Ortsverband Kleinostheim

Neues Klima erfordert neue Bäume

Der Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesentwicklung der CSU, Region Untermain lud am 23.04.2022 zu einer Waldbegehung des „Klimawaldes“ Stadtwald Alzenau ein.

Nach dem Sturmereignis vom August 2019 wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Führung von Herrn Bernd Handlbichler, Leiter des Amtes Umwelt, Forsten und Gartenbau der Stadt Alzenau und Herrn Paul Gerlach Dipl. Forstwirt und langjähriges Vorstandsmitglied des AKU Region Untermain über die Folgeschäden des Klimawandels im Forst, die Rekultivierungsmaßnahmen und die Praxisanbauversuche mit neuen klimaangepassten Baumarten im Alzenauer Wald umfassend informiert.

„Neues Klima erfordert neue Bäume“ war die einführende These von Bernd Handlbichler.

„Aufforstung auch mit nicht heimischen Baumarten wie die Roteiche, Flaumeiche, Traubeneiche die Libanon Zeder oder die Baumhasel ist besonders in den trockenen und warmen Gebieten mit Sandböden wie im Alzenauer Unterwald oder im Maintal jetzt angesagt“ so Paul Gerlach.

Der Alzenauer Wald zeigt zahlreiche Varianten und Probleme der heute typischen Waldentwicklung auf.

EinProblem für den Wald sind die geringen Niederschläge, insbesondere die stark zurückgegangenen Schneefälle im Winter fehlen den Bäumen.

Der bayerische Untermain nimmt bei der Klimaänderung den Spitzenplatz in Bayern ein.

Mit den bisherigen heimischen Baumarten allein kommen wir nicht mehr aus, wir müssen auch neue klimaresistente Baumarten finden und Praxisanbauversuche machen, z.B. mit südosteuropäischen Eichenarten. Durch den Waldumbau, werden wir in Zukunft weniger Nadelhölzer zur Verfügung haben, da diese mit dem veränderten Klima nicht mehr zurechtkommen.

Die Anbauversuche, die von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) wissenschaftlich begleitet werden, laufen über viele Jahre hinweg und erst die nächste Generation wird sehen, wie sich der neu gepflanzte Wald entwickelt und ob man auf die richtigen Baumarten gesetzt hat.

Nach dem Sturmschaden im Jahr 2019 hat sich der Nitratgehalt im Grundwasser beträchtlich erhöht hat.

Das heißt auch, dass ein funktionierender Wald nicht nur Grundwasser bildet bzw. hält, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Reinheit und Qualität des Grundwassers beiträgt.

„Ein funktionierender Wald ist aktiver Trinkwasserschutz“.

Folgendes Fazit ergab sich aus der Waldbegehung:

Um den klimatischen Veränderungen Stand zu halten, müssen neue Wege bei der Auswahl der Baumarten beschritten werden.

Der Wald hat vielfältige Aufgaben, er liefert uns den wichtigen Roh- und Baustoff Holz, er bietet unserer heimischen Tierwelt einen Lebensraum, er ist für uns Menschen ein schöner Erholungsort und bietet uns für unsere Freizeitgestaltung vielfältige Möglichkeiten. Der Wald sorgt für frische und kühle Luft, ist ein großer CO² Speicher und Sauerstofferzeuger.

Der Wald hat viele Aufgaben und Funktionen, diese gilt es nachhaltig zu sichern.