Ortsverband Berg am Laim

Tempo 30 auf der Berg-am-Laim-Straße

„Verkehrspolitische Irrfahrt“

Berg-am-Laim-Straße: Rot-Grün will hier den Verkehr ausbremsen – und nimmt Verlagerung in kleine Nebenstraßen in Kauf.

Nach den Entscheidungen zur Vernichtung von 120 Parkplätzen an der Fraunhoferstraße und zur Wegnahme von Fahrspuren in der Prinzregentenstraße und auf der Ludwigsbrücke möchten SPD und Grüne auch in Berg am Laim den Verkehr ausbremsen. Negative Folgen und mangelnde Erfolgsaussichten sind den rot-grünen Bezirksausschussfraktionen offenbar egal.

Anlass für die Debatte war ein Antrag der CSU-Fraktion, der sich dafür aussprach, Möglichkeiten einer intelligenten Verkehrsflusssteuerung in auf der Berg-am-Laim-Straße zu prüfen, dort allerdings nicht flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Für den „Laborversuch“ Tempo 30 hatte sich der Bezirksausschussvorsitzende Robert Kulzer (SPD) zuvor bereits ohne Diskussion im Gremium gegenüber der Stadtverwaltung ausgesprochen.

Nicht nur sei das Vorgehen damals fragwürdig gewesen, auch stelle die Forderung nach Tempo 30 auf der Gesamtstrecke eine „verkehrspolitische Irrfahrt“ dar, so CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald. „Das Verkehrssystem in München beruht darauf, dass Verkehr und seine Begleiterscheinungen auf übergeordneten Hauptstraßen ge-bündelt werden. Tempo 30 würde das konterkarieren. Wenn Autofahrer aufgrund von Tempo 30-Regelungen und Ampeln keinen Vorteil mehr in der Nutzung der Berg-am-Laim-Straße sehen, nutzen sie halt umso öfter parallel verlaufende  kleine Anwohnerstraßen.“

Verkehr, Gefahren, Lärm und Emissionen würden sich damit auf bislang weniger betroffene Gebiete ausweiten. Die Probleme auf der Berg-am-Laim-Straße würden sich damit nicht lösen, sondern auf bisher weniger befahrene Nebenstraßen verlagern, befindet Ewald. „Das haben Studien in anderen Städten bewiesen. Vorteile für die Berg-am-Laim-Straße ergeben sich kaum. Von der Fahrzeitverlängerung ist etwa auch der Busverkehr betroffen, zudem befinden sich sämtliche Fahrzeuge für dieselbe Strecke länger auf der Straße – was faktisch zu einer Verkehrsmehrung führt.“

Um den Verkehr zu reduzieren, seien keine undurchdachte Einschränkungs- und Verhinderungspolitik a la Rot-Grün, sondern schnelle, bequeme und günstige Alternativangebote nötig.

Der Alternativvorschlag der CSU zu einer intelligenten Verkehrsflusssteuerung aus bedarfsgerechten Ampelschaltungen, einem dynamischen Verkehrsleitsystem und der Möglichkeit flexibler Geschwindigkeitsanpassungen mit dem Ziel, den Verkehrsfluss zu erhöhen, fiel bei der Mehrheit aus SPD und Grünen durch.