Kreisverband Wunsiedel i. Fichtelgebirge

Unser Fichtelgebirge braucht Bäuerinnen und Bauern

Wir vertrauen unseren Landwirten

CSU Kreisverband Wunsiedel verabschiedet einstimmig Resolution für die regionale Landwirtschaft

 

Gute Lebensmittel aus der Region, nachhaltige Bewirtschaftung und der sorgsame Umgang mit Tieren – die heimische Landwirtschaft, die Umwelt- und Klimapolitik sowie die damit einhergehenden Herausforderungen standen im Mittelpunkt der Sitzung des CSU-Kreisvorstandes Wunsiedel am vergangenen Samstag in Weißenstadt. Einstimmig verabschiedete das Gremium die Resolution „Unser Fichtelgebirge braucht Bäuerinnen und Bauern – wir stehen zu unseren Landwirten“.

„Unsere Bäuerinnen und Bauern haben unser volles Vertrauen für ihre wertvolle Arbeit. Landwirtschaft im Fichtelgebirge heißt Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Wir haben sauberes Wasser und eine vielfältige Landschaftsstruktur. Bäuerinnen und Bauern sorgen persönlich für die Tiere in ihren Ställen. Ich setze mich mit voller Kraft dafür ein, dass die politischen Rahmenbedingungen in der Zukunft so gestaltet sind, dass bäuerliches Wirtschaften Freude macht und die Bauern auch davon leben können“, bekräftigt Kreisvorsitzender Martin Schöffel bei der Verabschiedung der Resolution des CSU-Kreisverbandes Wunsiedel.

 

Dass Umwelt- und Klimapolitk niemals ohne, sondern nur mit den Landwirten funktioniert, stellte auch der oberfränkische Bezirksvorsitzende der CSU sowie Vizepräsident des Deutschen Bundestages Dr. Hans-Peter Friedrich in Weißenstadt klar: „Es ist die mangelnde Wertschätzung in Teilen unserer Gesellschaft, die unsere Bauern auf die Straße treibt. Wir alle müssen ihnen mehr Vertrauen entgegenbringen und nicht jeder Ideologie hinterherjagen.“

Der CSU-Kreisverband Wunsiedel im Fichtelgebirge mit Martin Schöffel an der Spitze, ist tief getroffen von der Verzweiflung der Landwirte, die sich bei dieser Protestaktion im Oktober einmal mehr gezeigt hat. „Wir stehen fest an der an der Seite der Bäuerinnen und Bauern. Ihnen gelten unsere Wertschätzung und unser Respekt für ihre wertvolle Arbeit. Mit der Resolution wollen wir ein starkes Signal setzen“, so Ulrike Braun, stellvertretende Kreisvorsitzende.

„Wenn wir uns ernsthaft für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen wollen, dann geht das nur gemeinsam mit unseren bäuerlichen Betrieben statt gegen sie. Und wenn wir es wirklich ernst meinen, müssen uns landwirtschaftliche Produkte auch wieder etwas wert sein“, so Vorstandsmitglied Peter Berek.

Stellvertretender Kreisvorsitzender Matthias Müller hält die aktuelle Stimmungsmache gegen die Landwirte für „eine Frechheit“. „Wir wollen gemeinsam mit unseren Landwirten Lösungen für die Zukunft finden, anstatt sie auszugrenzen. Die Stärkung der regionalen Vermarktungsmöglichkeiten ist dabei ein entscheidender Faktor. Die Ökobilanz einer Bio Zwiebel aus Israel möchte ich sehen. Da müssen wir in der Diskussion wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen“, so Müller.

 

Die Resolution im Wortlaut:

Unser Fichtelgebirge braucht Bäuerinnen und Bauern – wir stehen zu unseren Landwirten.

Hintergrund:

Am 22. Oktober 2019 haben sich auch Bäuerinnen und Bauern unserer Heimat an einer bundesweiten Protestaktion beteiligt. Die Aktion richtet sich gegen eine mangelnde Wertschätzung in Teilen unserer Gesellschaft, gegen ein Agrarpaket der Bundesregierung sowie die damit in Verbindung stehenden Herausforderungen für unsere Landwirte.

