Kreisverband Straubing-Bogen

CSU-Kreistagsfraktion

"Kinder müssen unbedingt wieder schwimmen lernen!"

CSU sieht großen Nachholbedarf bei Schwimmkursen

Christian Schambeck: Kinder müssen unbedingt wieder schwimmen lernen

In ihrer letzten virtuellen Fraktionssitzung befasste sich die CSU-Kreistagsfraktion unter der Leitung ihres Vorsitzenden Ewald Seifert mit dem Thema Schwimmausbildung bei den Wasserwachten und Schwimmkurse für Kinder. Aufgrund der Corona-Pandemie sind in den letzten beiden Jahren viele Schwimmkurse ausgefallen, weil einige Bäder nicht oder nicht wie gewohnt öffnen konnten, so Kreisrat Christian Schambeck. Selbst die Wasserwacht habe Probleme, aufgrund der Bäderschließungen ausreichend Schwimmkurse, in denen nicht zuletzt ja auch der eigene Nachwuchs ausgebildet werde, durchführen zu können. Auch in Schambecks Heimatgemeinde Oberschneiding sei das Freibad 2020 nicht und 2021 nur in geringerem Umfang geöffnet gewesen. Dabei habe man unschwer feststellen können, dass die beiden von der Gemeinde organisierten Schwimmkurse der Wasserwacht trotz sehr „badeunfreundlichen“ Wetters jedes Mal sofort und vollkommen ausgebucht gewesen waren. Eine zumindest teilweise Lösung wäre es, so Schambeck, wenn die Wasserwacht vermehrt in die Hallen ausweichen könne, was dann auch im Winterhalbjahr eine intensivere Schwimmausbildung ermögliche und helfen würde, angestaute Ausbildungsrückstände und Schwimmkursdefizite abbauen zu können.

„Wenn immer mehr Kinder nicht mehr richtig schwimmen lernen, dann kann man den Anstieg der Badeunfallopfer abwarten“, so Bürgermeister Hans Kienberger. Außerdem, so der engagierte Rot-Kreuz-Mann, gebe es bereits jetzt viel zu viele Menschen, die in Flüssen und Seen ihr Können über- oder die Gefahren des Wassers unterschätzten und jährlich ertränken. In vielen Fällen könne dann auch der Einsatz der Wasserwacht nichts mehr am Ertrinkungstod ändern.

Schambeck regte daher an, im Landkreishaushalt Mittel für die Unterstützung der Wasserwachten als Hilfsorganisationen des Katastrophenschutzes einzustellen. Damit wäre es den Wasserwachten in Bogen, Parkstetten und Waltendorf möglich, ihre Schwimmausbildung zu intensivieren und auf hohem Niveau zu halten. Diese diene nicht nur der unbedingt notwendigen Ausbildung des ehrenamtlichen Helfer-Nachwuchses. Sie ermögliche es auch, bei der Wasserwacht „reinzuschnuppern“ und schwimmen zu lernen, auch wenn man später selbst nicht bei der Wasserwacht „landet“. Landrat Josef Laumer und Fraktionschef Seifert begrüßten Schambecks Vorstoß ebenfalls. Die CSU-Fraktion beschloss einstimmig, Landrat Josef Laumer zu bitten, einen Betrag von 4.500 € in den Haushaltvorschlag für 2022 für diesen Zweck aufzunehmen.

Die CSU-Fraktion befürwortete außerdem einen Antrag von Kreisrat Anton Drexler aus Wiesenfelden. Es geht dabei um die ÖPNV-Anbindung des nordwestlichen Landkreises Straubing-Bogen an den nordöstl. Landkreis Regensburg. Die Betriebe in diesem Teil des vorderen Bayer. Waldes, so Drexler, hätten nicht nur mit dem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel an sich zu kämpfen. Dieses Problem kenne man überall. Erschwerend komme hier hinzu, dass für junge Leute bzw. Arbeitnehmer aus den Bereichen Wörth und Regensburg die Fahrt zur Arbeit bei Firmen in Wiesenfelden, Rattiszell, Ascha etc. ohne eigenes Auto nicht sehr attraktiv sei. Er bat deshalb darum, die Verbesserung des ÖPNV in diesem Bereich in die Ausarbeitung der Planungen zum Nahverkehrsplan mit aufzunehmen. Es könnte nach Drexlers Ansicht schon reichen, einen regelmäßig verkehrenden Kleinbus einzusetzen. Bei einer überschlägigen Hochrechnung sei er zu dem Ergebnis gekommen, dass dafür ein jährlicher Betrag von ca. 28.000 € ausreichend sei. Außerdem, so Drexler, könne man die Firmen, deren Mitarbeiter die Zubringerlinie dann sicher gerne in Anspruch nehmen würden, auch nach der Bereitschaft einer gewissen Kostenbeteiligung anfragen. Das gleiche gelte für die betroffenen Gemeinden. Aus beiden Bereichen habe er bereits positive Signale diesbezüglich bekommen, so Drexler. Fraktionsvorsitzender Ewald Seifert sah eine deutliche Parallele zum BoNi-Bus Bogen/Niederwinkling und sagte, er sehe eine Investition des Landkreises im Nordwesten, abseits der zentralen Linien, als eine gute Art der Wirtschaftsförderung an, sofern die Mitarbeiter der dortigen Betriebe das Angebot nützten.  Auch wenn beispielsweise der Ort Pilgramsberg nicht an einer zentralen Verkehrsachse liege, so werde dort von vielen Hunderten von Arbeitskräften eine für den Landkreis ganz erhebliche Wirtschaftsleistung erzeugt, so Seifert. Deshalb sei es eine sehr gute Idee, mit einer angepassten Struktur das öffentliche Verkehrsangebot dort zu verbessern. Eine bessere Anbindung an das bestehende ÖPNV-Angebot ergäbe sich damit zusätzlich auch für zahlreiche Berufsschüler, so Drexler. Der Beschluss, diesen Antrag zum Nahverkehrsplan zu stellen, wurde ebenfalls einstimmig gefasst.

Sollten hierfür externe Planungskosten anfallen, so sollten diese ebenfalls im Haushalt 2022 berücksichtigt werden.