Ortsverband Großweil

Fremdenverkehr

Besucherlenkung und Vernetzung

Unser Großweil wird mittelfristig zur Naherholung von München und dem näheren und weiteren Umland eine immer größer werdende Rolle spielen. Es gilt daher rechtzeitig die richtigen Mittel zur Lenkung der Erholungssuchenden zu finden und gezielt einzusetzen. Maßnahmen, wie das Beschriften von landwirtschaftlichen Wegen erscheinen sinnvoll, können aber nur ein kleiner Teil der Anforderungen sein, die auf uns zukommen dürften. Auch das Aufstellen von Toilettenkabinen an stark frequentierten Stellen durch Pkw's und Wohnmobilen ist nicht der Weisheit letzter Schluss. In Zeiten, wo nahezu jeder Camper eine Toilette mitführt, kann dies allenfalls als Notbehelf angesehen werden.

Besucherlenkung und begleitende Maßnahmen sind gefragt.

Der Bereich Camping und Campingmobile (Zuwachs letztes Jahr etwa 44%), wird einen Schwerpunkt ergeben. Dafür müssten Stellplätze entstehen, mit Entsorgungsmöglichkeiten für Fäkalien (Schmutzwasser), begleitend dazu sollten Infotafeln auf solche Möglichkeiten hinweisen. Angedacht werden könnten beispielsweise eine Entsorgungsstation mit Stellplatz direkt am Klärwerk (Gebühren zu entrichten bei der Gemeinde oder Online durch Freigabe über z.B. Zahlen Code) sowie etwaige weitere Plätze mit Entsorgung Nähe Freizeitheim am großen Kiesplatz an der Eisstockbahn (Gaststätte / Schwimmbad / Schießanlage für Luftgewehr / Eisstockbahn / Sport-, Skater- und Spielplatz usw. vorhanden!).

Der Platz an der Kläranlage wäre ideal für naturverbundene Besucher (Radwanderweg liegt an, Naturschutz- / Vogelschutzgebiet mit Brachvogel ist da, Eichsee vor Ort – ein Infopunkt zur Sensibilisierung an dieser Stelle wäre unerlässlich, vielleicht auch eine Aussichtsplattform in Verbindung / Absprache mit der Unteren Naturschutz Behörde zur Vogelbeobachtung könnten wir uns vorstellen).

Ein weiterer Ort für Einheimische und Erholungssuchende wäre gegebenenfalls eine der Inseln in der Loisach mit ihren Ufern rechts und links flussabwärts nach der Brücke. Jetzt grasen hier Schafe in bester Lage und kümmern sich so um eine Pflege der Flächen.

Rechtlich müsste ein derartiger Gedanke allerdings erst mit den zuständigen Fachbehörden, wie dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim abgeklärt werden. Parkflächen wären beispielhaft am Wertstoffhof -nur über die Straße- einen Katzensprung entfernt. Über eine Vernetzung der verschiedenen Örtlichkeiten (wenn da voll ist, besteht die Möglichkeit auszuweichen) würde womöglich sogar eine Entzerrung eintreten.

Das Argument, dass wir mit solchen Maßnahmen erst recht Leute auf uns aufmerksam machen, ist grundsätzlich richtig! Aber ist es nicht besser, dem offenbar Unausweichlichen einen Weg zu geben, als ein wildes Parken und ihre Hinterlassenschaften in unseren Feldern und Mooren zuzulassen? Auch würden diese Vorhaben unseren Gastwirten zugutekommen, denn Übernachtungszahlen und zahlende Urlauber würden unserer aufstrebenden Gemeinde auch gut tun.

Eine Art Erholungs- (Tourismus-) Karte wäre hier vorstellbar, worauf ein Hinweis zum Parken auf ausgewiesenen Flächen platziert ist. Hierdurch wäre im Vorfeld bereits erkennbar, wie stark frequentiert unser Bereich ist (Online Buchen mit beschränkter Parkplatzzahl).

Eine Vernetzung mit anderen Erholungsgebieten (z. B. Osterseen / Walchensee) wäre denkbar!

Unser Grundgedanke ist in diesem Zusammenhang, die Besucher zu lenken und zu informieren, was geht und was nicht geht, ausgewiesene Wege bereit zu stellen und zu versuchen, dass die Besucher diese auch nutzen (attraktivere Gestaltung, Picknick Plätze mit Mülleimer und der Info zu Hundetoiletten, Ruhebänken, Landschaftliche Besonderheiten), nach dem Motto, nur wer versteht, was er sieht, schützt es auch!

Das Ganze im Sinne einer gegenseitigen Rücksichtnahme von Landwirten, Radfahrern und Wanderern.

Dieser Gedanke kommt nicht nur den Besuchern zugute, auch wir, die hier leben und arbeiten dürfen, können daraus unsere Wertschöpfungen erzielen. Großweil ist schon lange kein kleines Dorf mehr, wo jeder jeden kennt. Nein, wir sind eine aufstrebende Gemeinde, die „Gott sei Dank“ Zuwachs hat sowie unter maßvoller und gesunder Betrachtung auch braucht, nur die Spirale dreht sich immer schneller und es heißt agieren, nicht reagieren.