Ortsverband Waldthurn

Einweihung und Segnung des Mehrgenerationengartens

Generationsübergreifendes Engagement

Generationsübergreifendes Engagement – Aus altem Weiher wird Generationengarten – 613 Arbeitsstunden – 32.642 Euro an Eigenleistungen

 

Albersrieth. Am Tag der deutschen Einheit zeigte sich, was in einem Dorf durch Zusammenhalt, Engagement und Fleiß – vom Schüler bis zum Rentner – erreicht werden kann. Durch dieses Miteinander ist im 209-Seelen-Ort Albersrieth (Markt Waldthurn) ein Generationen-Begegnungsgarten entstanden, der nun offiziell der Bestimmung übergeben und von Pfarrer Norbert Götz gesegnet wurde.                                                   (Text und Bild: Franz Völkl)

Einen besseren Tag hätten sich die Verantwortlichen um Dorfvorsitzenden Andreas Bodensteiner nicht aussuchen können, bei herrlichem Sonnenschein und der Musik der „Frischen Pfiffermuse“ waren viele einheimische Besucher aber auch Gäste zum Festakt gekommen. Aus einem doch etwas in die Jahre gekommenen alten Dorfweiher wurde ein Generationengarten vom Feinsten, der sogar einen kleinen Bachlauf beinhaltet. Beeindruckend, mit welcher Freude die vielen Mädchen und Buben das Areal auch an diesem Tag nutzten. Die Albersriether „Jugend“ hatte sich zu einem Chor formiert und sang davon, dass sie vor Jahren bei einer kleinen „Friday-For-Future-Demo“ für einen Albersriether Spielplatz beim Bürgermeister demonstriert hatten. Sie gaben nun bei der Segnung zur Freude aller den Song „Eitz is unser Spielplotz dou“ zum Besten.

Nachdem man vor 13 Jahren den Dorftreff eingeweiht hatte, stellte die Dorfgemeinschaft die Forderung, für die vielen jungen Familien im Ort einen Spielplatz zu errichten, erklärte der Dorfvorsitzende. Bodensteiner dankte Renate und Andreas Danzer, ohne deren Grundstücksverkauf dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre und die auch kostenlos die Granitsteine für die Trockenbauwand zur Verfügung gestellt haben. Vor fünf Jahren setzte man die Idee des Dorfrats zur Errichtung eines Spielplatzes um, ein knappes Jahr später wurde das Grundstück erworben und nutzbar gemacht. Im September 2018 habe man eine Projektbeschreibung „Errichtung eines Generationengartens“ über das Forum Neustadt Plus e.V. und danach beim sogenannten LEADER-Förderantrag beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingereicht. Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen bei 86.127 Euro, wobei der Ort selbst 32.632 Euro an Eigenleistungen (613 Arbeitsstunden und 1.992 Euro Maschinenstunden) erarbeitete und somit 53.485 Euro an Rechnungen übrig blieben. Der Zuschuss durch das LEADER-Förderprogramm waren 24.745 Euro, so stellte die Marktgemeinde den restlichen Eigenanteil von 28.740 Euro zur Verfügung.

„Mein Dank gilt hier allem, die ihren Beitrag in welcher Form auch immer geleistet haben. Ein Whats-App-Aufruf genügte und die Helfer waren da“, schwärmte Bodensteiner vom Zusammenhalt des Dorfes. Den Landwirten und den einheimischen Lohnunternehmen gelte ein besonderer Dank, da sie ihre Maschinen wie Rüttelplatte, Hoflader, Frontlader, Teleskoplader, Betonmischer, Kompressor oder auch Minibagger sowie Gebäude zur Lagerung der Spielgeräte unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatten. Ungeduldig warteten viele der kleinen Besucher, bis sie an die Rutschen, verschiedenen Schaukeln, Wippe durften oder mit der Seilbahn sausen konnten.

NEUN2727-Koordinatorin Doris Völkl sagte, Albersrieth sei ein aktives Dorf für alle Generationen, wobei durch diese neue Anlage auch Gerätschaften für Erwachsene zum Einsatz kommen und so Bewegung für Jung und Alt gefördert werde.

Architekt Meißner zeigte die planerischen Aspekte auf. „Hier wurde alles von der Idee bis zum fertigen Generationengarten perfekt umgesetzt“. Linda Weismeier von Landratsamt Neustadt/WN freute sich über die gelungene familienfreundliche Einrichtung im Dorfzentrum. Bürgermeister Josef Beimler würdigte auch die sehr kooperative Zusammenarbeit mit allen Behörden. Diese ländliche Initiative, die ein Teil von LEADER ist, sei nur mit diesem enormen Zusammenhalt des Dorfes möglich, schwärmte MdL Annette Karl. Es funktioniert nichts, wenn man nur daheim sitzt und jammert. MdL Ötzinger nannte diesen Generationengarten nach dem 2008 erbauten Dorftreff als Fortsetzung der „Erfolgsgeschichte Albersrieth“. „Hier in Albersrieth wird Dorfkultur aktiv gelebt“.

Text und Bild: Franz Völkl