Kreisverband Erding

Protest für eine faire Finanzierung

Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not

Für viele Krankenhäuser steht die Uhr auf fünf nach zwölf. Besorgte Gesichter am Bett des „Patienten Krankenhaus“: v.l. Klinikdirektor Dr. Dirk Last, Patient Krankenhaus, Ärztlicher Direktor PD Dr. Bott- Flügel, Pflegedirektorin Michaela Zylka, kaufmännischer Direktor Dr. Jan Güssow.

Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ –
Klinikum Landkreis Erding beteiligt sich am Protest für eine faire
Finanzierung

Mit dem heutigen bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in ganz Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam.

Auch das Klinikum Landkreis Erding schließt sich den Protesten an, ohne dabei die Patientenversorgung zu vernachlässigen. Grund für die prekäre wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser bundesweit sind die immensen inflationsbedingten Kostensteigerungen, die derzeit nur teilweise durch Hilfsfonds ausgeglichen werden. Ab April 2024 stehen solche Hilfen nicht mehr zur Verfügung, die Finanzsituation wird sich dann für alle Krankenhäuser weiter zuspitzen. Jetzt müssten aber die Wirtschaftspläne für 2024 aufgestellt werden, was bei den enormen Finanzlücken praktisch kaum möglich ist.

„Wir sind Teil des heutigen Protests und machen auf die dramatische Situation aufmerksam, weil die massive Unterfinanzierung ein Ende haben muss; wir brauchen endlich wieder Verlässlichkeit. Nur so können wir die Versorgung der Patientinnen und Patienten auch in Zukunft garantieren und dem  Personal unseres Klinikums zuverlässige Perspektiven bieten,“ macht Landrat Martin Bayerstorfer deutlich.

„Wir sind weiter für unsere Patientinnen und Patienten da und arbeiten trotz unseres berechtigten und notwendigen Protests, weil wir die uns anvertrauten Menschen nicht alleine und unversorgt lassen können. Wir möchten bei den nötigen Reformen im Gesundheitswesen mit unseren Ideen und Kompetenzen mitwirken, sowohl im Krankenhausbereich, aber auch in der Notfallversorgung und in einer besseren Patientensteuerung für mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit. Aber wie soll die geplante Krankenhausreform etwas an der Unterfinanzierung je Behandlung ändern, solange die Inflation nicht verlässlich berücksichtigt wird“, kritisiert Bayerstorfer.

„Bundesweit gehen die Kliniken auf die Barrikaden. Wir müssen uns Gehör verschaffen in Berlin. Die bewährte Versorgung unserer Patientinnen und Patienten steht auf der Kippe, wenn wir nicht fair dafür bezahlt werden, um unsere Rechnungen begleichen und unsere Beschäftigten entlohnen zu können“, betont Bayerstorfer.