Ortsverband Berg am Laim

Kunstprojekt scheitert an Verwaltung

Stadt soll Gestaltung von Schulfassade erlauben

Die Fassade an der Südseite des Altbaus der Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße 142 ist von der Baumkirchner Straße und dem benachbarten Biergarten aus gut sichtbar. Bislang ist die vier Stockwerke hohe Wandfläche gänzlich weiß – sehr langweilig für ein Gebäude, das täglich von Schülern genutzt wird. Aus Sicht von Christian Ebbecke (CSU), dem Kinder- und Jugendbeauftragten des Bezirksausschusses Berg am Laim, würde sich die Fläche deshalb optimal für eine künstlerische Gestaltung unter Einbeziehung der Schüler eignen.

An der Grundschule ist man sich von der Idee begeistert und es fanden sich auch schnell örtliche Künstler, die an dem Kunstprojekt mitarbeiten wollten. Jedoch droht das Vorhaben nun an der Stadtverwaltung zu scheitern. Denn das Referat für Bildung und Sport hat nun die notwendige Genehmigung verweigert. Begründung: Eine künstlerische Gestaltung würde den Grundsatz einer neutralen und einheitlichen Außenwirkung von Schulgebäuden durchbrechen.

Eine Ablehnung, die die CSU-Fraktion nicht nachvollziehen kann. Christian Ebbecke warb daher im Bezirksausschuss um Unterstützung des Vorhabens in Form eines entsprechenden Antrags, der im Juni einstimmig angenommen wurde. Die Stadtverwaltung wird darin gebeten, alle notwendigen Genehmigungen zu erteilen, damit der Bezirksausschuss an der Grundschule eine künstlerische Bemalung der gänzlich weißen Fassade organisieren kann. Die Entscheidung über die Motivauswahl soll laut Antrag durch den Bezirksausschuss in Zusammenarbeit mit der Schulfamilie erfolgen und dem Umfeld angemessen sein.

„Es erreichten uns nur positive Rückmeldungen zu der Idee, die Fassade künstlerisch aufzuwerten. Es wäre sehr schade, wenn ein Projekt, von dem alle Beteiligten begeistert sind, an der Stadtverwaltung scheitern würde“, so Ebbecke.

Auch auf Ebene des Stadtrats ist der Vorgang inzwischen Thema. Denn der Berg am Laimer Stadtrat Fabian Ewald (CSU) hat das Thema zusammen mit mehreren Stadträten der CSU-Fraktion ebenfalls in Form eines Antrags aufgegriffen. Er fordert, dass das Referat stadtweit nach Einzelfallprüfung Kunstprojekte in Form von Fassadenbemalungen, Graffitiprojekten oder ähnlichem genehmigt.

„Dem Referat ist ein langweiliger Einheitsbrei offenbar wichtiger als eine künstlerisch hochwertige Gestaltung unter Einbeziehung der Schüler. Natürlich ist ein gestalterischer Wildwuchs an Schulgebäuden nicht zielführend – im Einzelfall sollte nach einer Prüfung aber eine Genehmigung erteilt werden können“, findet Ewald.