Ortsverband Wallerfing

Mit dem Landrat im Gespräch

Bernd Sibler zu Gast in der Gemeinde Wallerfing

Mit dem Landrat im Gespräch

Bernd Sibler zu Gast in der Gemeinde Wallerfing – Radwegbau beschäftigt die Bürger

Wallerfing/Neusling. Seit dem vergangenen Jahr besucht Landrat Bernd Sibler die Gemeinden des Landkreises. „Ins Gespräch kommen“, so lautet das Thema dieser Aktion, bei dem sich Sibler vor Ort über die Situation der Landkreisgemeinden informieren will. Am Mittwoch war Wallerfing an der Reihe.

Bürgermeister Hans Eigner freute sich über den zahlreichen Besuch, denn das Gastzimmer im Wirtshaus Eder war bis auf den letzten Platz gefüllt. In der Folge stellte er die aktuellen Themen vor, mit denen die Gemeinde derzeit befasst ist. Dazu gehören die von der Gemeinde Wallerfing initiierte Versorgung mit Nahwärme, welche die Mittelschule und die zwei Baugebiete am Ödgarten bedient.

Ein weiteres Thema stellt der Bau von Radwegen dar. Deren Notwendigkeit ergibt sich durch das große Verkehrsaufkommen aufgrund der beiden sich im Ort kreuzenden Staatsstraßen und der daraus resultierenden Gefahr für Kinder. Ein Konzept, die Ortsteile mit Radwegen zu verbinden, erachtet man deshalb in Wallerfing als dringend. Einen ersten Erfolg konnte man mit dem Ausbau eines ersten Kernweges ab Mai verzeichnen.

Seit Längerem beschäftigt die Gemeinde auch der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Bürgerhaus in Neusling. Nach langen Verhandlungen wurde dafür jetzt grünes Licht gegeben und man hofft auf eine Genehmigung bis Ende des Jahres, damit im kommenden Frühjahr der Bau beginnen kann. In dieser Sache bedankte sich Eigner bei Bernd Sibler für dessen persönlichen Einsatz.

Mittelfristig steht für die Gemeinde nach dem Auslaufen der Wasserrechtlichen Genehmigung für die Kläranlage 2025 deren kompletter Umbau an. Zukunftsthemen für die Gemeinde sind ferner die Innenverdichtung, der Erhalt der Mittelschule, die Erstellung eines nachhaltigen Energiekonzepts und weiterhin die Pflege des kulturellen Lebens in der Gemeinde. Hier, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt, ist die Gemeinde Wallerfing mit mehr als 30 aktiven Vereinen, dem weit über die heimatlichen Grenzen hinaus bekannten Volksfest und den jährlich zweimal stattfindenden Theateraufführungen gut aufgestellt.

Letzteren Punkt griff der Landrat in seinen Ausführungen als Erstes auf. Mit dem ins Leben gerufenen landkreisweiten Kulturkreis wolle man alle Facetten des kulturellen Lebens abdecken und für ein breites und ausgewogenes Angebot im Kreis sorgen.

Ein weiteres Thema, das der Landkreis angeht, ist der Klimaschutz. Es ist beschlossen, auf Gebäuden des Landkreises PV-Anlagen zu installieren. In diesem Jahr ist die Nachrüstung von drei Schulen geplant, für die der Landkreis Sachaufwandsträger ist. Im Vordergrund steht dabei der Eigenverbrauch. Durchaus im Blick stehe auch die Errichtung von Windkraftanlagen im Bayerischen Wald, doch gelte es hier, besonders den Fremdenverkehr als bedeutenden Wirtschaftsfaktor im Blick zu behalten. Der Kreistag hat außerdem beschlossen, eine zweite Stelle für einen Klimakoordinator einzurichten.

Ein weiteres großes Thema für den Landkreis stellt die Bildung dar. In den vergangenen Jahren wurden so gut wie alle Schulen neu gebaut, für die der Kreis zuständig ist. Neben den weiterführenden Schulen misst der Kreis auch der Hochschulbildung und den Schulen zur beruflichen Bildung, angefangen bei den Grundschulen bis hin zu den Berufs- und Fachschulen, eine hohe Wertigkeit zu.

Was die Konjunktur im Landkreis betrifft, sei man gut aus dem Winter gekommen. Die relativ milde kalte Jahreszeit hat dazu beigetragen. Allerdings gebe es eine gewisse Verunsicherung, was sich besonders auf dem Sektor Wohnungsbau zeigt. Zwar herrscht auf dem Arbeitsmarkt noch Ruhe, doch von selbst, so meint der Landrat, läuft die Wirtschaft nicht.

In Sachen Krankenhaus stehen künftig Veränderungen an. So wird es für das Krankenhaus in Landau ein neues Konzept geben müssen. Das Klinikum in Deggendorf hat in den vergangenen zwei Jahren rote Zahlen geschrieben. Positiv wird sich hier in der Zukunft der ausgewiesene Medizincampus auswirken, da er hochqualifizierte Fachkräfte und damit eine bessere ärztliche Versorgung bewirkt.

Insgesamt, das betonte Bernd Sibler abschließend, geht es in erster Linie darum, Landkreispolitik mit den Menschen für die Menschen zu machen, das sei die oberste Devise.

In der nachfolgenden Aussprache wurde angefragt, warum für den in Kürze zu erstellenden Radweg Feldwege herangezogen werden und man diesen nicht parallel zu den verlaufenden Straßen errichtet. Dies ist nur möglich, so die einhellige Antwort von Bürgermeister und Landrat, wenn die dafür benötigten Grundstücke zur Verfügung gestellt werden. Und das ist hier nicht der Fall. Sibler verwies auch auf das Beispiel Otzing, wo aus demselben Grund ebenfalls Feldwege als Radwege ausgebaut wurden und das Konzept funktioniert. Außerdem kann es durchaus reizvoll sein, wenn der Radverkehr nicht unmittelbar entlang der üblichen Straßen geführt wird, sondern durch die aparte Landschaft geht.

Am Ende der Aussprache dankten die Verantwortlichen der Neuslinger Wehr dem Landrat für seinen Einsatz in Sachen Neubau des Feuerwehrgerätehauses.

 

Quelle: pnp.de 22.04.2023   -tre