Ortsverband Wartenberg

Sepp Adelsberger feiert seinen 80.

Marktrat, Musikant und Mundartdichter

Vier Generationen lassen Uropa Josef Adelsberger mit seiner Frau Elisabeth an der Seite hochleben. © Thomas Krimmer

Erdinger Anzeiger, 16.August 2023:    Von: Timo Aichele

Marktrat, Musikant und Mundartdichter

Josef Adelsberger hat sein geliebtes Wartenberg in zahlreichen Ehrenämtern lebenswerter gemacht. Jetzt feiert er 80. Geburtstag.

Wartenberg – Die große Familie ist das größte Meisterstück von Josef Adelsberger. Seinen 80. Geburtstag feierte der Wartenberger nun mit vier Generationen, auch Bürgermeister Christian Pröbst kam zum Gratulieren vorbei. Als Schreinermeister, CSU-Marktrat, Fußballer, Musikant, Heimatdichter, überhaupt als geselliger Mensch hat er sich in Wartenberg einen Namen gemacht. Er ist Träger der Bürgermedaille, doch sein größter Stolz ist die Familie, deren Mittelpunkt er gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth ist.

„Wir haben einen starken Zusammenhalt“, sagt Sepp Adelsberger. Das war auch am Samstag zu spüren. Alle halfen mit, dass es im großen Garten von Uropa und Uroma ein schönes Fest wurde. Gemeinsam mit Freunden ließen sie den sanften Patriarchen mit dem großen Herz hochleben. Aus der 1965 geschlossenen Ehe sind sechs Kinder hervorgegangen: Sylvia, Josef, Doris, Christian, Karin und Tanja. Mittlerweile sind neun Enkel und sechs Urenkel hinzugekommen.

1943 wurde der kleine Seppi in eine schwierige Zeit und arme Verhältnisse hineingeboren. Sein Vater Anton Adelsberger fiel 1944 in Polen. Eine ewige Leerstelle, die der Jubilar 2008 füllen konnte. Bei einer Polenreise fand er selbst das bis dahin verschollene Grab des so vermissten Vaters.

Dennoch wuchs er in behüteten Verhältnissen auf. Seine Mutter Frieda heiratete 1946 Hans Blumoser, und die Familie wuchs weiter an. Neben Josefs älterem Bruder Anton Adelsberger waren da Manfred (der bereits mit einem Monat verstarb), Inge, Hans und Alfred Blumoser. „Uns ist nix abgegangen, weil die Oma als Stallmagd gearbeitet hat“, erzählt der Jubilar. Sie habe Milch, Kartoffeln oder auch mal eine Semmel mit nach Hause gebracht.

Die Arbeit gehörte schon früh zum Leben dazu. Bereits als Siebenjähriger stand der Bub barfuß auf der Weide und hütete Kühe. Nach der achtjährigen Schulzeit in Wartenberg lernte der 14-Jährige bei Georg Bauknecht in Wartenberg das Schreinerhandwerk. Danach arbeitete er ein Jahr bei der Schreinerei Huber in Langenpreising und schließlich von 1962 bis zur Rente bei der Schreinerei Ott in Wartenberg. Als Meister und Ausbilder war er eine tragende Säule des Betriebs. „Unsere Bauernstuben waren in ganz Deutschland gefragt“, erzählt Adelsberger stolz.

Herumgekommen ist Josef Adelsberger vor allem mit der Marktkapelle Wartenberg. Von 1967 bis 2000 spielte er da Posaune. Natürlich bei Fahnenweihen, Fronleichnamsprozessionen und jedem Volksfest in der Marktgemeinde. Sogar in der Münchner Olympiahalle, in England, Italien und Ungarn traten die Wartenberger auf. „Mit der Muse hab i die schönsten Stundn erlebt“, erzählt der Urbayer.

Doch es ging dabei auch immer um die paar Mark, die er damit hinzuverdienen konnte. Als sechsfacher Vater und zum Renovieren des eigenen Hauses am Pfründeplatz war das für den fleißigen Schreiner, der auch noch nach der üblichen Sechs-Tage-Woche viele Überstunden machte, sehr willkommen.

Bei all dem beteiligte sich der Wartenberger stets am gesellschaftlichen Leben in seinem geliebten Marktflecken. „Ich bin Mitglied in zwölf Vereinen“, sagt Adelsberger. Die Leidenschaft für den Fußball und seinen TSV Wartenberg ließ ihn nie los. Er ist Ehrenmitglied beim TSV wie auch bei der CSU.