Kreisverband Ingolstadt

Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik

Hohe Ehrung für Horst Seehofer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler

Ministerpräsident a. D. und Bundesminister a. D. Horst Seehofer hat heute von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband verliehen bekommen. Es ist der dritthöchste Orden der Bundesrepublik Deutschland.

Es ist eine seit Jahrzehnten bestehende Praxis, langjährige Ministerpräsidenten mit dem Verdienstkreuz auszuzeichnen, da sich diese in besonderem Maße und in herausragender Rolle im föderalen System der Bundesrepublik verdient gemacht haben.

Neben Seehofer durften auch fünf weitere amtierende Ministerpräsidenten das Verdienstkreuz entgegen nehmen: Dietmar Woidke (SPD/Brandenburg), Malu Dreyer (SPD/Rheinland-Pfalz), Winfried Kretschmann (Grüne/Baden-Württemberg), Stephan Weil (SPD/Niedersachsen), Reiner Haseloff (CDU/Sachsen-Anhalt) und Bodo Ramelow (Linke/Thüringen).

Wir freuen uns für Horst Seehofer, der diese Ehrung für ein Höchstmaß an persönlichem Einsatz erhält.

Auszug aus der Laudatio von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier:

Es gilt das gesprochene Wort.

[...] Von Thüringen gehen wir einmal über die Landesgrenze nach Bayern zu Ihnen, lieber Horst Seehofer. Sie sind heute im Kreis der Auszuzeichnenden der einzige, der nicht mehr in der aktiven Politik ist. Wenn man den Medienberichten nach Ihrem Abschied als Bundesminister Glauben schenkt, dann genießen Sie Ihre Zeit nach der Politik in Ihrer Heimat Bayern.

Bayern, das sei die "Vorstufe zum Paradies", haben Sie, lieber Horst Seehofer, immer wieder gesagt. Zehn Jahre lang waren Sie dort Ministerpräsident, und dafür ehren wir Sie heute. Über 40 Jahre lang haben Sie die Politik in Bayern und Deutschland mitgestaltet und dabei stets für die Interessen Bayerns gekämpft, in der Ihnen eigenen markanten Art. Dabei hatten Sie den ländlichen Raum im Bayerischen Wald genauso im Blick wie die boomende Industrie in den größeren Städten oder den Mittelstand im ganzen Land.

"Verachtet mir die kleinen Leute nicht", das haben Sie einmal gesagt, und daran haben Sie sich all die Jahre gehalten. Auch Ihnen waren politische Spitzenämter in Bund und Land nicht gerade in die Wiege gelegt. Ihr Vater hatte Arbeit auf dem Bau, wenn es Arbeit gab; daheim teilten Sie sich lange alle zusammen ein Zimmer. Schon als Jugendlicher gingen Sie in die Politik, und sowohl in Ihrer Partei als auch beruflich legten Sie eine beeindruckende Portion Ehrgeiz an den Tag.

Sie arbeiteten sich schnell zum Verwaltungswirt hoch. 1980 zogen Sie in den Bundestag ein und machten sich rasch einen Namen als streitbarer Sozialpolitiker, der sich für die einsetzte, die nur wenig Geld zur Verfügung haben. Unerschütterlich traten Sie dafür ein, dass der soziale Zusammenhalt gewahrt bleiben müsse und ein starker Sozialstaat unabdingbar sei.

Sie haben nicht nur in Bayern, sondern auch auf Bundesebene höchste Verantwortung getragen: als Gesundheitsminister, als Landwirtschaftsminister und zuletzt als Innenminister. Wir beide haben zur gleichen Zeit im Bundeskabinett gedient und erinnern uns an lange Nächte mit Koalitionsausschüssen. Und auch hier in Bellevue erinnern sich noch einige Mitarbeiter an Sie, als Sie 2012, vor dem Amtsantritt von Bundespräsident Gauck, für einen Monat als Bundesratspräsident die Geschäfte führten.

Sie haben sich in herausragender Weise verdient gemacht um unser Land. Ich bitte Sie nun zu mir nach vorne, um Ihnen das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu verleihen. [...]