Kreisverband Erding

Ulrike Scharf Ministerin und stellv. Ministerpräsidentin

Erdinger Anzeiger vom 9. November 2023

Der Landkreis Erding ist stolz auf "seine" Ministerin, sie wurde  nicht nur in ihrem Amt bestätgt, sie wurde auch zur 2. Stellvertreterin des Ministerpräsidenten ernannt.

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Donnerstag, 9. November 2023, Erdinger Anzeiger / Im Blickpunkt

Warum Ul­ri­ke Scharf jetzt Söders Vize ist

Ulrike Scharf (CSU) bleibt im Amt – aufgewertet.

Mit Ne­ben­jobs kennt sich Ul­ri­ke Scharf (55) aus. Den letz­ten Monat hatte sie selbst einen: Über­gangs­wei­se muss­te die Mi­nis­te­rin für Ar­beit und So­zia­les, eh ein gro­ßes Port­fo­lio, auch das va­kan­te Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um füh­ren. Es scheint nichts dabei schief­ge­gan­gen zu sein. Im Er­geb­nis darf die Er­din­ge­rin näm­lich nicht nur Mi­nis­te­rin blei­ben – son­dern be­kommt den nächs­ten, nun ja, Ne­ben­job zu­ge­ord­net.

Scharf ist ab so­fort stell­ver­tre­ten­de Mi­nis­ter­prä­si­den­tin. In der Pra­xis ist das ir­gend­was zwi­schen Eh­ren­ti­tel und Mehr­auf­wand. For­mal ver­tritt Scharf also den Mi­nis­ter­prä­si­den­ten, falls er und der re­gu­lä­re Stell­ver­tre­ter Hu­bert Ai­wan­ger (FW) ver­hin­dert sind. Das wird nicht oft der Fall sein, des­halb hat der Titel für Scharf drei wei­te­re Zwe­cke: Es soll eine Stär­kung des So­zi­al­mi­nis­te­ri­ums sein, das ihr un­ter­steht. Es soll ein Ge­gen­ge­wicht zu Ai­wan­ger sein, dem nach sei­ner Flug­blatt-Af­fä­re viele CSU­ler gern den Vize-Titel ge­nom­men hät­ten, was er nicht zu­ließ. Und: Es soll eine Geste an die Frau­en in der Po­li­tik sein.

Da klafft näm­lich im 17-köp­fi­gen Ka­bi­nett um Söder eine Lücke. Nur vier Frau­en, das lässt sich mit grö­ß­ter Re­chen­kunst nicht zur ver­spro­che­nen Pa­ri­tät schön­rech­nen. Von einem „Ar­muts­zeug­nis“ spricht Grü­nen-Frak­ti­ons­che­fin Ka­tha­ri­na Schul­ze sogar, eine Frau­en­quo­te von 22 Pro­zent sei „be­schä­mend nied­rig – die An­sich­ten und die Ar­beit von Frau­en sind für Söder of­fen­bar völ­lig ir­rele­vant“.

Scharf zu stär­ken, die ja auch Che­fin der Frau­en-Union in der CSU ist, soll die­ses De­fi­zit etwas ka­schie­ren. Die­ses Ar­gu­ment leuch­tet, so ist zu hören, auch In­nen­mi­nis­ter Joa­chim Herr­mann ein, der den „Vize-Vize“-Titel bis­her hatte und klag­los ab­tritt. Die erste Frau in die­ser Funk­ti­on ist Scharf nicht. Sie hat hier klang­vol­le Vor­gän­ge­rin­nen. Mat­hil­de Berg­ho­fer-Weich­ner war zwi­schen 1988 und 1993 Vize-Mi­nis­ter­prä­si­den­tin; Bar­ba­ra Stamm Ende der 90er; die Ober­baye­rin Chris­ta Ste­wens war es 2007/08. „Es kommt immer drauf an, was man dar­aus macht“, sagt Ste­wens (78) heute. „Neben Ai­wan­ger ist es si­cher nicht ein­fach.“ Scharf traue sie zu, dass sie das Amt „ernst neh­men und aus­fül­len wird“. Ste­wens be­tont auch, das sei „für die So­zi­al­po­li­tik eine Auf­wer­tung, die drin­gend not­wen­dig ist“.

Scharf selbst, üb­ri­gens frisch­ge­ba­cke­ne Gro­ßmut­ter, äu­ßert sich „wirk­lich sehr froh und glück­lich“ über die Wie­der­be­ru­fung und Be­för­de­rung. Sie er­fuhr schon am Diens­tag davon. Nun klingt die Per­so­na­lie sehr schlüs­sig. Davor war aber auch über einen Tausch in ihrem Res­sort spe­ku­liert wor­den. Sie kämpf­te für den Ver­bleib: „Ich habe deut­lich ge­macht, dass ein Wech­sel im Mi­nis­te­ri­um nicht gut ge­we­sen wäre, es wäre der fünf­te Mi­nis­ter in zehn Jah­ren ge­we­sen.“  cd/ham

Hier der Kommentar von Hans Moritz, dem Chefredakteuer vom Erdinger Anzeiger

Donnerstag, 9. November 2023, Erdinger Anzeiger / Lokalteil

Gro­ßer Lohn für harte Ar­beit von  HANS MO­RITZ

Scharf bleibt Sozialministerin Es war nur zum Teil zu er­war­ten: Ul­ri­ke Scharf wird nicht nur auch dem neuen Ka­bi­nett Söder an­ge­hö­ren – wie­der­um als Mi­nis­te­rin für Fa­mi­lie, Ar­beit und So­zia­les. Dafür sprach im Vor­feld Vie­les. Sie wird aber – neben Hu­bert Ai­wan­ger (FW) – zudem Stell­ver­tre­te­rin des Mi­nis­ter­prä­si­den­ten. Das ist eine Über­ra­schung. Bei­des hat sich die 55-Jäh­ri­ge hart er­ar­bei­tet – mit Prä­senz, Treue zu Mar­kus Söder und kla­rer (CSU-)Kante.

Scharf hat sich vor bald zwei Jah­ren schnell in ihre neue Auf­ga­be hin­ein­ge­ar­bei­tet, hat Ex­per­ti­se auf­ge­so­gen wie ein Schwamm und reist un­er­müd­lich durchs Land. Fuß­no­te: Ihren Stimm­kreis hat sie dabei weder ver­ges­sen noch ver­nach­läs­sigt. Sie hat Söder bis heute ihren un­er­gründ­li­chen Raus­wurf als Um­welt­mi­nis­te­rin 2018 nie öf­fent­lich nach­ge­tra­gen. Und sie war im Wahl­kampf um kei­nen Fu­ßtritt gegen die Ber­li­ner Ampel ver­le­gen. Die Wie­der­be­ru­fung gibt Scharf nun Rü­cken­wind, ein De­fi­zit der Lan­des­po­li­tik zu be­he­ben. Diese lässt grö­ße­ren Li­ni­en, eine Bay­ern-Vi­si­on wie zu­letzt von Ed­mund Stoi­ber, ver­mis­sen. Scharf könn­te sich einen blei­ben­den Ruf er­wer­ben, wenn es ihr ge­lingt, in der Ge­walt­prä­ven­ti­on neue Wege zu gehen – auf der Stra­ße wie im Netz.

Moosburger Zeitung:

Diesmal ohne Überraschungen

Kommentar: Keine Experimente