Ortsverband Karlsfeld

CSU-Gemeinderatsfraktion

Jahresrückblick des Fraktionsvorsitzenden

Download: PDF Jahresabschlussrede 2017

Jahresabschlussrede 2018
CSU-Gemeinderatsfraktion Karlsfeld

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Ehrenamt ist eine typisch deutsche, besondere Errungenschaft unserer Gesellschaft. Das sich Bürger für ein gemeinsames Interesse zusammenfinden ist in Form des eingetragenen Vereins allein in Karlsfeld gut 80 Mal in den letzten hundert Jahren passiert. Das sind Bürger, denen das Zusammenleben und die Gemeinschaft wichtig sind und damit viele heute im Sinne der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft wichtigen Integrationsaufgaben von Zuwanderern oder Menschen mit Behinderungen erst möglich machen. Zu Denken ist hier an soziale, kulturelle und sportliche Aktivitäten. Nicht erst nach der Gemeinde oder dem Staat fragen, wenn es was zu tun gibt. Unsere Gesellschaft wäre erheblich ärmer an sozialem Zusammenhalt und böte weit weniger an kulturellen Angeboten, wären da nicht engagierte Ehrenamtliche, die dies möglich machen. Diese Leistung ist für eine Gemeinde unbezahlbar.

Aber es wird für engagierte Ehrenamtliche immer schwieriger weiter tätig zu werden. Sie müssen einerseits auch höchsten professionellen Ansprüchen genügen, müssen Vorschriften über Vorschriften beachten und einhalten, sollen aber noch möglichst viel Zeit für unser Gemeinschaft aufbringen können. Die wachsende Verdichtung und Flexibilität unserer Arbeitswelt, die hohe geforderte Mobilität lässt bereits ohne ein Ehrenamt partnerschaftliche oder familiäre Verpflichtungen zur Herausforderung werden. Typisch Deutsch ist umfassend und gründlich, wir professionalisieren nun auch unsere Ehrenämter und wundern uns, wenn diese aufgrund stetig steigender Anforderungen und Arbeitsbelastung nicht mehr die Zeit dafür aufbringen können und aufgeben
müssen. Fragen sie einmal das BRK oder die Feuerwehr oder unseren TSV
Vorsitzenden, was diese zu z.B. Ausbildungs-, Arbeits-, Jugend- und Brandschutzauflagen zu sagen haben. Mir, als ein langjährig leitend im Ehrenamt tätiger Karlsfelder, würde es sehr wehtun, wenn die liebgewordenen Angebote und Leistungen unserer Karlsfelder Vereine einer Professionalisierung zum Opfer fallen.

Hoffnung macht nach einer längeren Durststrecke eine kleine Kehrtwende. Die Jugend interessiert sich neben dem Sportverein nun auch wieder mehr für soziale und kulturelle Aufgaben im Ehrenamt. Das mit dem Wegfall des G8
auch wieder etwas mehr Zeit für Jugendliche zur Verfügung steht, hat sicher geholfen. Problematischer wird es im sog. Mittelalter, wenn Familie, berufliche Karriere, Partnerschaft und die Probleme des täglichen Lebens immer mehr
qualifizierte und leistungsbereite Ehrenamtliche an die Grenze der Belastbarkeit bringt.

Dass die Stadt Dachau nun bis zu 15 hauptberufliche Feuerwehr`ler einstellen muss, zeigt wie schwierig es zunehmend wird, das Ehrenamt weiter hoch zu halten.

Aber lassen Sie mich noch einen kurzen Blick in das fast vergangene Jahr 2017 werfen.

Die Hälfte unserer gewählten Amtszeit ist in diesem Jahr schon wieder erreicht, also Bergfest sozusagen. Tatsächlich war der gemeinsame Weg in den letzten Jahren steil und die Verwaltung, aber auch der Gemeinderat hatten zu schnaufen, um alle Aufgaben rechtzeitig abschließen zu können zum Wohl der Karlsfelder Bevölkerung.

Wir haben den Verkehrsentwicklungsplan abgeschlossen und konnten uns gerade vor wenigen Tagen über ein deutlich ausgeweitetes Busangebot mit einer neuen Linie 160 vom Karlsfelder Zentrum über westlich der Bahn und Allach nach Pasing, einem Nachtbus N71 und eine deutliche Taktverdichtung nach Feldmoching freuen. Wir haben mit 79 Sozialwohnungen sowie dem Projekt des
Mehrgenerationenwohnens zwei wichtige Projekte angeschoben, das eine ist bereits in Bau.

