Kreisverband München I

Antrag im Stadtrat

Umgestaltung Max-Joseph-Platz – endlich Nägel mit Köpfen machen!

Kern des Probelms ist unter anderem die Zufahrt zur Tiefgarage vor der Staatsoper. Quelle: Google Maps

Die Stadträte Richard Quaas und Prof. Dr. Hans Theiss möchten den Umbau des Max-Joseph-Platzes vorantreiben und fordern in einem aktuellen Antrag die Stadtverwaltung auf, noch bis zur Sommerpause 2017 mögliche Varianten vorzulegen.  

Der Max-Joseph-Platz liegt im Herzen der Landeshauptstadt zwischen Residenz, Rathaus und Staatsoper. Eigentlich ist er einer der schönsten Plätze der Münchner Mitte – eigentlich! Seit über zwei Jahrzehnten beschäftigt sich die Stadtpolitik damit, wie man das Ensemble von Verkehr sowie baulichen „Ausrutschern“ befreien könnte. Vor allem die hässliche Einfahrtsspirale in die (weiter notwendige) Tiefgarage hat bisher einen Umbau und eine andere Verkehrsführung verhindert. Mit ihrem Antrag „Umgestaltung Max-Joseph-Platz – endlich Nägel mit Köpfen machen!“ fordern die Stadträte Quaas und Theiss nun konkrete Maßnahmen.  

Konkret sollen Lösungen erarbeitet werden, bei denen die Einfahrt zur Tiefgarage nicht mehr über den Platz selbst verlaufen sollte. Zudem sollten Varianten einer möglichen neuen Platzgestaltung vorgelegt werden, die diesen klassischen Stadtplatz nach italienischen Vorbildern ohne regelmäßigen Kfz-Verkehr zeigen. Drittens fordern die Stadträte ein Verkehrskonzept, das nach der Zufahrt zum Hofgraben – zur Erschließung des Stadtviertels – eine autofreie Zone auf der gesamten Platzfläche vorsieht und in der Maximilianstraße für Reisebusse und LKW nur noch Anliegerverkehr zu den Hotels bzw. Anlieferstationen zulässt. Eine Aus- und Einsteigezone für Busse könnte in der Alfons-Goppel-Straße geschaffen sowie die Straßenbahngleise in die Fußgängerzonengestaltung integriert werden. Es wurde leider viel darüber geredet und sehr wenig getan.  

„Der Max-Joseph-Platz gehört eigentlich zu den schönsten Ensembles der Stadt, wenn nicht sogar Europas – es wird Zeit, dass er nun auch ein würdiges Gesamtbild abgibt“, so Richard Quaas, Ehrenvorsitzender der CSU München-Mitte.  

Zum Hintergrund heißt es im Antrag wörtlich: „Viele Stadtratsanträge und Ideen von Studenten und Stadtplanern wurden medial immer wieder aufgegriffen, verschwanden dann aber in den Schubladen der Verwaltung oder wurden schlicht vergessen. So wurden z.B. abenteuerlich teure Varianten einer Garagenzufahrt unter der Staatsoper ventiliert und finanziell wieder verworfen, eine realisierbare Lösung aber nie ernsthaft gefunden, weil immer ein Grund, so etwas zu realisieren, dagegen stand. Nun wird es auch in Zukunft keine Garageneinfahrt geben, die die Stadt nicht in irgendeiner Weise optisch und baulich tangiert, das darf einer Entscheidung aber mehr nicht fortgesetzt entgegenstehen. Letztlich muss für die Neugestaltung des Max-Joseph-Platzes, auch ein städtebaulicher Kompromiss gemacht werden, sei es in der Maximilianstraße oder an anderer Stelle. Keine Entscheidung deshalb kann auch nicht der Weg sein.  

An der Neugestaltung des Platzes und der Lösung einer Garageneinfahrt hängt die verkehrliche Neuordnung in der Maximilianstraße und dem Areal hinter der Residenz, wo z.B. die Buseinfahrt drastisch beschränkt werden muss, nur noch Zielverkehr zu den Hotels und zum Ein- und Aussteigen in der Alfons-Goppel-Straße möglich sein darf. Daran hängt die Fußgängerzone auf dem gesamten Platz, die höchstens durch Lieferverkehr und natürlich langsam fahrende Straßenbahnen gekreuzt werden darf, daran hängt die Zufahrt zum Hofgraben mit seinen Verzweigungen zum Rathaus und der Fahrradstraße in der Sparkassenstraße.  

Ein ganzes Paket von optischer Gestaltung und Verkehrsmaßnahmen kann so endlich nach fast einem Vierteljahrhundert angepackt und verwirklicht werden, ein weiteres Zuwarten – auf was eigentlich? – ist nicht mehr zu verantworten, das sieht offensichtlich auch der Oberbürgermeister so, der sich erst jüngst wieder zu den Projekt bekannt hat. Nur Bekenntnisse allein reichen nicht mehr, es muss jetzt endlich gehandelt und entschieden werden, lasst uns Nägel mit Köpfen machen!“