Kreisverband München I

Themenabend mit Manuel Pretzl

"Müssen das Wachstum unserer Stadt managen"

Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU im Münchner Stadtrat und Prof. Dr. Hans Theiss, Stadtratskollege und Vorsitzender der CSU München-Mitte.

Am 20. Februar hatte die CSU München-Mitte Manuel Pretzl zu Gast im Hofbräuhaus. Der Fraktionsvorsitzende der Rathaus-CSU zeigte die großen Linien der aktuellen Kommunalpolitik auf und diskutierte mit den zahlreich anwesenden Mitgliedern über deren Sorgen und Verbesserungsvorschläge.  

Gastgeber und Kreisvorsitzender Prof. Dr. Hans Theiss lobte Pretzl bei seiner Einführung für dessen engagierte politische Arbeit und seine langjährige Erfahrung. Seit mittlerweile 15 Jahren ist er im Münchner Stadtrat aktiv und übernahm kürzlich das Amt des Fraktionsvorsitzenden vom scheidenden Hans Podiuk.  

Vor allem die Themen Wirtschaft und Verkehr gehören zu den Kerngebieten von Pretzls Arbeit. „Gerade auf diesen Gebieten gibt es besonders viele rotgrüne Altlasten“, so der Fraktionsvorsitzende. Seit der Übernahme der Kooperation im Rathaus sei das Ausmaß dessen erst ersichtlich. Baustellen seien hier vor allem die Kliniken, die Stadtwerke, die maroden Olympiastätten und das sanierungsbedürftige Stadtmuseum. Zudem sei eine Modernisierung der Verkehrsmittel dringend notwendig, so Pretzl. „So sehr ich die alten Trambahnen für ihre gemütliche Atmosphäre schätze, hier gibt es viel zu tun.“ Die zweite Stammstrecke sei zwar auf den Weg gebracht, das könne aber nur ein Teil der Lösung sein. Zudem werde in Bälde ein Schulbauprogramm mit einem Volumen von sechs bis acht Milliarden Euro aufgelegt. Ein zäheres Verhandlungsthema sei die Neuorganisation des Altstadtrings, der am Isartor von sechs auf zwei Spuren reduziert werden solle.

Kommunaler Ordnungsdienst soll kommen

Bei allen Differenzen funktioniere die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner SPD aber besser als in Medien kommuniziert werde. „Die guten Kompromisse im Bereich ÖPNV, die hunderttausende Münchner interessieren, werden lautlos zur Kenntnis genommen, über die Kontroverse um den Kulturstrand, die vielleicht zwei bis dreitausend Menschen interessiert, wird hingegen umfassend berichtet.“ 

Auch das Thema Sicherheit spielte bei dem Themenabend eine große Rolle: Pretzl erläuterte die Idee eines kommunalen Ordnungsdienstes, der sich zur Not auch verteidigen könne. Dafür halte er auch das Führen von Schusswaffen für sinnvoll. Es müsse zudem über eine Ausweitung der Videoüberwachung nachgedacht werden, mögliche Einsatzgebiete seien etwa der Nußbaumpark und natürlich der Hauptbahnhof. Zudem müsse man auch in München die Konsequenzen des Anschlags am Berliner Breitscheidplatz diskutieren und mögliche Maßnahmen für die Zukunft vorbereiten.

Das dritte große Thema, was Pretzl besonders am Herzen lag, war das städtische Wachstum. Das werde auch langfristig ein Thema bleiben und sich eher noch verschärfen, da die meisten Freiflächen mittlerweile bebaut worden sind. Lediglich in Freiham und Daglfing gäbe es noch signifikante Möglichkeiten, danach müsse man schauen, wie man das Wohnraumproblem anders lösen könne. Auch dürfe es keine Denkverboten geben, wenn es um den Bau in die Höhe geht. Es gäbe durchaus ansprechende Möglichkeiten, hohe Gebäude zu entwerfen, die nichts mit den typischen „Vierkantbolzen“ zu tun hätten. Wichtig sei vor allem, dass man sich das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lasse: „Wir müssen das Wachstum unserer Stadt managen!"