Ortsverband Wasserburg/ B.

Minister Klaus Holetschek in Wasserburg (Bodensee)

diskutiert mit Bürgern und KommunalpolitikerInnen

vlnr.: Landrat Elmar Stegmann, CSU Kreisvorsitzender Uli Pfanner, Bürgermeister Harald Voigt, Stelv. CSU Kreisvors. Ralf Arnold, Staatsminister Klaus Holetschek, CSU Ortsvorsitzender Tino Wiesner
vlnr.: Landrat Elmar Stegmann, CSU Kreisvorsitzener Uli Pfanner, Bgm. Harald Voigt, Stellv. CSU Kreisvorsitzender Ralf Arnold, Staatsminister Klaus Holetschek, CSU Ortsvorsitzender Tino Wiesner

Gesundheitsminister Klaus Holetschek diskutiert mit Bürgern in Wasserburg/B.

Politik zum Anfassen: Bayerischer Staatsminister, Landrat, Kreis-Politiker, und mehrere Bürgermeister diskutierten vor Ort beim gemütlichem Sommerhock des CSU Ortsverbands Wasserburg/B. am 14. September auf der Halbinsel.

Nachdem die Corona-Einschränkungen weniger wurden und wir wieder Luftholen konnten, hat der schreckliche Krieg in der Ukraine unseren Alltag erneut auf den Kopf gestellt. Probleme in der Energieversorgung für die Wintermonate und stark steigende Preise machen den Bürgern zu schaffen. Da ist es gut, wenn man sich mit aktiven Politikern austauschen kann.

Diese suchten beim Sommerhock des CSU Ortsverbands Wasserburg/B. ebenfalls den Austausch, der auf der Wasserburger Halbinsel im Clubheim des Wasserburger Segler Clubs e.V. stattfand. Anfangs zum Grillen und Bier auf der Terrasse, später drinnen im Clubheim, fanden rege Diskussionen statt.

Politik sollte sich mehr um die dringenden Probleme kümmern
Nach einer Begrüßung durch den CSU-Ortsverbands-Vorsitzenden Tino Wiesner erzählt Klaus Holetschek, bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege, aus der Landespolitik. Er kam verspätet aus München an, wo er noch in Sitzungen festgehalten war. In Wasserburg sagt er: „Die Pflegeversicherung ist völlig unterfinanziert, und jetzt kommen noch die höheren Energiekosten auf die Heime zu, die natürlich auf die Patienten umgelegt werden!“ Er sprach weitere diffizile Themen an, wie den assistierten Suizid oder die Energiekrise. Er ist der Meinung, dass in Berlin derzeit oft weniger wichtige Themen wie Gendern oder die Freigabe von Cannabis in den Mittelpunkt gestellt würden, anstatt sich um die wirklich dringenden Probleme, die die Bevölkerung derzeit meistern muss, zu kümmern. Dazu gehörten seiner Meinung nach Gesundheit & Pflege.

Stromversorgung in Süddeutschland sichergestellt
Außerdem berichtete CSU-Kreisvorsitzender Ulrich Pfanner über verschiedene Themen, die derzeit die Bürger bewegen – von den Verfehlungen in der Energiepolitik, über die Pflege bis hin zum Fachkräftemangel. Er hebt hervor, dass das Westallgäu am Vorarlberger Energiebetrieb VKW beteiligt ist, der im Montafon über hohe Speicherkapazitäten verfüge. Mit Verweis auf die Netzschwankungen, die durch die erneuerbaren Energien entstehen können, sagt Pfanner: „Durch die Kapazitäten in den Pumpspeicherkraftwerken im Montafon ist die Stromversorgung bei uns in Süddeutschland sichergestellt.“

Gemeinde Wasserburg spart Energie
Wasserburgs Bürgermeister Harald Voigt berichtete über Themen, die derzeit die Gemeinde Wasserburg bewegen. Aus heutiger Sicht weitsichtig sei beispielsweise, dass die Gemeinde Wasserburg seit 2007 am energiepolitischen Qualitätsmanagementsystem des „European Energy Award“ teilnimmt und sich somit schon früh mit den Themen Energiewende und Energiesparen beschäftigt hat. „Jeder merkt, dass wir als Gemeinde jetzt noch weiter Energie sparen, beispielsweise wird die St. Georgs-Kirche spät abends nicht mehr beleuchtet“, so Voigt. Weitere Themen, die er mit dem Gemeinderat auf dem Tisch hat, sind die Halbinsel-Sanierung, die man jetzt erneut angeht, die Unterbringung der Ukraine-Flüchtlinge, Kindergarten- und Krippenplätze.

Bisher über 500 Geburtshilfen in Asklepios Klinik Lindau
Landrat Elmar Stegmann lobte den Landkreis Lindau: „Wir sind ein starker Landkreis mit engagierter Bürgerschaft.“ Er dankte allen, die sich über ein Ehrenamt einbringen. Beispielsweise hätte der Landkreis 900 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, und viele von ihnen seien privat untergekommen. Aber auch die anderen Flüchtlingsströme seien nicht weg, erklärt Stegmann: „Hier kümmern wir uns besonders um unbegleitete Jugendliche“.

Er berichtete außerdem über die Weiterführung des Impfzentrums in Lindau und die Gesundheitsversorgung. „Die Asklepios Klinik steht gut da, anders als viele andere Kliniken haben wir keinen Ärzte- oder Pflegekräftemangel“, freut sich Stegmann und erwähnt, dass dieses Jahr in Lindau bereits über 500 Geburtshilfen stattgefunden hätten. „Dass die Frauen das Lindauer Krankenhaus und die dortige Entbindungs-Station so gut annehmen, freut uns sehr, und wir unterstützen die Entbindungs-Station finanziell“. Die Vorhaltekosten für Geburtshilfe-Stationen seien nämlich besonders hoch, erklärt er, weil beispielsweise zwei Anästhesisten rund um die Uhr anwesend sein müssten.

Auch für die Bildung und den Umweltschutz will der Landkreis etwas tun. So würden heuer die Antonio-Huber-Schule in Lindenberg renoviert und alles für das Projekt des Neubaus des beruflichen Schulzentrums in Lindau vorbereitet, das im kommenden Jahr angegangen wird. „Dafür haben wir bereits ein Finanzpolster aufgebaut. Ansonsten haben wir die Schulden im Landkreis weitgehend abgebaut“, berichtete er. Allerdings bemerke er sowohl bei Stellen-Neubesetzungen im Landratsamt als auch bei Handwerksarbeiten, die der Landkreis vergibt, den Fachkräftemangel.

Guter Austausch
Die Zuhörer konnten ihre Anliegen und Meinungen vorbringen und mit den Politikern über Lösungsansätze diskutieren. Der Abend hat gezeigt, wie wichtig Lokal- und Regionalpolitik sind, um nah an den Bürgern zu sein und deren Bedürfnisse und Anliegen zu hören.

 

Foto/Text: Anke Dembrowski