Ortsverband Waldthurn

Erste Jubiläumsdorflinde in der Oberpfalz

Aktion zum Jubiläum der Dorferneuerung

Veranstaltung am 11.09.2021

Text und Bilder: Franz Völkl

 

Erste Jubiläumsdorflinde in der Oberpfalz – Aktion zum Jubiläum der Dorferneuerung

40 Jahre Dorferneuerung in Bayern – 5,4 Milliarden an Fördergelder investiert

 

Waldthurn. Wieder einmal steht Waldthurn an erster Stelle – im Rahmen der Aktion „40 Dorflinden für 40 Jahre Dorferneuerung“ wurde in Waldthurn die erste von sieben Dorflinden in der Oberpfalz gepflanzt.

Die Trachtenkapelle Waldthurn spielte am vergangenen Samstagvormittag unter der Leitung von Kornelia Kraus schmissig auf und Bürgermeister Josef Beimler begrüßte die Ehrengäste, unter ihnen eine große Delegation des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) mit dem Festredner Baudirektor Georg Braunreuther.

Beimler meinte, dass die Dorferneuerung ein Segen für den ländlichen Raum, für unsere Region und auch für die Marktgemeinde Waldthurn sei. Hier habe man vor 19 Jahren damit begonnen und dabei eine Vielzahl von Maßnahmen in der gesamten Marktgemeinde umgesetzt. Mehrere leerstehende Gebäude am ensemblegeschützten Marktplatz wurden umgestaltet und mit Leben erfüllt, das historische Lobkowitzschloss wird saniert. Die in Waldthurn gepflanzte Dorflinde am ehemaligen Schwesternheim benötige noch etwas Wasser, stehe aber als Ankerpunkt für die dörfliche Gemeinschaft für Frieden, Heimat, Eintracht und Gerechtigkeit.

Baudirektor Braunreuther stellte fest, dass die Dorferneuerung 40 Jahre jung sei und als dynamisches Programm sich ständig weiterentwickelt. Die Dorferneuerung sei seit Jahrzehnten das zentrale Programm zur Stärkung der ländlichen Kommunen und zur Unterstützung der am Dorf lebenden Menschen. Ziel ist es, die Dörfer als lebendige Heimat mit ihrem eigenständigen Charakter zu erhalten und als attraktiven Lebensraum für Jung und Alt zu stärken. Das Programm wurde immer wieder erneuert und angepasst. Begonnen hat alles am 19. Mai 1981, hier war der historische Beschluss durch den Bayerischen Landtag und ist die Grundlage als für Förderung der ländlichen Gemeinden, damals ging es hauptsächlich um bauliche und agrarstrukturelle Maßnahmen. Die Gestaltung von Straßen und Plätzen, Belebung der Ortskerne, Wasserrückhalt stehen beispielsweise heute im Fokus. Wichtig sei dabei die Bürgerbeteiligung: „Bürger tragen nachhaltige Ergebnisse bei entsprechender Beteiligung besser mit – Mitmachen können ist somit ein wichtiger Faktor“. Vom Markt Waldthurn wird das Programm „Innen statt Außen oder auch die Förderung von Kleinstunternehmen angenommen.

Die Anpassungsfähigkeit des Dorferneuerungsprogramms an die Anforderungen der Gesellschaft, sei ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor, wobei die Partnerschaft zwischen Dorferneuerung, Kommune und Dorfplanern – von der Idee bis zur Umsetzung - beste Ergebnisse biete. In den letzten 40 Jahren haben Zweitdrittel der Gemeinden von der Dorferneuerung profitiert, es wurden zirka 5,4 Milliarden Euro in die bayerischen Dörfer investiert. Die Lebens- Wohn- und Arbeitsbedingungen von mehr als 1,3 Mio Menschen haben sich spürbar verbessert. In der Oberpfalz profitieren davon aktuell 290 Dörfer in 162 Dorferneuerungen, das sind drei Viertel der Oberpfälzer Gemeinden. Die Dorferneuerung als dynamisches Programm sei unverzichtbar und macht die Dörfer fit für die Zukunft, denn vitale Dörfer bieten das Rückgrat des ländlichen Raumes in Bayern.

„Um die Erfolgsgeschichte sichtbar zu machen, haben wir die schöne Linde gepflanzt.“ Im Oktober 2021 werden sechs weitere Dorflinden in Gailsbach (Lkrs. Regensburg), Ursensollen (Lkrs. Amberg-Sulzbach), Vorbach (Lkrs. Neustadt/WN), Gleißenberg (Lkrs. Cham), Kemnath/Buchberg und Kirchenreinbach (beide Landkreis Amberg-Sulzbach) gepflanzt.