Ortsverband Wiesau

Offene Gesprächsrunde zum Lärmschutz im Rahmen der geplanten Elektrifizierung der Eisenbahnstreckecke Hof-Regensburg.

Elektrifizierung Bahnstrecke Hof-Regensburg

Offene Gesprächsrunde mit MdB Albert Rupprecht in Wiesau bzgl. Lärmschutz

Am Donnerstag, den 18.Semptmber informierten sich einer offenen Gesprächsrunde Vertreter der Politik, Verbänden  sowie Bürger von Wiesau im Sitzungsaal unseres Rathauses zur geplanten Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke. Herr MdB Albert Rupprecht und Bürgermeister Toni Dutz führten durch die Themen.

 

Offene Gesprächsrunde zum Lärmschutz im Rahmen der geplanten Elektrifizierung der Eisenbahnstreckecke Hof-Regensburg.

Der Einladung zur Runde unter Leitung der Herren MdB Albert Rupprecht und dem Gastgeber Toni Dutz folgten zahlreiche Vertreter der Politik sowie der Bürger von Wiesau. Neben Herrn MdB Albert Rupprecht waren unser Landtagsabgeordnerter Herr MdL Tobias Reiß, Roland Grillmeier in Vertretung des Landrats sowie ein großer Teil der Bürgermeister von Kommunen entlang der Bahnlinie zwischen Schwandorf und Marktredwitz nach Wiesau gekommen, um Informationen zum aktuellen Stand auszutauschen und zu diskutieren.

Die Diskussion soll zeigen, welche Änderungen die Elektrifizierung der Bahnstrecke für die angrenzenden Kommunen mit sich bringt. Die Bürger sollen frühzeitig in den Planungsprozess eingebunden werden, um eine sinnvolle Umsetzung zu ermöglichen. Als Zeitraum bis zur möglichen Fertigstellung der modernisierten Bahnlinie werden zehn Jahre genannt.

Grundsätzlich ist mit einer derartigen Modernisierung eine wesentliche Aufwertung der Bedeutung der Strecke verbunden. Man spricht von bedeutenden wirtschaftlichen Vorteilen für die Betreiber der Bahnlinie, da sich besonders im Güterverkehr enorme Verbesserungen für die Eisenbahngesellschaften ergeben. Auch in unserer Region, besonders in Wiesau sind Vorteile damit verbunden, da der Bahnhof sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr eine regionale Bedeutung besitzt. Im Besonderen verweist Toni Dutz auf den Containerumschlagplatz der Firma Cargo Center Bayern. Von hier aus werden Güter der Region weltweit versandt. Die größten Bedenken bestehen im erwarteten Anstieg der Lärmbelastung durch den stark ansteigenden Durchgangsverkehr. Im Gegensatz zu früheren Blütezeiten des Bahnbetriebes mit enormer Belastung durch die damaligen Lokomotiven sowie den nächtlichen Rangierbetrieb ist dies in einem modernen Betrieb nicht mehr annehmbar.

Klar erklärtes Ziel in der Runde war es, einen Rechtsanspruch zum Schutz vor Verkehrslärm zu erhalten. Gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz  und der Verkerhrslärmschutzverordnung ist dies gewährleistet, wenn das Projekt als Maßnahme eingestuft wird, bei welcher definierte Richtlinien der sogenannten "Lärmvorsorge" gelten. Dieses Regelwerk gilt dann, wenn die Baumaßnahme als gravierende Änderung gesehen wird. Bei  "Lärmvorsorge" gelten weit strengere Richtlinien als bei Maßnahmen der "Lärmsanierung", welche bei geringen Änderungen eines bestehenden Bauprojektes Gültigkeit besitzt, jedoch auf keinen Fall angestrebt ist. Erschütterungsemissionen sind ebenfalls berücksichtigt und werden in den genannten Gesetzen bzw. Verordnungen geregelt. Herr MdB Albert Rupprecht versicherte klar, dass diese Grundlage die Voraussetzung für den Ausbau der Bahnstrecke sein muss und dass sein Bemühen ausschließlich in diese Richtung geht. Toni Dutz unterstrich ferner, dass die Einforderung der strengen Lärmschutzrichtlinien nur im gemeinsam mit den anderen betroffenen Kommunen gelenkt werden kann.

Unabhängig von diesem regionalen Vorhaben hat sich das Bundesverkehrsministerium unter Leitung von Minister Dobrint zum Ziel gesetzt, den Schienenlärm bis 2020 zu halbieren. Die Deutsche Bahn AG als wichtigster Unternehmer im Schienenverkehr unterstützt dieses Vorhaben.

Als Maßnahmen für die Eindämmung von Lärm bzw. Erschütterungsemmissionen werden mehrere technische Möglichkeiten genannt, welche derzeit bereits angewandt werden oder in der Zukunft eingesetzt werden sollen. Zu diesen zählen unter anderem:

Lärmminderung an den Fahrzeugen:

  • Elektrisch betriebene Lokomotiven statt Diesel betriebene Lokomotiven
  • Umrüstung der Wägen auf "Flüsterbremsen". Diese Bremsen rauhen die Laufräder beim Bremsvorgang nicht auf, sondern sorgen für eine konstant glatte Lauffläche. Bedingt durch die verbesserte Oberflächengüte werden die durch Räder erzeugten Geräusche massiv minimiert.

Lärmminderung am Gleis:

  • Verringerung der Oberflächenwelligkeit der Schienen durch stetige Prüfung und Schleifen, um einen ebenen und glatten Lauf der Räder zu gewährleisten.
  • Aktive Schmierung der Gleise besonders an Kurven.

Maßnahmen am Umfeld:

  • Moderne Schallschutzwände, welche trotz niedriger Höhe effektiver den Schall absorbieren
  • Erschütterungsdämpfer an Brücken
  • Schallabsorbierende Fenster für Gebäude in Gleisnähe