Kreisverband Erding

AKU-Erding

Wasserschutz wird immer wichtiger

Fotos: Imagine

Wasserschutz wird immer wichtiger

Der Klimawandel und der häufig sorglose Umgang mit Wasser machen Wasser und Wasserschutz zu einem sehr aktuellen Thema. Trinkwasser ist lebenswichtig und muss von Seiten der Politik in ausreichender Menge und guter Qualität sichergestellt werden. Daher hat sich der Arbeitskreis Umwelt und Landesentwicklung (AKU) Erding auf Grundlage des Positionspapiers AKU Oberbayern mit notwendigen Maßnahmen zum Wasserschutz befasst. Wichtige Aspekte der Wasserschutz-Strategie des AKU sind:

  1. Zum Schutz des sauberen natürlichen Trinkwassers sollen Bürger, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft über optimierten Wasserverbrauch und Einhalten von Richtwerten aufgeklärt werden. Mit den Einnahmen aus dem neuen „Wasser-Cent“ soll zweckgebunden der Wasserschutz gefördert werden.
    Unsere Trinkwasserschutzgebiete sollen dem veränderten Niederschlagsmuster und dem Klimawandel mit u.a. höheren Temperaturen angepasst werden.Die Böden sollen möglichst schadstofffrei gehalten werden, damit das Grundwasser sauber bleibt. Insbesondere sollte auf eine geringe Nitratbelastung geachtet werden, da dessen Beseitigung aus gefördertem Trinkwasser relativ aufwendig und teuer ist.
    Auch das Abwassersystem muss auf Dichtheit geprüft und gegebenenfalls instandgesetzt werden.
     
  2. Tiefengrundwasser muss besonders geschützt werden. Dabei handelt es sich um wesentlich tiefer gelegenes Grundwasser, das durch praktisch wasserundurchlässige Bodenschichten vom oberflächlichen Grundwasser getrennt ist. Dadurch ist es viele Jahre, bis zu einigen Jahrtausenden, alt und fast unbelastet von menschengemachten Stoffen.
    Aktuell wird dieses Wasser noch recht häufig zum Verbessern des Oberflächenwassers eingesetzt. Um eine Abnahme der Menge an Tiefenwasser zu verhindern, sollte ein Tiefenwasserpreis für die industrielle Nutzung dieses Wassers eingeführt werden.
     
  3. Da allgemein angenommen wird, dass der Grundwasserspiegel durch den Klimawandel sinken wird, sollen Maßnahmen ergriffen werden, das Absinken aufzuhalten.
    Die Notwendigkeit einer Versiegelung neuer Flächen muss genau geprüft und alte versiegelte Flächen möglichst wieder entsiegelt werden.
    Siedlungen sollen zu „Schwammstädten“ umgebaut werden. Dadurch wird anfallendes Regenwasser direkt am Ort aufgenommen und gespeichert. Kanalisierte Abflüsse müssen dafür rückgebaut werden. Begrünung versiegelter Flächen wie Dächern und Gebäudewänden, Straßen und Parkplätzen, Aufforsten, Renaturierung von Feuchtgebieten und Mulden oder Rigolen zur Rückhaltung von Regenwasser sind einige Möglichkeiten. Die Auswirkungen von Starkregen, langen Trockenperioden und Hitzebildung in Ortschaften können dadurch deutlich abgemildert werden.
    Landwirtschaftliche Bewässerung soll minimiert und kontrolliert werden, Alternativen zur Bewässerung wie biologisch sinnvolle Mulchverfahren gefördert werden und effiziente moderne Bewässerungstechniken eingesetzt werden.
    Die Wasserrohrnetze sollen saniert werden, da sie zum Teil in erheblichem Maße undicht sind.
     
  4. Für den Hochwasserschutz sollen vor Ort großflächige Polder entstehen.
    Die Uferrandstreifen sollen renaturiert und dadurch auch der Schadstoffeintrag in Gewässer minimiert werden, neben den positiven Auswirkungen auf die Artenvielfalt und der Schaffung einer Überlauffläche bei starkem Regen.

    Der Schutz des Wassers ist aufgrund des Klimawandels sowohl für unsere gesundheitliche als auch ökologische und ökonomische Stabilität von wesentlicher Bedeutung und erfordert gemeinsames Handeln von Politik, Bürgern, Landwirtschaft und Industrie.

Kristina Kasper   AKU Erding