Ortsverband Eichenau

Eichenauer Runde der CSU Eichenau

Reges Interesse an Verkehrsthemen

Der CSU-Ortsverband beleuchtete in der jüngsten „Eichenauer Runde“ das Thema „Mobilität“. Vor rund 100 Besuchern in der Aula der Starzelbachschule referierte der Landtagsabgeordnete Benjamin Miskowitsch über den aktuellen Stand des Ausbaus der S 4. Für den CSU-Politiker steht fest, dass die Bahnlinie zwischen Pasing und Eichenau schlussendlich viergleisig ausgebaut werden muss, schon weil die Region weiter wachse. Darüber seien sich die politischen Entscheidungsträger grundsätzlich einig, lediglich der Weg zur Umsetzung werde unterschiedlich gesehen. Miskowitsch will auf dem erreichten Planungsstand aufbauen und zunächst den dreigleisigen Ausbau vorantreiben, denn: „Die Bahn geht derzeit davon aus, dass drei Gleise ausreichen“, so der Abgeordnete. Entgegen dieser Auffassung der Bahn jetzt auf vier Gleise zu bestehen, würde nach seiner Ansicht zu einer Verzögerung jeglichen Ausbaus führen. „Deshalb bin ich gegen einen Stopp des dreigleisigen Ausbaus, so Miskowitsch, der parallel auf „Ausnahmegenehmigungen für eine Vorratsplanung“ für den viergleisigen Ausbau setzt. Will heißen, die Planung für den viergleisigen Ausbau so vorzubereiten, dass der dreigleisige Ausbau in einen viergleisigen aufgestockt werden kann. Eine Machbarkeitsstudie auf Grundlage der aktuellen Daten, die laut Miskowitsch im 3. Quartal des Jahres vorliegen wird, soll das Vorhaben anschieben helfen.

Gert Schlenker, Vorsitzender der Bürgerinitiative Ortsentwicklung Olching e.V. (BIOO e.V.), gab einen Abriss über die Geschichte der seit 2001 im Ausbauplan der bayerischen Staatsstraßen gelisteten Südwest-Umfahrung von Olching. Einer Videoverkehrszählung der BIOO e.V. zufolge würden von der Fürstenfeldbrucker Straße (15.500 Fahrzeuge täglich) und der Roggensteiner Straße (13.000 Fahrzeuge täglich) lediglich 2.300 Fahrzeuge auf die Umfahrungstrasse umgelenkt. Demgegenüber gehe das amtliche Gutachten von einem Verkehrsaufkommen von 9.900 Fahrzeugen pro Tag aus, was dementsprechend zusätzlichen Verkehr auch für Eichenau bedeute, so Schlenker. Wegen der befürchteten Mehrbelastung der Eichenauer Ortsdurchfahrt hatte die Gemeinde Eichenau in der Vergangenheit immer wieder gegen das Bauvorhaben protestiert. Aktuell ist eine auf das neue Gesetzespaket zum Arten- und Naturschutz in Bayern gestützte Petition der BIOO e.V. anhängig.

Emotional begleiteten Anlieger der Eichenauer Allinger Straße den Sachstandsbericht zur Einführung einer neuen Buslinie ab Dezember nächsten Jahres. 3. Bürgermeister Sepp Spiess gab einen Überblick über die Verfahrensschritte seit Herbst 2018, die am 21. Mai 2019 in einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss gemündet waren. Danach sollen die innerörtlichen Buslinien in ihrer Routenführung leicht modifiziert werden. Völlig neu ist eine Tangentiallinie, die S 3, S 4 und S 8 miteinander verbindet, also von Olching über Eichenau und Puchheim-Ort nach Germering bzw. Harthaus führen soll. Die dann insgesamt drei Linien würden das Gemeindegebiet von Eichenau besser als bisher erschließen, „außerdem kann die überörtliche Buslinie bei einer S-Bahnstörung genutzt werden“, führte Spiess als Vorteil der neuen Buslinie an. Schon im Vorfeld der „Eichenauer Runde“ waren Stimmen gegen die Linienführung durch die Allinger Straße in Eichenau laut geworden. Dazu konnte CSU-Gemeinderat Michael Wölfl über fachkundige Auskünfte aus dem Landratsamt informieren, beispielsweise, dass die neue Linie auch der besseren Erschließung des Gemeindegebiets diene und deshalb die Tangentiallinie nicht zusätzlich durch die Hauptstraße führen werde. Weitere Fragen kamen zur Länge der zukünftigen Busse und zu deren Antrieb. „Für Elektrobusse ist die Bestellvorlaufzeit zu lange“, informierte Wölfl. Wohl aber könne das Landratsamt Fahrzeuge mit Hybridantrieb ausschreiben. Gefordert wurde, die Verkehrsregeln wie „rechts vor links“ oder „Zone 30“ in der Allinger Straße auf jeden Fall beizubehalten. Grundsätzlich wurden Zweifel am Bedarf einer zusätzlichen Linie laut. Ein Vertreter der betroffenen Anlieger kündigte „erheblichen Widerstand“ gegen das zusätzliche Busangebot an.

Im vierten und letzten Teil gab Dr. Stefan Perras, der die Veranstaltung auch moderierte, Tipps und Infos zum Einstieg in die Elektromobilität. So erfuhren Interessierte, dass die Preise für Batterien von E-Autos nicht nur kontinuierlich fallen, sondern Fahrzeughersteller inzwischen auch lange Garantien auf ihre Batterien gewähren. Entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil gebe es in Deutschland bereits heute ausreichend viele öffentliche Ladesäulen, so Perras. Bei 24.000 öffentlichen Ladestationen und 68.600 öffentlichen Ladepunkten teilten sich statistisch gesehen derzeit drei Elektromobile einen Ladepunkt. Demgegenüber kämen auf eine Zapfsäule 532 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Für private Ladeeinrichtungen sei das Genehmigungsverfahren einfach, auch gebe es lukrative Förderungen. Überraschend war schließlich die Information, dass in Eichenau und der näheren Umgebung „die größte Schnellladedichte pro Einwohner in ganz Deutschland“ herrsche.