Kreisverband Ingolstadt

CSA sieht Arbeitsmarktzulage für Ingolstädter KITA-Personal kritisch

Es ist zwar sehr zu begrüßen, dass das Personal der Kindertageseinrichtungen in Ingolstadt eine finanzielle Aufwertung ihrer Arbeit erfahren soll, doch würde diese auf Kosten der Nachbargemeinden und Träger außerhalb des KITA-Bereichs gehen. „Eine lokale Arbeitsmarktzulage löst nicht das Grundproblem“, stellte der CSA-Kreisvorsitzende, Johannes Picker, fest.

Der Ingolstädter Alleingang, den OB Scharpf vorhat, bringt Verbesserungen für das Personal der städtischen und kirchlichen KITAs in Ingolstadt, doch zu welchem Preis?

Träger, die über die Stadtgrenzen hinaus tätig sind, würden dadurch plötzlich innerhalb eines Unternehmens zwei Gehaltsstrukturen für die gleiche Arbeit bewältigen müssen. Zudem geraten die Gemeinden um Ingolstadt herum unter zusätzlichen Druck, Fachpersonal für ihre KITAs zu bekommen. Das Gleiche gilt für Träger, die zwar in Ingolstadt angesiedelt sind, aber nicht zum Kitabereich gehören.

So ist z.B. die Behindertenhilfe über Kostenträger finanziert. Es können nur tarifliche Gehaltssteigerungen an ihre Kostenträger weitergegeben werden. Anstatt in Ingolstadt eine Arbeitsmarktzulage einzuführen, die das städtische Defizit um weitere gut 4 Millionen Euro pro Jahr erhöhen wird, sollte sich der OB besser mit seinen Kolleginnen und Kollegen von der VKA (Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände) zu einer echten Aufwertung der Berufe, die im TVÖD SuE liegen, verständigen. Um dem Mangel an Fachkräften zu begegnen, müssen die Arbeitsbedingungen bundesweit verbessert werden. Dazu gehört nicht nur eine finanzielle sondern auch eine gesellschaftliche Aufwertung sowie
eine Verbesserung der Arbeitssituation. Die sozialen Berufe müssen endlich attraktiver und der Zugang zu den Ausbildungen erleichtert werden.

Nirgendwo sonst werden kostenlose Praktika vor Ausbildungsbeginn verlangt, bei der Heilerziehungspflege sind das 2 Jahre. Erst wenn die sozialen Berufe eine größere Wertschätzung erhalten und so attraktiver werden, werden sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung in einem dieser Berufe entscheiden. Nur so kann dem Fachkräftemangel begegnet werden, sind sich die anwesenden CSA-Mitglieder sicher. Picker ist davon überzeugt, dass eine Arbeitsmarktzulage nur den in Ingolstadt tätigen Kolleginnen und Kollegen in den KITAs etwas bringe. Das müsse jedoch mit viel Verdruss in den umliegenden Landkreisen und mit einem höheren Defizit bezahlt werden.

„Am Grundproblem des Fachkräftemangels ändert diese Zulage gar nichts. Sie verschärft nur den Kampf um Personal.“ stellt der Kreisvorsitzende Picker abschließend fest.