Ortsverband Wartenberg

Gut besuchte Informationsveranstaltung

Nachhaltige Versorgungssicherheit

Bürgermeister Christian Pröbst will bald beginnen.

Dietmar Münnich an einer Übergabestation.

Bericht aus der Moosburger Zeitung vom 4.6.2022  Fotos und Bericht: Bernd Spanier

Wartenberg. (bs) Über 100 Bürger waren am Mittwoch in die Strogenhalle zur Informationsveranstaltung über Nahwärme für Wartenberg gekommen. Bürgermeister Christian Pröbst war es „persönlich ganz wichtig“, mit dieser Wärmeversorgung zu beginnen. Es gelte mit Hilfe von alternativen Energien die Unabhängigkeit von Gas und Öl zu erreichen. Der erste Schritt solle mit der Nahwärmeversorgung im Westen Wartenbergs gemacht werden.

Das Ingenieurbüro DME Consult stellte dann das Nahwärmekonzept vor. Dietmar Münnich betonte, dass es so ausgearbeitet wurde, dass der Brennstoff aus der Region kommen soll. Angedacht ist die Wärmever
sorgung für Einzelhäuser, Gewerbe und für öffentliche Gebäude. Nicole Piegsa führte dann im Detail aus, dass die Wärmeerzeugung aus Solarthermie, Wärmepumpe im Großformat, aus Biomasse durch Hackschnitzel und mit großem Wärmespeicher und Photovoltaik als Booster erfolgen solle. Die  Wärmepumpe soll im Sommer mit Luft und im Winter über das Grundwasser betrieben werden. Projektiert seien 400 kW. Mit 1 kWh Strom könnten so bis zu vier kWh Wärme erzeugt werden. In der BürgermeisterStuhlberger-Straße gebe es ein geeignetes Grundstück für Solarthermie für circa 2 Megawatt (MW) Leistung. Ein Pufferspeicher mit 1000 Kubikmetern Fassungsvermögen werde 6,4 Meter Höhe und einen Durchmesser von 16 Metern haben „das Medium ist Wasser“.

Sabine Drewes erläuterte dann die Vorteile der Nahwärme: Versorgungssicherheit, ökonomische Nachhaltigkeit und Förderung der Gemeinschaft. Bei einem angenommenen Status quo mit 50 Prozent Heizöl und 50 Prozent Erdgas würden 1618 Tonnen CO2 im Jahr erzeugt. Würden 50 Prozent den Heizkessel erneuern und 50 Prozent auf Biomasse umsteigen, würden 1123 Tonnen CO2 im Jahr erzeugt. Bei Fernwärme hingegen rechne man mit nur 570 Tonnen.

Jeden Donnerstag gibt es eine Bürgersprechstunde. Je mehr Haushalte von Beginn an mitmachen – ein erster Bauabschnitt ist 2024 geplant – desto eher werde das Projekt auch wirtschaftlich. Die Erzeugeranlagen produzieren Wärme, die in Rohren mit Hilfe von 65 bis 75 Grad heißem Wasser zu den Haushalten transportiert werde. In den Häusern müssen Wärmeübergabestationen installiert werden.

Nach dem interessanten und bestens aufbereiteten Vortrag standen die Experten bereitwillig Rede und Antwort. Eine Frage nach den Kosten und Anschlussgebühren konnte dabei noch nicht beantwortet werden. Hier muss sich erst zeigen, wie groß das Interesse an einem Anschluss ist. Eigene, bereits vorhandene Solarthermieanlagen können aber weiter benutzt werden.

Jeden Donnerstag von 15.30 bis 17.30 Uhr gibt es eine Bürgersprechstunde von
DME Consult unter Telefon 08031/5817930