Kampf gegen Corona

Herrmann: Keine schärferen Gastro-Regeln

Bayern verzichtet auf schärfere Corona-Regeln für Gaststätten. Im Freistaat bleibt es dabei, dass Geimpfte und Genesene ohne zusätzlichen Test beziehungsweise ohne Auffrischungsimpfung in Restaurants gehen dürfen. Es gilt also weiterhin die 2G-Regel und nicht 2G plus. Die bayerische Corona-Verordnung - dort ist für Gaststätten 2G vorgeschrieben - werde ohne besondere inhaltliche Änderungen verlängert, teile Staatskanzleichef Florian Herrmann mit. „Stand heute“ bleibe man in der Gastronomie bei der 2G-Regel. Dafür bleiben - anders als in anderen Ländern - in Bayern Kneipen, Bars und Discos weiter ganz geschlossen, ebenso gilt die Sperrstunde um 22 Uhr.

Omikron setzt sich weiter durch

Die hoch ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus setzt sich auch in Bayern immer mehr durch. „Omikron wächst. Derzeit erleben wir eine Trendwende nicht zum Guten“, sagte Florian Herrmann. Es sei eine stärkere Dynamik des Infektionsgeschehens erkennbar. Die Entwicklung im Freistaat sei damit ähnlich der in ganz Deutschland.

Bis Ende des Jahres 2021 sei eine sinkende Inzidenz in Bayern erkennbar gewesen, nunmehr gebe es einen stark ansteigenden Trend, betonte er. Stand diesen Dienstag liege sie landesweit bei 339,5 - in drei Landkreisen in Bayern liege sie sogar schon über 500 (Stadt Würzburg, Landkreis Starnberg und die Stadt München). Auch die Zahl der Todesfälle nehme wieder zu, von Montag auf Dienstag seien es in Bayern 65 gewesen.

„Omikron setzt sich durch als Variante“, sagte Herrmann. Landesweit seien etwa 43 Prozent der nachgewiesenen Infektionen Omikron-Verdachtsfälle oder bestätigte Omikron-Fälle. In manchen Laboren sei der Anteil schon höher. Herrmann betonte, dass erfreulicherweise die Entwicklung in den Krankenhäusern noch sinkend sei. Der Rückgang gebe eine „gewisse Entlastung an der entscheidenden Front“. Es sei aber keine Entwarnung, da die Zahlen noch immer sehr hoch seien.

Herrmann appellierte an alle noch Ungeimpften, sich schnell den Pieks verabreichen zu lassen. 41,6 Prozent in Bayern seien aktuell geboostert, 72,3 hätten eine Erstimpfung und 70,7 eine Zweitimpfung erhalten. „Die Impflücke ist nach wie vor zu groß“, sagte er. Mit Blick auf die anrollende Omikron-Welle bereite dies weiterhin große Sorge.

Quarantäne-Maßnahmen werden verkürzt

Bayern setzt die von Bund und Ländern vereinbarte Verkürzung von Corona-Quarantäne und -Isolation um: Künftig beträgt die Dauer der Isolation für Infizierte und der Quarantäne für enge Kontaktpersonen in der Regel zehn Tage. Bereits nach sieben Tagen ist eine Freitestung mit einem negativen PCR- oder Antigen-Schnelltest möglich - wobei man nach einer Infektion zusätzlich mindestens 48 Stunden symptomfrei sein muss.

Für Beschäftigte etwa in Kliniken und Altenheimen ist zur Beendigung von Quarantäne und Isolation ein PCR-Test verpflichtend, oder es müssen fünf Tage lang täglich negative Schnelltests vorgelegt werden. Schülerinnen und Schüler sowie Kita- und Kindergarten-Kinder, die als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen, können sich künftig bereits nach fünf Tagen freitesten, per PCR- oder Antigen-Schnelltest.

Die Regeln für Kontaktpersonen, die eine Auffrischungsimpfung haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind, werden geändert, sobald der Bund dafür nötige Rechtsänderungen umgesetzt hat. Herrmann nannte dafür voraussichtlich Freitag oder Samstag. Diese müssen dann gar nicht mehr in Quarantäne. Bisher galt für Kontaktpersonen einer mit der Omikron-Variante infizierten Person eine Quarantäne von 14 Tagen, ohne die Chance zum Freitesten.