Der CSU Kreisverband Wunsiedel im Fichtelgebirge ist tief getroffen von der Verzweiflung der Landwirte, die sich bei dieser Aktion dramatisch gezeigt hat. Für uns ist umso mehr klar: Der CSU Kreisverband Wunsiedel steht fest an der Seite der Bäuerinnen und Bauern. Ihnen gelten unser Vertrauen, unsere Wertschätzung und unser Respekt für ihre wertvolle Arbeit.

Sie schaffen die Grundlage für heimische Lebensmittel und die Genussregion Oberfranken und sorgen damit für die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen und der Schöpfung. Sie pflegen unsere einzigartige Kulturlandschaft und sind Partner von Natur- und Artenschutz. Dass wir in einer Region mit sauberem Grund- und Oberflächenwasser leben, haben wir auch unseren Bauern zu verdanken. Bauernhöfe sichern Arbeitsplätze in der Region und halten unsere Dörfer lebendig und attraktiv.

Damit das so bleibt, stellen wir folgende Forderungen:

  1. Der CSU Kreisverband bekennt sich für alle Entscheidungen im Zusammenhang mit Naturschutz- und Eigentumsrecht zum Grundsatz „Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht“. Wir fordern die Bundesregierung auf, bei der Umsetzung des geplanten Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundes auf Anreize, statt Verbote zu setzen. Wir sehen Landwirte als Verbündete beim Natur- und Artenschutz. Bei der Bewirtschaftung von Flächen des FFH-Gebietes darf es keine zusätzlichen Einschränkungen über die bisherigen Festlegungen hinaus geben. Naturnahe Wirtschaftsweisen dürfen nicht durch praxisferne Düngeregeln konterkariert werden.
  2. Wir setzen auch in Zukunft auf eine heimische Lebensmittelproduktion höchster Qualität. Einem Rückgang der inländischen Produktion und einem steigenden Import von Nahrungsmitteln muss in geeigneter Weise entgegengewirkt werden. Ziel unseres Landes muss es sein, die Ernährungssicherung aus nationaler Produktion zu erhalten.

In diesem Zusammenhang bitten wir die Mitbürgerinnen und Mitbürger, beim Einkauf soweit wie möglich darauf zu achten, Produkte aus heimischer Herstellung zu kaufen. Auf politischer Ebene setzen wir uns dafür ein, dass die Vorzüge heimischer Produkte deutlich gemacht werden und die Herkunft und die Herstellungsform erkennbar werden. Gerade vor dem Hintergrund von Klimaschutz, Tierschutz und Wirtschaftskraft der Region müssen heimische Lebensmittel bevorzugt werden. Trotz strenger Einfuhrbestimmungen bei aktuellen Handelsabkommen müssen die Auswirkungen von neuen Abkommen auf die heimische Landwirtschaft immer im Blick der Entscheidungsträger bleiben.

  1. Unsere Landwirte leisten durch hohe Investitionen in erneuerbare Energien einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Fichtelgebirge. Wir setzen uns dafür ein, dass insbesondere die Nutzung von Holz, von Biogas und Photovoltaik auch in der Zukunft die nötige Einbindung in die Energiesysteme erfährt.
  2. Unser Wald steht aufgrund von extremen Wetterereignissen und dem Schädlingsbefall vor großen Herausforderungen. Wir setzen uns ein für eine Unterstützung unserer Waldbesitzer bei der Bekämpfung des Borkenkäfers und anderer Schädlinge und beim dringend notwendigen Waldumbau bzw. der Wiederaufforstung nach Kalamitätsschäden. Wir schätzen die Arbeit unserer Waldbesitzerorganisationen und wollen deren Arbeit auch in der Zukunft unterstützen. Geerntetes Holz speichert CO2 bei der Verwendung als Bau- und Werkstoff, ersetzt fossile Brennstoffe bei der Energieproduktion und trägt damit aktiv zum Klimaschutz bei. Wir begrüßen daher sehr, dass in Wunsiedel ein neues Sägewerk als Partner der Forstwirtschaft entstehen wird.
  3. Kinder und Jugendliche sollen bereits in der Familie und in der Schule die Zusammenhänge von Land- und Forstwirtschaft, Ernährung und Lebenskunde erfahren und erlernen. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Inhalte in Form von Projektentagen und Lernmodulen im Unterricht aller Grund- und weiterführenden Schulen verstärkt behandelt werden. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass auch Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit erhalten, weitere Aspekte der bäuerlichen Arbeitsweise im Rahmen von Fortbildungen kennenzulernen.