex im Ortskern. Doch über die Förderung muss der Markt mit der Regierung jetzt neu verhandeln.

 

Bewegte Zeiten waren die vergangenen 18 Monate auf jeden Fall - und sie werden auch weiter andauern. Es hat sich viel getan in dieser Zeit im Markt Schmidmühlen. Viele kleine und große Projekte hat man voranbringen und abschließen können. Manche Hindernisse mussten aus dem Weg geräumt werden.

Aber nicht alles ist so gelaufen, wie es geplant war. Wie Bürgermeister Peter Braun bei der Bürgerversammlung im Schloss-Stadl informierte, sei auch der eine oder andere Stolperstein zum Vorschein gekommen, den man für ein Vorwärtskommen in der Entwicklung des Marktes Schmidmühlen gemeinsam aus dem Weg räumen will.

Machbarkeitsstudie kommt

Einer davon betrifft die Planungen für die Sanierung des Goldenen Ankers als zentrales Bauwerk am Schmidmühlener Marktplatz. Nach einem anfänglich guten Start mit dem Erwerb der Liegenschaft und anderer benachbarter Gebäude im Hammerviertel gibt es jetzt anderslautende Ansichten zur städtebaulichen Förderung vonseiten der Regierung der Oberpfalz. „Wir haben vorsichtshalber jetzt einmal alle weiteren Maßnahmen für die Entwicklung dieses Projektes gestoppt“, sagte Peter Braun bei der Bürgerversammlung.

Die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie soll aber zu Ende gebracht werden, denn sie ist die Grundvoraussetzung für künftige Fördergelder im Bereich der Städtebauförderung. So wartet die Gemeinde derzeit auch noch auf die zugesprochene Förderung aus dem Ankauf des Goldenen Ankers.

Mit dem Beschluss „Innen statt Außen“ habe der Marktgemeinderat die Weichen für dieses Projekt frühzeitig gestellt. „Zur angedachten Sanierung werden in nächster Zeit einige Diskussionen zu den unterschiedlichen Betrachtungsweisen zwischen dem Markt Schmidmühlen und der Regierung der Oberpfalz anstehen“, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt. Die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie wird Mitte November 2021 beraten und dann im Marktgemeinderat vorgestellt, um in dieser Sache voranzukommen.

Für das Sondergebiet Bahnhofstraße und das Wohnbaugebiet Emhof wurden Aufstellungsbeschlüsse auf den Weg gebracht, berichtete Braun weiter. Etwas verwundert zeigte sich der Marktgemeinderat allerdings angesichts der ablehnenden Haltung der Gemeinde Ensdorf für den Flächennutzungsplan des Sondergebietes an der Kallmünzer Straße. Ein Verbrauchermarkt hat dort die Absicht, eine Niederlassung zu bauen. Etwa 70 Träger öffentlicher und privater Belange sind für dieses Projekt um eine Stellungnahme gebeten worden. Im November wird die Behandlung und Abwägung der im Rahmen der Behördenbeteiligung und Beteiligung der Öffentlichkeit eingegangenen Stellungnahmen und deren Folgerungen für eine Beschlussfassung Thema im Marktgemeinderat sein.

Um den Bogen der Gemeindefinanzen nicht zu überspannen, wird die geplante Anlage eines Hopfengartens beim Hammerschloss warten müssen, sagte der Bürgermeister. Umgesetzt wurde in diesem Bereich schon der Bau eines Vereinsschuppens, bei dem der Männergesangverein, der Skiclub sowie der Heimat- und Volkstrachtenverein die Arbeitsleistungen übernommen hatten.

Beim Wohnbaugebiet „Lederhang“ sind alle 18 Bauparzellen verkauft, einige Familien sind bereits in ihre Häuser eingezogen. Ähnlich ist es beim benachbarten Gewerbepark im Bauabschnitt II. Nur zwei Parzellen, die sich in Privatbesitz befinden, sind noch zu haben.

Kopfschütteln über Telekom

„Eine Prachtstraße ist der Ausbau der Harschhofer Straße geworden“, sagte Bürgermeister Braun weiter. 2,3 Millionen Euro habe der Markt dafür ausgegeben. „Hier erwarten wir noch Zuschüsse für den Ausbau der Straße und für die Neuverlegung der Versorgungsleitungen.“ In diesem Zug wurde auch die Imkerstraße mit ausgebaut.

Nicht verständlich sei bei diesem Straßenstück aber die Einstellung der Telekom gewesen, die etwa 50 Jahre alten Telefonleitungen nicht gleich mit auszutauschen - trotz mehrmaliger Bitte der Gemeinde, berichtete Braun. „Erst nach der Fertigstellung der Straße ist dann die Telekom gekommen und hat die neue Straße für die Verlegung geöffnet“, erklärte er. Dies sei den Bürgern nur sehr schwer vermittelbar.

Kopfzerbrechen hat die Sanierung der Eisernen Brücke auf jeden Fall gemacht, weil man lange suchen musste, bis man eine Firma gefunden hatte, die mit dieser Bautechnik der Vernietung der Stahlkonstruktion noch vertraut war. Zwischenzeitlich ist die Brücke saniert und bis 3,5 Tonnen Belastung freigegeben worden.


Investitionen für Kinder:
 

  • Spielplätze: Im Wohnbaugebiet Lauterachblick wurde ein neuer Kinderspielplatz für Kinder ab vier Jahren gebaut, am benachbarten Ledererhang steht ein zweiter Spielplatz für Kleinkinder zur Verfügung.
  • Kosten: „Insgesamt hat die Gemeinde etwa 60 000 Euro für Spielgeräte ausgegeben“, erklärte Bürgermeister Peter Braun bei der Bürgerversammlung. Mit den Personalkosten für den Bau der Anlage kommt man auf etwa 100 000 Euro.
  • Pläne: Auch in Winbuch und Emhof werden im nächsten Jahr einige Spielgeräte erneuert werden, so Braun.