Ortsverband Höchberg

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Festakt 30 Jahre Mauerfall in Heinersdorf

Als vor 30 Jahren die Mauer zwischen beiden deutschen Staaten fiel, machten sich auch einige Höchberger Bürger auf, um das unbekannte Thüringen kennenzulernen. Ihr Weg führte nach Heinersdorf, einem Ort, der direkt an der deutsch-deutschen Grenze lag und im 500-Meter Schutzstreifen nur mit speziellem Ausweis von östlicher Seite betreten werden konnte. Im Ort ist nur noch ein Stück Mauer und Grenzbefestigung erhalten; und in der ehemaligen Grenzbaracke wurde ein kleines Museum eingerichtet, das über die Grenzbefestigung informiert.

Zum Jubiläum fuhr ein Bus mit Höchberger Bürgern in das kleine Dorf, das eine lange Geschichte hat und nun zu einem Symbol der Freiheit geworden ist. Doris Strauch hatte vor 30 Jahren zusammen mit ihrem Mann den ersten Kontakt nach Heinersdorf hergestellt und die Menschen zu einem Besuch nach Höchberg eingeladen. 150 Bürger waren damals mit dem Zug, Bussen und Privatautos aufgebrochen in das unbekannte Unterfranken. Damals entstanden Bande, die bis heute noch halten. Aus Fremden wurden Freunde, sagte beispielsweise Günter Klopf beim Zusammentreffen in Heinersdorf mit den noch lebenden Zeitzeugen. Er und Doris Strauch berichteten aus Höchberger Sicht, wie sich der erste Kontakt gestaltete, während von Heinersdorfer Seite und aus den umliegenden Nachbargemeinden viele Bürger von ihren Erlebnissen berichteten. Das waren sehr persönliche Eindrücke, aber auch sehr einprägsame, beispielsweise als der friedliche Marsch des Heinersdorfer Musikvereins und des Musikvereins Pressig am 19. November auf die Grenzanlagen dazu führte, dass die Grenztruppen schließlich die Grenzanlagen öffneten und man sich herzlich umarmen konnte.

Auch Pfarrer Thomas Freytag ist ein Zeitzeuge. Er hatte zusammen mit seiner Lebensgefährtin eine Gedenkandacht in der Pfarrkirche von Heinersdorf organisiert. „Damals war die Veste Coburg weiter für mich entfernt als der Mond“. Auch der Kirche war es zu verdanken, dass die friedliche Revolution gelang. Festrednerin war die ehemalige Landtagsabgeordnete und Landrätin Christine Zitzmann. Sie erinnerte daran, dass die Bürger der DDR praktisch über Nacht zu mündigen Bürgern wurden.

Der ehemalige Bürgermeister von Pressig, Georg Konrad, kann sich noch gut an die Zeit der Grenzöffnung erinnern. „Viele hatten nicht mehr an die deutsche Einheit geglaubt. Bereits zwei Tage nach dem denkwürdigen Marsch wurde der enge Gehweg erweitert und blieb bis zum Neubau der Straße die einzige Verbindung von Ost nach West.