Wir haben aber auch im vergangenen August 70 Jahre SPD Karlsfeld gefeiert und haben viele interessante Dinge gehört. So konnte man erstmals und vermutlich auch letztmals unseren Bürgermeister sich mit Genossinnen und Genossen identifizieren hören und die Dachauer SZ sieht neuerdings die Karlsfelder CSU sehr sozialdemokratisch aufgestellt. Soviel Harmonie und GroKo in Karlsfeld konnte dann der sich damals im Wahlkampf befindliche SPD-Bundestagskandidat Michael Schrodi so nicht durchgehen lassen. Der örtlichen CSU-Prominenz musste dann schon noch der Marsch geblasen werden mit Themen, die Herr Schrodi auf Landes- und Bundesebene identifiziert hatte. Das wurde dann so deutlich, dass Herr Güll und Kollege Trinkl umgehend auf das kommunal in Karlsfeld verbindende und nicht landes- und bundespolitisch trennende aufmerksam machen musste. Herzlichen Dank dafür!

Aber wie bleibt es immer – nach der Wahl ist vor der Wahl und so sollten wir unseren gemeinsamen Focus auf das neue Jahr 2018 richten.

Wir haben uns viele wichtige Aufgaben im Bereich Kultur, Sport und Verkehrs vorgenommen und natürlich ganz besonders die Bildung unserer Kinder. Das neue Kinderhaus westlich der Bahn ist fast fertig und der Bau der Grundschule an der Krenmoosstraße soll Mitte des Jahres beginnen. Auch das Hallenbad müssen wir sanieren. Der Haushalt 2018 wird eine der größten Herausforderungen der letzten Jahre werden. Unser Kämmerer Herr Giesinger werkelt und kämpft noch damit, alle Anforderungen und Zahlen in das große Werk zu bekommen. Unter dem Strich wird ein dickes rotes Minus stehen, das
ist jetzt schon klar, nur wie dick, das wird die Überraschung für jeden Gemeinderat werden, wenn er den Haushalt aufschlagen wird. Ich sehe mich schon in Versuchung so ähnlich wie bei einem zu erstellenden Gutachten alles von hinten her zu lesen.

Aber sorgen wollen wir uns ab heute erst wieder nächstes Jahr machen.

Ein besonderer Dank unserer Fraktion für die Zeit und den Einsatz geht an alle Ehrenamtlich tätigen in unserer Gemeinde, die trotz bürokratischer Hindernisse ihr Engagement weiter ausüben. Herausgreifen möchte ich in diesem Jahr die Freiwillige Feuerwehr Karlsfeld mit den beiden Altkommandanten Wolfgang Faltermeier und Peter Simkaitis für die vergangenen Jahre und der neuen Spitze mit Michael Peschke und Stephan Kürzinger verbunden mit dem herzlichen Dank unserer Fraktion für die viele Zeit und den professionellen Einsatz im Dienste aller Karlsfelderinnen und Karlsfelder.

Zum Schluss meines Jahresrückblickes möchte ich unseren Dank an unseren Bürgermeister Stefan Kolbe und der gesamten Rathausverwaltung übermitteln für die gute Zusammenarbeit.

Ich danke unseren Lokalredaktionen der Dachauer Nachrichten, der Dachauer SZ und des Karlsfelder Werbespiegels für die begleitende, faire und kritische Pressearbeit.

Der wichtigste Dank gilt aber Ihnen bzw. Euch, meine lieben Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat für die kollegiale und faire Diskussionskultur.

Ich wünsche allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Karlsfeld und ganz besonders allen unter Terror, Gewalt und Krieg leidenden Menschen eine friedvolle, frohe und gesegnete Weihnacht und hoffentlich in dieser Beziehung besseres neues Jahr 2018!

Die CSU-Fraktion möchte sich bei unserer Verwaltung mit einer kleinen weihnachtlichen Aufmerksamkeit für ihr hohes Engagement im Dienste der Karlsfelder Bürger bedanken.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Bernd Wanka
Fraktionsvorsitzender