Presseerklärung von Marlene Mortler, MdEP:

EU-Waldstrategie - Know-how der Waldbauern nutzen

Straßburg. 13. September 2022: Das EU-Parlament hat in
seiner gestrigen Sitzung über die neue EU-Waldstrategie 2030
und eine nachhaltige Bewirtschaftung in Europa diskutiert. Heute
stimmten die Parlamentarier über den Bericht des EUAgrarausschusses
zur Waldstrategie ab. Hierzu erklärt die EUAgrarpolitikerin,
Marlene Mortler:
„Der Wald ist ein zentraler Faktor im Kampf gegen den
Klimawandel, Arbeitsplatz für Millionen von Menschen,
Holzlieferant für Bau, Wärme und Strom und er ist Erholungsraum
für uns alle. Derzeit sind knapp 182 Millionen Hektar und damit
über 43 Prozent der Fläche der EU von Wäldern und anderen
bewaldeten Flächen bedeckt. Die europäischen Baumbestände
werden jedoch zunehmend von Wetterextremen wie Dürren oder
Stürmen, aber auch von starkem Schädlingsbefall bedroht. Diese
Auswirkungen des Klimawandels werden weiter voranschreiten.
Wir brauchen deshalb in der neuen EU-Waldstrategie flexible
Lösungsansätze, die die Multifunktionalität der Wälder und
regionale Besonderheiten berücksichtigen.
Mit Blick auf die neue Strategie heißt für mich nachhaltige
Waldbewirtschaftung, den großen Erfahrungsschatz der privaten
und staatlichen Waldeigentümer sowie der Förster intensiv zu
nutzen. Sie wissen am besten, welche Bewirtschaftungsform wo
am besten passt. Eine Zentralisierung der Forststrategie nach
Europa und neue Zertifizierungen sind daher ein Irrweg. Wer den
Grünen Deal will, der muss in diesen Kriegszeiten heimische
Potenziale nutzen, Bürokratie abbauen und den handelnden
Menschen vor Ort mehr zutrauen.
Hintergrund:
Im Juli 2021 stellte die EU-Kommission die EU-Waldstrategie bis 2030 vor, die die Waldstrategie 2014-2020 ablösen soll. Die neue EU-Waldstrategie 2030 ist eine der Leitinitiativen des europäischen Green Deals, die auf der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 aufbaut. Ziel ist es, Europas Wälder an neue Bedingungen, Wetterextreme und die Unsicherheit des Klimawandels anzupassen.