Ortsverband Wartenberg

Kostenhammer

Gegenstand der Debatte, die Marie-Pettenbeck-Schule Foto: Klaus Kuhn

Kosten-Hammer an Wartenberger Schule

Aktuelle Schätzung liegt mehr als 50 Prozent über der bisherigen
– Enge Abstimmung über Haushalt

Wartenberg – Über 50 Prozent mehr: Die Erweiterung und Sanierung der Marie-Pettenbeck-Schule in Wartenberg – ein schrittweises Mammutprojekt für ein ganzes Jahrzehnt – wird statt wie bisher mit 40 jetzt mit 63 Millionen Euro veranschlagt. Diese Summe wurde am vergangenen Montag in der Sitzung des Mittelschulverbands genannt. Und auch sie ist, wie die Kämmerei auf Nachfrage unserer Zeitung betonte, nur eine erste grobe Schätzung. Entsetzt war Fraunbergs Bürgermeister Hans Wiesmaier, der mit seinem Versuch, die Haushaltsberatung zu vertagen, hauchdünn scheiterte.

Doch zunächst zum Zahlenwerk: Im Haushalt für 2024 wurden nicht nur Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von sechs Millionen Euro festgesetzt, sondern auch eine halbe Million Euro für das gesetzlich vorgeschriebene Verfahren für eine europaweite Ausschreibung der Architektenleistungen. Erstmals wurde auch eine Investitionsumlage in Höhe von rund 136 000 Euro in die Haushaltssatzung aufgenommen. Die Verwaltungsumlage beträgt gut 716 000 Euro. Die Umlagen werden wie üblich auf die Mitgliedsgemeinden anhand der Zahl der Schüler verteilt.

Bei einem Volumen von 1,44 Millionen Euro im Verwaltungs- und noch einmal 946 000 Euro im Vermögenshaushalt kann 2024 auf Kreditaufnahmen verzichtet werden. Entnahmen aus der allgemeinen Rücklage sind der Vorlage zufolge möglich, weil 2023 durch Verzicht auf einige Maßnahmen Rücklagen hätten aufgebaut werden können.

Umstritten war die genannte Verpflichtungsermächtigung. Wiesmaier machte deutlich, dass er keine Freigabe vom Gemeinderat habe, einem solchen Etat zuzustimmen. Er bezeichnete das, was da an Summen in den Raum gestellt worden sei, als „nicht leistbar“. Sein Antrag, den Haushalt zu vertagen auf die Sitzung nach dem 22. April, scheiterte jedoch äußerst knapp mit 4:5 Stimmen. An diesem Tag ist eine Informationsveranstaltung für alle Gemeinderäte der vier Mitgliedsgemeinden des Mittelschulverbands in der Strogenhalle vorgesehen. Schulverbandsvorsitzender Christian Pröbst warnte schon einmal vor: „Da sollten wir uns wirklich drei Stunden Zeit nehmen.“ Das Ganze werde nichtöffentlich sein. Pröbst kündigte aber eine Information der Medien nach diesem intensiven Abend an.

Wiesmaier erhielt Unterstützung von Markus Geier (Berglern), der Wert darauf legte, dass eine einstimmige Entscheidung möglich sein müsse. „Sonst ist mir das zu heiß.“ Die Befürworter einer Verabschiedung des Haushalts verwiesen auf die gewaltige Raumnot in der Schule. Der Handlungsbedarf sei nicht zu übersehen, betonte Melanie Falzetta (Wartenberg), die an der Schule als Lehrerin tätig ist.

„Butze voll!“ So hatte Schulleiter Michael Braun etwas flapsig die aktuelle Lage gekennzeichnet. Aktuell besuchen nach seinem Bericht 307 Schüler die Mittelschule. Sie sind verteilt auf 14 Klassen. Der Schulleiter meinte aber, dass es durchaus möglich sei, dass noch mal eine Klasse geteilt werde. Dann sei wieder jeder Klassenraum belegt.

Braun legte Wert auf die Feststellung, dass all diese Zahlen noch nicht endgültig seien. Die Klassenbildung könne sich noch einmal verschieben. Zusammen mit den Grundschülern und den Gastschülern kalkuliert man in der Schule mit 531 Schülern, was ein neuer Rekord ist.