Holetschek: Impfturbo läuft auf Hochtouren

Mehr als eine Million Zweitimpfungen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat im Landtag in einer Regierungserklärung um Unterstützung für den Kurs der Staatsregierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie geworben. Holetschek: „Es gibt Grund zur Zuversicht: Denn die Infektionszahlen sind aktuell rückläufig, die Impfzahlen steigen hingegen schnell. Auf dieser Basis können wir den Menschen mehr Freiräume und Perspektiven geben – freilich immer unter der Prämisse von Umsicht und Vorsicht.“
Holetschek verwies auf den deutlichen Erfolg beim Impfen: „Am Dienstag haben wir die Marke von einer Million Zweitimpfungen überschritten. Das bedeutet: Jetzt sind 1.018.882 Bürgerinnen und Bürger in Bayern vollständig gegen das Coronavirus geschützt. Das ist ein Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie.“
Der Minister erläuterte: „In den kommenden Wochen wird die Zahl der Zweitimpfungen noch deutlich steigen. Insgesamt haben Impfzentren, Ärzte und Krankenhäuser inzwischen 4.964.154 Impfungen in Bayern verabreicht, davon 3.945.272 Erstimpfungen. Das Tempo hat inzwischen massiv zugelegt, der Impfturbo läuft auf Hochtouren. Das zeigt das sehr gute Zusammenspiel von Impfzentren, niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern.“
Vor diesem Hintergrund hat die Bayerische Staatsregierung beschlossen, die Einschränkung der Rechte und Freiheiten bei vollständig Geimpften sowie Genesenen wie bei negativ Getesteten zurückzunehmen. Holetschek: „Wir setzen das schon ab Donnerstag um – und damit zwei Tage früher als der Bund. Damit ist Bayern Vorreiter in Deutschland. Wir zeigen so: Grundrechte sind ein unveräußerliches, hohes Gut, deren Einschränkung wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
Konkret treten damit Erleichterungen bei den Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren, bei der Quarantänepflicht und beim Sport im Außenbereich in Kraft. Holetschek: „Als Nachweis für Geimpfte gelten der Impfpass oder eine Impfbescheinigung des Arztes. Genesene können sich mit einem PCR-Test ihrer Erkrankung oder einem Absonderungsbescheid des Gesundheitsamtes ausweisen.“ Liegt die Erkrankung mehr als sechs Monate zurück, benötigen Genesene zudem eine einmalige Impfung, um in den Genuss der Erleichterungen zu kommen.
Bayerns Kabinett hatte zudem beschlossen, dass in den Schulklassen 1 bis 3 der Grundschulstufe sowie 5 und 6 (Förderschule) künftig wieder Präsenzunterricht bis zu einer Inzidenz von 165 möglich sein soll. Ab 7. Juni soll dies auch für die weiterführenden Schulen gelten.
Landkreise und kreisfreie Städte können ab 10. Mai zudem die Außengastronomie bis 22.00 Uhr öffnen und Lockerungen für Theater, Konzerte, Kinos und Sport beschließen, wenn die 7-Tage-Inzidenz stabil unter 100 bzw. unter 50 liegt. Die 12. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung wird generell bis 2. Juni verlängert.
Holetschek verwies darauf, dass das Gesundheitsministerium zusammen mit dem Wirtschaftsministerium ein Konzept erarbeitet, um zum Beginn der Pfingstferien am 21. Mai inzidenzabhängige Lockerungen für Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze und Urlaub auf dem Bauernhof zu ermöglichen. Holetschek betonte: „Der Kampf gegen die Pandemie ist immer ein Abwägen zwischen größtmöglichem Schutz und kleinstmöglichem Schaden für die Wirtschaft. Angesichts der Entwicklungen sind angepasste Lockerungen vertretbar. Außerdem werden sie den Bürgerinnen und Bürgern Kraft geben für den Kampf gegen die Pandemie.“
Grundsätzlich rief der Gesundheitsminister die Bürgerinnen und Bürger zum Durchhalten auf. „Corona ist noch nicht besiegt. Die dritte Welle ist noch nicht überstanden. Wir müssen uns deshalb weiter konsequent an die Schutzregeln halten, die Infektionszahlen weiter drücken und das Impfen vorantreiben. Nur so bekommen wir das Virus auf Dauer in den Griff.“