Kreisverband Rottal-Inn

38. Fastenkundgebung der CSU – Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich spricht über Chancen Niederbayerns

CSU Rottal-Inn

Regionalität als Gegenpol zur Globalisierung

Dietersburg. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich hat bei der Fastenkundgebung der CSU über die Aufgaben und Funktionen des Gremiums berichtet – und gleichzeitig dafür geworben, dass sich wieder mehr Menschen für die Gesellschaft und ihre Traditionen engagieren. Veranstaltungen mit langjähriger Tradition können schon beeindrucken. Das gilt auch für die inzwischen 38. Fastenkundgebung in Dietersburg. Als diese zum ersten Mal stattfand, war Olaf Heinrich ein Jahr alt. „Nun ist es für mich eine große Ehre, mich in die Reihe der Redner einreihen zu dürfen“, sagte der Bezirkstagspräsident. Der Einladung war nämlich auch eine Liste derer beigefügt, die bereits in Dietersburg gesprochen hatten: Barbara Stamm, Erwin Huber oder Peter Gauweiler. Als letztes Jahr Kultusstaatssekretär Bernd Sibler zu Gast war, gab es im Gasthaus Händl-maier keinen freien Platz mehr. Ob der Debatten über den Lehrermangel hatten sich die Eltern zahlreich versammelt, um den Vertreter des Bildungsministeriums mit ihren Fragen zu löchern. Heuer aber fanden nur wenige Besucher den Weg nach Dietersburg. „Es ist sehr schade, dass so wenig Leute da sind“, sagte denn auch CSU-Ortsvorsitzender Konrad Kronschnabl. Immerhin habe man, wie stv. JU-Vorsitzender Franz Reiter betonte, „einen Spitzenkandidaten bei uns im Haus.“ Die Kundgebung nutzte die Kreis-CSU, ihre Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl vorzustellen, ehe MdL Reserl Sem unterstrich: Die Fastenkundgebung der CSU in Dietersburg sei eine, bei der man auch immer ein wenig selbstkritisch zurückblicken könne. „Im Wirtshaus, da darf man auch mal auf den Tisch hauen“, befand Kreisvorsitzender Martin Wagle. Olaf Heinrich hielt in seiner Rede ein Plädoyer für den ländlichen Raum. Aktuell dominierten vor allem die negativen Schlagzeilen, doch ein Wirtschaftswachstum, wie man es in Deutschland habe, sei keinesfalls selbstverständlich. Heinrich warnte vor einer zu einseitigen Betrachtung der Globalisierung, einer zu defensiven Haltung der Digitalisierung gegenüber. „Das sind riesige Chancen für den ländlichen Raum. Der Freistaat steckt viel Geld in den Ausbau der Infrastruktur.“ Und die Eröffnung einer Microsoft-Zentrale in München habe gezeigt, dass es egal sei, ob der Mitarbeiter in Chicago oder in Rottal-Inn sitze: „Im neuen Büro gibt es nur für 30 Prozent der Mitarbeiter einen Schreibtisch – alle anderen arbeiteten von zuhause aus.“ In einer Zeit der Individualisierung, in der der einzelne Bürger die Politik für die Lösung seiner persönlichen Probleme verantwortlich mache, brauche es wieder mehr Engagement für die Gesellschaft, sagte er: „Es gibt Traditionen, die unsere Gesellschaft über Jahrhunderte geprägt haben. Wir müssen dafür werben, dass sich wieder mehr Menschen fürs Gemeinwohl engagieren.“ Aktuell sei man in einer Phase, in der Regionalität als Gegengewicht zur Globalisierung erstarkt. „Auf das, was sich hier im Landkreis Rottal-Inn entwickelt, sind nicht nur die Nachbarn in Niederbayern neidisch“, lobte Heinrich die Situation in der Region, allen voran den Erfolg der Europa-Hochschule in Pfarrkirchen. Der Bezirk unterstütze die Behördenverlagerung aufs Land, man habe außerdem ein Stipendium für junge Menschen ausgelobt, die Medizin studieren wollen, um Fachkräfte in Niederbayern zu halten. Weiter baue man die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit Österreich und Tschechien aus – und stelle so die Weichen für die Zukunft der „Aufsteigerregion“ Niederbayern.