Bezirksverband München

Mitten in Haidhausen

Tanja trifft... siaf

München, 27. März 2024 – eine weitere besondere Begegnung im Rahmen der Reihe „Tanja trifft...“ war der Termin der stellvertretenden Generalsekretärin der CSU, Tanja Schorer-Dremel mit den Damen Kira Wüsten, Roswitha Zirngibl und Susanne Otter von siaf e.V. in der Münchner Sedanstraße in Haidhausen.

Über siaf

siaf e.V. entstand 1985 aus der Selbsthilfeinitiative alleinerziehender Frauen in München Haidhausen und ist heute Trägerverein für die Frauenprojekte allfa_m, alleinerziehende Frauen in München, gemeinsam mit dem Projekt allfabeta, Kontakt_Netz für alleinerziehende Frauen mit Kindern mit Behinderung, sowie dem café glanz für Frauen in Haidhausen. Die Vision von siaf e.V. ist „eine Welt, in der alle Frauen ein gutes Leben führen und sich frei entfalten können“. Den Schwerpunkt der Arbeit bilden vielfältige Beratungsangebote zu Trennung und Scheidung, über Elternkompetenz und Überwindung der Einsamkeit bis hin zur schieren Existenzsicherung, wenn beispielsweise der Wohnungsverlust droht und Beschäftigung speziell für alleinerziehende Frauen. Die alleinerziehende Frau mit ihren vielfältigen und -schichtigen Problemlagen steht ganz individuell im Mittelpunkt. Zudem werden Bildungsangebote für Frauen unterbreitet, die Vernetzung von Frauen gefördert, und Eltern und Kinder unterstützt. „siaf ist ein Schutzraum“, sagt Kira Wüsten, „und wir wollen durch unsere Begleitung für Entlastung und Erleichterungen von alleinerziehenden Frauen sorgen. Unser Angebot richtet sich an alle Frauen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund.“ Rund 1.000 Beratungen leistet siaf im Jahr. Es sei wichtig, das Bewusstsein für die Problemlagen von alleinerziehenden Frauen zu schärfen, ist sie der Überzeugung. „Unsere Ziele sind, kurzgefasst, strukturelle Verbesserungen zu schaffen und alleinerziehende Frauen und ihre Kinder zu empowern“, fasst Roswitha Zirngibl zusammen.

Tanja Schorer-Dremel: Familie größer denken!

Tanja Schorer-Dremel bedankte sich für das beeindruckende siaf-Engagement und plädierte dafür, „mehr über das normale Maß hinauszudenken“. „Kinder sind kein Anhängsel, sondern ein vielschichtiger Faktor, wir müssen weiterdenken.“ Sie ist der Ansicht, dass die Ganztagesschule große Möglichkeiten eröffne. Deshalb bedürfe es hier einen Mentalitätswechsel. „Wir müssen Voraussetzungen schaffen, bei denen immer das Kind im Mittelpunkt steht, wir müssen vom Kind her denken“, sagt sie. „Das schafft auch bessere Voraussetzungen für die Eltern. Und wir müssen Familie größer denken und auch die Alleinerziehenden besser einbeziehen.“ Die Überlegungen von siaf, das eigene Angebot bayernweit auszudehnen, nahm Schorer-Dremel genauso in den Landtag mit wie die Wohnraumknappheit in München, die personelle Ausstattung von Beratungseinrichtungen und die Möglichkeit zur Teilzeit-Ausbildung.

„Es war wieder ein Termin, der neue Impulse setzte“, sagte Schorer-Dremel zum Schluss und freute sich über die gewonnenen Eindrücke, die politisches Handeln erfordern, aber auch ermöglichen.

Tina Pickert gibt Hinweis auf europäischen Behindertenausweis

Die Europa-Spitzenkandidatin der CSU München, Tina Pickert, wies im Zusammenhang mit den Beratungsangeboten für Alleinerziehende mit eingeschränkten Kindern auf den europäischen Behindertenausweis hin. „Er gewährt Karteninhabern den gleichen Zugang zu Sonderkonditionen und Vorzugsbehandlungen überall in der EU. Die besonderen Bedingungen gelten für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen und den Besuch von Museen, Freizeit- und Sportzentren, Vergnügungsparks und vieles mehr“, erklärt Pickert. „Das stärkt die Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen in der gesamten EU.“

Susanne Hornberger, CSU-Vizevorsitzende in Haidhausen, die den Termin vor Ort organisiert hatte, sagt: „In diesen herausfordernden Zeiten ist es besonders wichtig, sich miteinander auszutauschen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu erarbeiten. Wir brauchen wieder das Miteinander.“ Barbara Schaumberger vom örtlichen Bezirksausschuss ergänzt: „Wir müssen uns Gedanken machen, ob es nicht längerfristige Lösungen gibt, statt nur punktuell zu denken über kleine Zeiträume, denn Frauen tendieren noch stärker zur Altersarmut.“

siaf ist derzeit dabei, im Münchner Norden zusammen mit einer Genossenschaft ein inklusives Wohnprojekt mit 12 alleinerziehenden Frauen zu schaffen. Wohnprojekt von zwölf Wohnungen mit dem Zweck „Wohnen-Leben-Kinderbetreuung“ durchzuführen. 2022 erhielt siaf den Anita-Augspurg-Preis der Landeshauptstadt München. Mit ihm wird besonderes Engagement bei der Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen ausgezeichnet. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

Über „Tanja trifft“

„Es gibt nichts, was ich nicht mache“, sagt Tanja Schorer-Dremel und führte Dialoge bereits in zahlreichen Einrichtungen in ganz Bayern. „Nicht über, sondern mit Menschen reden, ist mir wichtig.“ So entstand auch das Dialog-Format „Tanja trifft“.