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CSU-Wahlkampfauftakt: Deutlich bessere Chancen

Sie strotzen vor Zuversicht: Beim offiziellen Wahlkampfauftakt der Kreis-CSU betonten alle Kandidaten, die Voraussetzungen für die Wahlen im September seien für die Partei günstiger als vor fünf Jahren.

Dieser Artikel von WILLI BÖHMER erschien in der SÜDWEST PRESSE. Vielen herzlichen Dank, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen.

"Die Entscheidung, wem sie ihre Stimme geben, wird oft erst im Schlussspurt gefällt", sagte Beate Merk mit Blick auf die Wähler. Deshalb werde die CSU ihren Wahlkampf bis zu den Wahltagen fortführen: also dem 15. September für die Landtags- und Bezirkstagswahl und dem 22. September für die Bundestagswahl. Am Samstag setzten sich alle Kandidaten im Garten des Anwesens der Familie Walk in Vöhringen zusammen, um den offiziellen Wahlkampfauftakt der CSU im Landkreis Neu-Ulm zu begehen.

"Wir haben eine tolle Stimmung", sagte Merk, erstmals Direktkandidatin für den Landtag und amtierende bayerische Justizministerin. Bei den letzten Wahlen hatte sie stets dem Abgeordneten Peter Schmid das Direktmandat überlassen müssen. Weil Peter Schmid nicht mehr antritt, ist sie CSU-Direktkandidatin im Wahlkreis Neu-Ulm. Weil sie auch die Nummer 1 auf der CSU-Schwabenliste ist, wird sie als Wahlkämpferin in ganz Schwaben unterwegs sein müssen und deshalb nicht so viel im Kreis Neu-Ulm auftreten können, wie sie das gern tun würde, sagte Merk.

Die Kandidaten waren sich einig: Die CSU werde es diesmal einfacher haben als noch bei den Wahlen vor fünf Jahren. Bei der letzten Umfrage sei die Partei sehr gut dagestanden. Kreisvorsitzender Thorsten Freudenberger warnte vor verfrühter Euphorie. "Wir sollten uns mit Themen beschäftigen, nicht mit Umfragen." Die CSU habe ihr Gesicht gewandelt, sei weiblicher und jünger geworden. Bei der Wahl vor fünf Jahren sei die Partei verunsichert gewesen. "Heute ist das Gefühl ein ganz anderes."

Sie wollen ihren Wahlkampf aktiv und modern gestalten, sagte Georg Nüßlein, amtierender Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis und erneut Direktkandidat. Sie wollen in Facebook und Google Banner schalten, um auch die jungen Leute zu erreichen. Ein Wahlkampf 2013 funktioniert anders als der von 2008. Nüßlein vertritt den Wahlkreis Neu-Ulm seit 2002 im Bundestag. Er ist energiepolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe. Das Thema Energie wird auch eines seiner Hauptthemen im Wahlkampf sein, kündigte er an. Die Wertschöpfung aus dem Energiesektor müsse in Deutschland bleiben, sowohl im Kleinen bei den erneuerbaren Energie als auch im Großen, bei den Großkraftwerken, der Energiespeicherung und der Energieleitung. Dass derzeit so viel über die Leistungserhöhung des Kernkraftwerks Gundremmingen diskutiert wird, sei ausschließlich dem Wahlkampf geschuldet. Dieser Antrag stehe seit 1999, und es gebe für ihn keine neuen Fakten, jetzt darauf einzusteigen. "Für mich geht es dabei nur um das Thema Sicherheit, sonst um gar nichts", sagte Nüßlein.

Und in Sachen Endlagersuche für atomare Abfälle sei für ihn völlig klar, dass kein Standort von vornherein ausgeschlossen werden dürfe, auch Gorleben nicht. "Es gibt kein technisches Argument dagegen." Dass ein Standort im Land dafür infrage kommen könnte, glaubt Georg Nüßlein trotzdem nicht. "Ich bin sicher, dass es bei uns die geologischen Voraussetzungen dafür nicht gibt."

Was für sie die Hauptthemen im Wahlkampf sein werden? Der Euro wird eine Rolle spielen, sagen die meisten. Und die Steuern. Es wird um die Garantie für einen Grundschulplatz und für eine Ausbildung für jeden gehen, wie im CSU-Bayernplan festgeschrieben wurde, sagte Merk. Und sie wollen sich dafür einsetzen, dass akademische Bildung und Berufsbildung den gleichen Stellenwert bekommen. Und sie könne schon heute versprechen, dass es keine weiteren Schulreformen geben werde.

Auch die meisten anderen CSU-Kandidaten aus den Wahlkreisen waren da: der Weißenhorner Arzt Günther Hogrefe, der über die Liste in den Landtag kommen möchte, ein engagierter Politikneuling. Herbert Pressl, der seit 1994 im Bezirkstag vertreten ist und als Listenkandidat diesen Platz verteidigen will. Und die Neu-Ulmer Stadträtin Christa Wanke, die sich früher für Stadtplanung und Verkehrsthemen interessierte und nun die Bildung als Schwerpunkt entdeckt hat. Sie werden auf vielen Veranstaltungen vertreten sein, sagte Merk, getreu ihrem Slogan: nah am Menschen.