Kreisverband Straubing-Bogen

Bericht von E. Seifert

Bei der Erweiterung des Amtes soll möglichst viel Holz verwendet werden

CSU für Stärkung der Wirtschaftsförderung und Stromspeicherung im Landratsamt

Straubing. Die Zukunft der Wirtschaft, der verstärkte Einsatz von Holz als Baustoff und die künftige Stromversorgung - diese drei großen Themen standen im Mittelpunkt der letzten Sitzung der CSU-Kreistagsfraktion. Dabei ging es nicht nur um den Kreishaushalt 2019, aber natürlich auch darum, welche Investitionen der Landkreis in diesem Jahr tätigen sollte, um auf wichtigen Zukunftsfeldern handlungsfähig zu sein und "nichts zu verschlafen", so Fraktionsvorsitzender Ewald Seifert in seiner Einführung. Zuerst ließ sich die CSU von Willi Gürster vom Hochbauamt über die Möglichkeiten der Verwendung von Holz beim Erweiterungsbau des Landratsamtes informieren. Es ist der CSU ein wichtiges Anliegen, beim bevorstehenden An- bzw. Erweiterungsbau, soviel des nachwachsenden und heimischen Rohstoffes zu verwenden wie möglich. Gürster erklärte hierzu, dass zunächst zu prüfen sei, ob es sich bei dem Bauvorhaben um ein Gebäude der Gebäudeklasse vier oder fünf handle. Dies werde man als erstes mit der hierfür zuständigen Stadt Straubing abklären. In Gebäudeklasse fünf müssten nämlich alle tragenden Bauteile aus nicht brennbarem Material sein. Der stellvertretende BBV-Kreisobmann Franz Lehner wies diesbezüglich auf ein spezielles Verfahren zur Erstellung von Spezialleimbindern aus Hartholz hin, welches im Rahmen einer Veranstaltung der Waldbauernvereinigung Mitterfels vorgestellt wurde. Es wurde vereinbart, dass Landrat Josef Laumer die Bauverwaltung mit der Abklärung der Gebäudeklasse, des Brandschutzes sowie der Ermittlung geeigneter Planungsbüros beauftragt. Mögliche Mehrkosten einer Holzbauweise sollen im Finanzplan des Kreishaushalts berücksichtigt werden. Auf Vorschlag von Wolfgang Zirngibl, Energieexperte der Fraktion und Bürgermeister der Gemeinde Ascha befasste sich die CSU anschließend mit der Stromerzeugung aus PV-Anlagen zum Eigenverbrauch und der Stromspeicherung. Hierzu schlug Zirngibl vor, Angebote zunächst für das Landratsamtsgebäude und die Ludmilla-Realschule in Bogen einzuholen und den Haushaltsansatz 2019 für den Bau von PV-Anlagen dann entsprechend zu erhöhen, was von den CSU-Räten auch einstimmig beschlossen wurde. Äußerst interessant waren die Ausführungen des Wirtschaftsförderers des Landkreises, Martin Köck zur Wirtschaftsförderung und zur Regionalentwicklung. Er berichtete über eine sehr rege Nachfrage und Inanspruchnahme des Beratungs- und Unterstützungsangebots, sowohl bei der klassischen Wirtschaftsförderung als auch im digitalen Bereich. Neue Aktivitäten und Projekte wie der Unternehmertag und der Azubi-Bus seien sehr gut angekommen und sollten nach Ansicht von Köck unbedingt fortgeführt werden. Zur Unterstützung der Betriebe bei der Bewältigung des digitalen Wandels gebe es eine Reihe von Förderprogrammen.

Ganz ohne "online" geht's auf Dauer nicht
Und in aller Regel seien gerade kleinere und mittlere Unternehmen dankbar, wenn ihnen ein Förderprogramm nicht nur aufgezeigt werde, sondern jemand da sei, der sie bei der Antragstellung unterstützt und bis zur Einreichung begleitet. Die großen Firmen haben ihre eigenen IT-Abteilungen, so Köck und Landrat Laumer übereinstimmend. Die kleineren Unternehmen könnten es sich dagegen oftmals nicht leisten, einen eigenen IT` ler anzustellen. Ewald Seifert zeigte sich in diesem Zusammenhang davon überzeugt, dass es sich auf Dauer kaum ein Unternehmen leisten könne, seine Produkte und Dienstleistungen nicht auch online anzubieten oder zumindest online sichtbar zu sein. "Ob uns das nun immer hundertprozentig passt oder nicht, aber das Internet bietet für viele Firmen nicht nur Konkurrenz sondern auch Chancen. Und wir sollten unseren Unternehmen dringend dabei helfen, diese Chancen im Rahmen dessen, was zu ihnen passt, auch zu nutzen", so Seifert. Auch die Unterstützung der Betriebe bei der immer schwieriger werdenden Fachkräftegewinnung betrachtet Martin Köck als Aufgabe einer modernen Wirtschaftsförderung. Allerdings, so Köck, sei alles was wünschenswert wäre mit der vorhandenen Personalstruktur nicht zu bewältigen. Kirchroths Bürgermeister Josef Wallner sprach sich dafür aus, in dieser Frage zeitgemäß zu denken, was für ihn bedeute, dass die Wirtschaftsförderung personell gut ausgestattet werden sollte, um sich intensiv und gezielt um den Erhalt bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze kümmern zu können. Um den Landkreis für die Herausforderungen der Zukunft gut zu rüsten beschloss die CSU, den Ansatz für die Wirtschaftsförderung in ihrem Haushaltsvorschlag für 2019 deutlich zu erhöhen.