Ortsverband Saaldorf-Surheim

Sommerstammtisch der Ortsvereine:

Erste Einstimmung des CSU-Landratskandidaten!

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen gab der Saaldorf-Surheimer Bürgermeister Bernhard Kern erste konkrete Einblicke in seine politischen Ansichten als CSU-Landratskandidat und die Aufgaben, die bevorstehen.

Beim ersten gemeinsamen Sommerstammtisch der CSU-Ortsverbände Laufen und Saaldorf-Surheim am Dienstagabend ließ es sich der frisch gekürte Landratskandidat und Bürgermeister Bernhard Kern natürlich nicht nehmen, sich und seine Ansichten vorzustellen, bevor Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sprach. Er ging auf die Herausforderungen des Berchtesgadener Landes in den nächsten Jahren ein und sprach beim Landratsamts-Neubau von einer fundierten Entscheidung im Kreistag. Er sprach vor seinen Parteikollegen Art souverän, launig und dennoch ernsthaft.

„Für mich und meine Familie war es ein Hin und Her und ein innerer Stress“, beschrieb Kern den Entscheidungsprozess, sich um das Amt des Landrats zu bewerben. Er sah sich jedoch im Umfeld von vielen Menschen dazu ermutigt und konnte sich am 5. Juli bei der Versammlung von 138 Delegierten der CSU gleich im ersten Wahlgang als einer von drei Kandidaten durchsetzen (wir berichteten). 222 Tage seien es noch bis zur Kommunalwahl am 15. März 2020, Kern sprach von „Vorbereitungsphase“. „Man muss die Leute gut informieren und mitnehmen“, sagte er. Jeder Mensch habe andere Prioritäten, der eine im Bereich Sport, der andere Baumaßnahmen. „Die verschiedensten Dinge.“ Er habe es in seinem Leben immer so gemacht, Dinge direkt anzusprechen.

Er selbst stamme ursprünglich aus Ainring und sei mit seinen Eltern als Siebenjähriger nach Saaldorf gezogen. Als staatlich geprüfter Bautechniker arbeitete er 25 Jahre lang in einem Büro in Traunstein, davon 15 Jahre als Geschäftsführer und Gesellschafter. 2014 trat er als Bürgermeister der Gemeinde Saaldorf-Surheim die Nachfolge von Ludwig Nutz an. Er sei verheiratet und habe einen Sohn, so Bernhard Kern.

In seinem rund halbstündigen Vortrag streifte er verschiedene politische Themen. Zum Abtsdorfer See verwies er auf die europäische Wasserrahmenrichtlinie, wonach der See von seiner mäßigen Wasserqualität auf gutes Niveau gebracht werden muss. In der Vergangenheit sei „viel mit dem Finger rumgezeigt“ worden, so Kern. „Wir wohnen alle im Einzugsgebiet, jeder muss schauen, die Wasserqualität zu verbessern und ordentlich mit unseren Ressourcen umzugehen.“ Weitere vier Rückhaltebecken sollen künftig schon im Hinterland Wasser abfangen und von Schwebstoffen reinigen. Bei drei dieser Maßnahmen aus dem Projekt „boden:ständig“ rechnet Kern noch heuer im Herbst mit dem Baubeginn. Gute Aufklärung sei wichtig. Verschiedene Projekte müssten „ineinander gehen“. „Wenn alle ordentlich miteinander umgehen, werden wir das gut hinbringen.“

Kern erklärte, dass entlang der Seestraße künftig das Regenwasser von der Straße getrennt erfasst und über ein Rückhaltebecken gereinigt und versickert werden soll. Dann verläuft nur noch das Schmutzwasser über den Kanal weiter nach Laufen und von dort zur Reinigung nach Siggerwiesen. Das Thema Abwasser werde die Gemeinde Saaldorf-Surheim sowieso weiterhin beschäftigen in der Frage, wie es um die beiden Kläranlagen weitergeht.

Dann schwenkte Kern um auf die Landkreispolitik und erklärte zu den drei Buchstaben BGL das B als Synonym für „bewegen“. Er selbst wolle in Bewegung bleiben, aber auch die Menschen bewegen. Der Neubau des Landratsamts habe zu hitzigen Diskussionen geführt. Der Kreistag habe für den Neubau gestimmt, das Thema sei gut behandelt und die Argumente ordentlich gegenübergestellt worden. Zahlen seien bewertet worden, die Entscheidung sei fundiert gefallen. Bewegen bedeute für ihn auch, die Säulen des Wohlstands in Bewegung zu halten, nämlich die Wirtschaftsbetriebe. Diese zahlten Steuern und böten Arbeitsplätze. Dies müsse wahrgenommen werden, so Kern. Auch Landwirte seien Unternehmer und ein „prägnanter Faktor für unsere Region“.

Das G stehe für „gründen“ und dafür, ein gutes Fundament zu schaffen, fuhr Bernhard Kern fort. Zum Beispiel für wohnen und bauen. Er sprach von einer „angestrengten Situation“ und von „Wohnungsnot“ im Berchtesgadener Land. Der Zuzug und die erhöhten Kinderzahlen stelle die öffentliche Hand vor Herausforderungen, hier müssten Landkreis und Kommunen zusammenhelfen. „Wir müssen den Anforderungen nachkommen.“ Kern schlug vor, auf die Unterstützung der heimischen Wohnbaugesellschaften zurückzugreifen.

Das L schließlich nannte Kern für „Leben“. Dazu zählte er die Situation und Entwicklung der Krankenhäuser beziehungsweise des Gesundheitswesens in den kommenden Jahren. „Da müssen wir hinschauen, dass wir nichts übersehen.“ Immerwährende Themen seien Kindertageseinrichtungen, Schulen und Bildung. Auch das Wohnen im Alter sprach Kern an: „Das wird uns beschäftigen.“ Ebenso Mobilität und ÖPNV. „Wir dürfen das nicht aus dem Fokus verlieren, diese Themen müssen noch stärker werden.“ Als gute Diskussionsgrundlage sieht er den Nahverkehrswegeplan, der Ende des Jahres fertig sein solle. „Wir müssen da vielleicht größer denken“, sagte er. Ebenso hielt er ein Augenmerk auf die Hauptverkehrsachsen im Landkreis, bei der die „ein oder andere Thematik“ in den Gemeinden aufgegriffen werden müsse.

Bernhard Kern kündigte eine „gute Wahlvorbereitung“ an – das Wort Wahlkampf nehme er nicht gerne in den Mund. Er versprach Ehrlichkeit und beschrieb seine Vorstellungen von Amt des Landrats, den er in seiner Position als politisch Verantwortlichen, als Impulsgeber, Visionär und konstruktiven Macher sieht.